Essen-Rellinghausen. Die 4a der Ardeyschule in Essen-Rellinghausen hat sich bei der E-Waste-Race gegen weiterführende Schulen durchgesetzt. Es ging um Nachhaltigkeit.
- Der Wettbewerb „E-Waste-Race“ fand erstmals in Essen statt.
- Sieger wurden die Grundschüler der Ardeyschule in Rellinghausen.
- Sie sammelten große Mengen Elektroschrott.
Schülerinnen und Schüler der Ardeyschule in Essen-Rellinghausen haben Elektroschrott gesammelt und beim Wettbewerb „E-Waste-Race“ den ersten Platz belegt. Die vierte Klasse der Grundschule brachte es auf insgesamt 2306 Teile, darunter Kaffeemaschinen und Telefone. Sie konnte sich mit der größten Anzahl an Teilen als einzige Grundschule gegen sieben weitere Schulen in Essen durchsetzen. Beim Wettbewerb, der erstmals in Essen stattfand, ging es nicht nur um Themen wie Recycling und Nachhaltigkeit, sondern auch um Teamarbeit und Spaß.
Anke Seifert, Schulleiterin der Ardeyschule, blickte bei der Preisverleihung auf dem Schulhof der Grundschule zurück: „Am Anfang waren wir etwas skeptisch, denn schließlich waren wir die einzige Grundschule, die teilgenommen hat. Viele Leute von außerhalb haben jedoch von dem Projekt mitbekommen und ihren Elektroschrott gespendet und uns so unterstützt.“ Auf die Idee, an dem Wettbewerb teilzunehmen, sei Klassenlehrerin Silke Niehues gekommen. „Die Kinder haben auf jeden Fall großen Spaß gehabt“, so Anke Seifert.
Vier Wochen lang trugen die Schülerinnen und Schüler von acht Essener Schulen im Rahmen der „E-Waste-Race“ Elektroschrott zusammen, insgesamt etwa 9000 Teile. Abgeben konnte man so ziemlich alles, vom Kabel bis zum Staubsauger. Die Geräte durften jedoch nicht länger als 50 Zentimeter sein, Akkus und Batterien mussten vorher entfernt werden, um Brandgefahr zu vermeiden. Der Schrott wurde nach der Registrierung für den Wettbewerb der Wiederverwertung zugeführt.
Schüler der acht Essener Schulen sammelten insgesamt 9000 Teile
Die Kinder hatten sich zuvor im Rahmen einer Projektwoche mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, so Klassenlehrerin Silke Niehues. „Wir haben uns die Frage gestellt, warum Elektroschrott nicht einfach im Hausmüll entsorgt werden kann. Die Kinder haben zum Beispiel recherchiert, was Kupfer überhaupt ist und wie es ordentlich entsorgt und anschließend wiederverwertet werden kann.“
Gesammelt hätten die Schülerinnen und Schüler dann hauptsächlich Kabel, Staubsauger, Bügeleisen und Kaffeemaschinen. Die Entsorgungsbetriebe wären mehrmals in der Woche gekommen, um die gesammelten Teile mitzunehmen und zu entsorgen. Alle Kinder hätten mitgemacht und mindestens eine der verschiedenen Aufgaben übernommen.
Mit einem Flyer und einem Kurzfilm habe man das Projekt dokumentiert. „Das war ein schönes Abschlussprojekt für die Klassengemeinschaft. Wir sind unglaublich glücklich und auch stolz, dass wir uns gegen alle weiterführenden Schulen durchsetzen konnten“, so Silke Niehues, die sich beeindruckt zeigte vom Engagement der Kinder und ihrer Ehrlichkeit: „Jeder Strich wurde kontrolliert, jedes große Teil ausgemessen.“
Die Kinder der Ardeyschule waren begeistert von dem Projekt der gemeinnützigen Initiative „Das macht Schule“. „Das ist mal etwas ganz anderes als normaler Unterricht“, berichten sie am Rande der Preisverleihung. „Wir haben uns über die Abwechslung gefreut und außerdem ist es eine schöne Erinnerung an unsere Grundschulzeit.“
Der Gewinn von 1000 Euro sollte auch in ein Klassenfest fließen
Den Gewinn von 1000 Euro, der unter anderem in ein Klassenfest fließen sollte, überreichte Umweltdezernentin Simone Raskob gemeinsam mit Anna Kamienski, Filialleiterin der Sparkasse Stadtwaldplatz. Simon Gerich von den Entsorgungsbetrieben Essen (EBE) überbrachte einen Eisgutschein und Oberbürgermeister Thomas Kufen gratulierte den Schülern und Schülerinnen persönlich zu ihrem Gewinn. „Den ersten Platz bei der E-Waste-Race habt ihr euch wirklich verdient“, so das Essener Stadtoberhaupt. „In den vier Wochen wart ihr fleißig und habt Wichtiges rund um das Thema Recycling gelernt. Euer Sammeleinsatz ist vorbildlich.“
Jährlich fallen allein in Deutschland 1,7 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Darin sind wertvolle Rohstoffe enthalten, doch weniger als die Hälfte wird ordnungsgemäß entsorgt, erfuhren die Teilnehmenden.
Den zweiten und dritten Platz belegten die Gustav-Heinemann-Gesamtschule sowie die LVR-Wilhelm-Körber-Schule. Sie bekamen jeweils ein Preisgeld von 250 und 150 Euro.
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