Essen-Rüttenscheid. Bei der Gastromeile „Rü Genuss pur“ können die Kühlaggregate nicht durchlaufen, die Pflanzen gehen ein. Aber die Gäste strömen nach Rüttenscheid.
Es könnte immer noch schlimmer sein: „Bei 18 Grad und Regen hätten wir ein größeres Problem“, sagt Thomas Terdisch. Als Mitveranstalter der Gastromeile „Rü Genuss pur“ würde er sich über das eine oder andere Wölkchen freuen, „so wie am Mittwoch, da war das Wetter perfekt“. Dennoch zieht er eine positive Zwischenbilanz.
„Man merkt, dass bei den Temperaturen die meisten Gäste erst zwischen 18 und 20 Uhr kommen“, sagt Terdisch. „Hätten wir 23 Grad, würden viele schon nachmittags da sein und sofort auch etwas essen, so verschiebt es sich nach hinten. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.“ Denn wenn die Sonne langsam untergeht und ein laues Lüftchen über den Messeparkplatz weht, „gehen die Umsätze nach oben“.
Besucher kommen später am Tag
Sorgen um die Besucherzahlen machen sich die Veranstalter also nicht, doch sie müssen die Technik im Auge behalten. „Noch ist nichts ausgefallen“, was bei dem Wetter aber nicht selbstverständlich sei. Terdisch betreibt auch ein Lokal am Stadtwaldplatz, „da können wir aktuell nur eine eingeschränkte Karte anbieten, weil die Kühlgeräte in der Küche bei den Temperaturen nicht mehr funktionieren“, erzählt der Gastronom.
Wegen der großen Hitze hat man sich bei „Rü Genuss pur“ dazu entschieden, die Kühlaggregate nachts auszuschalten. Was unlogisch klingt, hat einen guten Grund: Lärmschutz. Sonst würde die Kühlung wegen der tropischen Temperaturen auf Volllast durchlaufen, „dann könnten die Anwohner nicht schlafen“, erzählt Terdisch. Wenn die Gastromeile schließt, werden die Container bei einer Temperatur von minus 23 Grad abgeschaltet, morgens um 8 Uhr haben sie dann immer noch minus sechs Grad.
Die Zapfanlage macht noch keine Probleme
Bei der Versorgung der Stände mit Eiswürfeln und Crushed Ice gebe es keine Probleme. „Wir haben keine Eismaschine vor Ort, sondern bekommen das jeden Morgen von einer Firma in Kühlcontainern frisch angeliefert, da kann nichts passieren“, sagt Terdisch. Bisher sei auch jedes Bier aus der Zapfanlage eiskalt über die Theke gegangen.
Abgesehen von den Pilstulpen haben die Pflanzen auf der Veranstaltungsfläche aber große Probleme. „Sie leiden extrem, obwohl wir zwei- bis dreimal am Tag gießen“, sagt Terdisch. „Bis Sonntag wird das eine harte Nummer, die eine oder andere wird es wohl nicht überleben.“ Die größeren Bäume, die für „Rü Genuss pur“ geliehen werden, dürften durchkommen. „Die anderen Dekopflanzen, die zum Beispiel an der Bühne stehen, sind jetzt schon kaum zu retten, obwohl wir viel gießen. In den Vorjahren haben wir sie sonntags beim Abbau immer verschenkt, das wird in diesem Jahr wohl nichts.“
>>> 20 Gastronomen servieren mehr als 100 Gerichte
Auf der Gastromeile „Rü Genuss pur“ auf dem Messeparkplatz unterhalb des Girardethauses bieten noch bis Sonntag 20 Gastronomen mehr als 100 Gerichte an. Außerdem gibt es Bier- und Cocktailstände.
Die Öffnungszeiten: Samstag von 12 bis 24 Uhr, Sonntag von 12 bis 22 Uhr. Jeweils von 15 bis 18 Uhr sowie von 19 bis 22 Uhr gibt es an den letzten beiden Tagen auch ein Musikprogramm auf der Bühne.
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