Essen. Neun Essener Schulen sammeln fünf Wochen lang Elektroschrott – es geht um jeden kaputten Fön. Denn nur eine Klasse kann am Ende etwas gewinnen.
In acht Schulen im Stadtgebiet sammeln Schülerinnen und Schüler ab sofort fünf Wochen lang Elektroschrott. Die Aktion „E-Waste Race“ findet derzeit in 15 deutschen Städten statt. Der gesammelte Elektroschrott wird wiederverwertet. Die Schulklasse, die die größte Menge sammelt, erhält einen Preis.
Der Auftakt der Veranstaltung fand am Mittwoch in der Gustav-Heinemann-Gesamtschule (Schonnebeck) statt. Dort beteiligen sich die 27 Jungen und Mädchen der Klasse 5e am „E-Waste Race“. Sie bekommen eine Kiste in die Klasse gestellt und sollen möglichst viele Altgeräte mitbringen. „Geht mal in Eure Keller und schaut nach, ob da noch alte Toaster und DVD-Player liegen“, riet Oberbürgermeister Thomas Kufen den Gesamtschülern. „Elektroschrott ist ein wichtiger Wertstoff und kein Müll“, betonte er.
2100 Tonnen Elektroschrott in einem Jahr in Essen
„Die Entsorgungsbetriebe Essen haben im Jahr 2022 stadtweit rund 2100 Tonnen Elektroschrott gesammelt“, sagte Thorsten Rossacha, der Fachbereichsleiter für Recyclinghöfe bei der EBE. Jede alte Kaffeemaschine enthalte wertvolle Metalle – vor allem in den Kabeln. Deshalb sei Recycling von alten Elektrogeräten wichtig. „Es ist der größte Fehler, diese Geräte im normalen Hausmüll zu entsorgen.“
Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Essen und der Sparkasse. Deren Vorstandsmitglied Timo Kluge kündigte an, auch sein altes Nokia-Handy der Aktion zur Verfügung zu stellen – denn auch im Sparkassen-Hauptgebäude in der Essener Innenstadt werde eine Kiste zum Sammeln von Elektroschrott aufgestellt. Wichtig ist: Der Akku muss aber vorher raus.
„Wir können bei der Aktion leider keine alten Akkus oder Batterien berücksichtigen, also auch keine Smartphones, in denen der Akku fest verbaut ist“, erklärte Thorsten Rossocha von der EBE. „Denn von alten Akkus geht häufig eine Brandgefahr aus.“
Acht Schulen machen mit
Beteiligt sind außer der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Klassen von zwei Grundschulen, einem Gymnasium, zwei Real-, einer Haupt- sowie einer Förderschule im Essener Stadtgebiet. Weil die Klassen unterschiedlich viele Kinder haben, werden die Schrott-Mengen am Ende gezählt und ein Durchschnittswert errechnet – pro Gerät gibt es einen Punkt. Die Klasse mit der größten, gesammelten Menge gewinnt einen Ausflug ins „Phänomenta“-Erlebnismuseum nach Lüdenscheid, das naturwissenschaftliche Phänomene anschaulich erklärt. „Und ich leg’ noch einen drauf“, sagte Kufen bei der Auftaktveranstaltung am Mittwoch gegenüber der Klasse 5e: „Wer gewinnt, den lade ich zum Empfang ins Rathaus ein in die 22. Etage. Dort gibt es dann Apfelschorle und Wasser für jeden.“ Das oberste Stockwerk des Rathauses bietet eine imposante Aussicht über Essen und dient ausschließlich Empfängen und repräsentativen Zwecken.
Die Kinder sammeln den Elektroschrott in ihrer Freizeit. „Animiert möglichst viele Freunde und Verwandte zum Mitmachen“, riet Kufen den Jungen und Mädchen. Angeschleppt werden darf alles, was keinen Akku oder eine Batterie hat, und es darf nicht größer als 50 Zentimeter Seitenlänge haben – „die Ausnahme sind alte Staubsauger“, sagte Thorsten Rossocha von der EBE.
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