Gelsenkirchen. Das Musikerduo Val‘n’tin spielt in der Flora zugunsten des Vereins, der armen Menschen im Ruhrgebiet Zugang zu Kulturveranstaltungen ermöglicht.
Der Kulturpott Ruhr ermöglicht den Menschen im Ruhrgebiet, dass sie unabhängig vom Portemonnaie Kulturveranstaltungen erleben können. Fast 78 000 Freikarten hat er seit seiner Gründung im Kulturhauptstadtjahr 2010 bereits organisiert und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sogar als Paten gewonnen.
Damit diese Arbeit auch künftig erfolgreich weitergeführt wird, organisiert der Verein mit Hauptsitz in Gelsenkirchen ein Benefizkonzert. Der Erlös soll in Mieten, Logistik und Personal fließen. „Wir wollen mit der Benefizveranstaltung bekannter werden“, sagt die Vorsitzende Brigitta Blömeke, „und wir hoffen auf einen vergnüglichen Abend für die Gelsenkirchener.“
„Franzosen leben deutlich länger, weil sie viel mehr küssen“
Den verspricht das deutsch-französische Musikerduo Val‘n’tin, das für den guten Zweck am 11. Februar in der Flora auftritt. „Wir bieten ein Grenzgängerprogramm zwischen der deutschen und der französischen Kultur“, sagt Pianist Martin Weyer-von Schoultz. Dabei können die Zuhörer natürlich auch etwas lernen. „Franzosen leben deutlich länger, weil sie viel mehr küssen“, sagt Sängerin Valérie Jammes und lacht.
Lachen sollen auch ihre Gäste, über Anekdoten aus dem Alltag, mit denen sie die Stücke ihres bunten Programms Liebenslang anmoderieren.
Lieder mit Wiedererkennungswert
Da viele Zuschauer wohl kein Französisch sprechen, setzen die Musiker auf Wiedererkennungswert, spielen etwa Lieder von Zaz, Stromae, Édith Piaf und Charles Aznavour, aber auch Songs von Nena und Rammstein. Val‘n’tin präsentiert diese jedoch als eigene Arrangements, so dass aus rockigen Liedern auch schon mal Balladen werden können.
Doch das Publikum darf nicht nur erwarten, altvertraute Musik im neuer Aufmachung wiederzuentdecken. Am Ende werden die Zuhörer viel über kulturelle Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen erfahren haben, aber auch über Gemeinsamkeiten, Missverständnisse und Erwartungen.
Gesellschaftsrelevantes Programm
„Was erlebt wohl eine junge Französin, die samstags um 14 Uhr am Gelsenkirchener Hauptbahnhof ankommt und sich verlieben möchte?“, fragt Martin Weyer-von Schoultz spitzbübisch, und sein Schmunzeln verrät, dass er es ahnt.
Die musikalische Annäherung der beiden Nachbarländer mit Pop, Jazz und Chanson, die von der Liebe handeln, soll ebenso erheitern wie das Hervorheben kultureller Unterschiede. Dabei bleiben die Musiker jedoch unpolitisch und lassen sich vom Alltag inspirieren.
„Doch unsere Statements sind durchaus gesellschaftsrelevant“, sagt Weyer-von Schoulz. So werde durchscheinen, dass das Musikerduo den Élysée-Vertrag für einen Segen hält und nicht nachvollziehen kann, wo etwaige Ressentiments zwischen Deutschen und Franzosen herkommen. Valérie Jammes weiß: „Wir sind uns eigentlich sehr ähnlich.“
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Das Duo Val‘n’tin tritt am Samstag, 11. Februar, in der Flora, Florastraße 26, auf. Los geht das Konzert um 19.30 Uhr.
Karten kosten 15 Euro inklusive einem Getränk und sind erhältlich in der Flora und im Hans-Sachs-Haus, Ebertstraße 11. Info: 0209 1 69 91 05, www.die-flora-gelsenkirchen.de
Infos zum Kulturpott Ruhr auf: www.kulturpott.ruhr
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