Wo Bergleute ihr Werkzeug verwahrten

Die Sprache der Bergleute ist genauso eine Fachsprache, wie sie in vielen anderen Berufsbereichen üblich ist. Bewegungen unter Tage heißen zum Beispiel fahren. „Ein Bergmann fährt immer, auch wenn er geht“, berichtet Karlheinz Rabas, Leiter der Bergbausammlung Rotthausen, aus seiner früheren Arbeitswelt. Und alle Werkzeuge und Arbeitsgeräte, die der Bergmann benötigt, nennt er Gezähe.

Die Sprache der Bergleute ist genauso eine Fachsprache, wie sie in vielen anderen Berufsbereichen üblich ist. Bewegungen unter Tage heißen zum Beispiel fahren. „Ein Bergmann fährt immer, auch wenn er geht“, berichtet Karlheinz Rabas, Leiter der Bergbausammlung Rotthausen, aus seiner früheren Arbeitswelt. Und alle Werkzeuge und Arbeitsgeräte, die der Bergmann benötigt, nennt er Gezähe.

„Im Steinkohlebergbau hatte jeder Bergmann sein eigenes Gezähe“, schildert Karlheinz Rabas die Gepflogenheiten. Damit es nicht gestohlen werden konnte, wurde es vor Schichtende in einer Gezähekiste eingeschlossen. Auf einigen Zechen wurden Gezäheringe verwendet. Damit das Werkzeug auf diesen Ring aufgefädelt werden konnte, hatte jedes Werkzeug bereits von der Herstellung her ein Loch. Nach dem Auffädeln der Werkzeuge wurde der Gezähering mit einem Vorhängeschloss gesichert.

Am häufigsten aber wurde das Werkzeug in einer Gezähekiste eingeschlossen. Diese Kisten bestanden in der Regel aus Holz, später auf einigen Zechen auch aus Stahlblech. Die Verschlussvorrichtung der Gezähekiste, die mit einem Vorhängeschloss gesichert wurde, war innen liegend angeordnet, damit das Vorhängeschloss nicht mit einem Werkzeug erreicht und gewaltsam geöffnet werden konnte.

Da die Bergleute natürlich auch sehr praktisch veranlagt waren, hatte die Kiste noch eine ganz andere Funktion. Wenn gefrühstückt wurde, war die Gezähekiste eine ideale Sitzbank, um sich mit Brot und Butter für die Arbeit zu stärken.

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