Konzert in der Freakshow

90 Minuten Schweiß und Garagerock mit den Fleshtones

| Lesedauer: 2 Minuten
Mastermind Peter Zaremba und Gitarrist Keith Streng rocken mit den Fleshtones in Steele.

Mastermind Peter Zaremba und Gitarrist Keith Streng rocken mit den Fleshtones in Steele.

Foto: Socrates Tassos

Essen.   Titty Twister in klein – das ist die Freakshow in Steele. Am Donnerstagabend waren in der Kellerbar auf dem Grendplatz Gäste aus NYC zu Gast.

Peter Zaremba trägt noch immer hässliche Hemden. So etwas mit Blumenmuster, vermutlich für drei Dollar aus dem Second Hand – Kilopreis. Dabei ist der Mann inzwischen über 60. Egal, wenn er auf der Bühne rockt, steht die Zeit zwar nicht still, denn die Musik seiner Band ist alles andere als up to date, garantiert aber immer noch einen krachend-launigen Abend, am besten im Kreise deiner Freunde.

So auch am Donnerstagabend in der Freakshow in Steele. Wer die Kellerbar auf dem Grendplatz nicht kennt, stelle sich Quentin Tarantino’s „Titty-Twister-Bar“ aus „From Dusk Till Dawn“ in klein vor – nur ohne Zombies. Die Bühne ist keine zehn Quadratmeter groß und für eine bewegungsintensive Kombo wie die Fleshtones natürlich ein Witz, aber Zaremba und Co. lieben es ohnehin, einen Teil ihrer Show mitten im Publikum abzufeiern. Das passt an diesem sommerlich warmen Aprilabend zur Stimmung der 117 meist über 40- bis 50-jährigen Gäste in dem ausverkauften Schuppen, die sich gerne nach Aufforderung durch Mastermind Zaremba dreimal um die eigene Achse drehen oder laut „Schalalala“ mitsingen.

Die Fleshtones, 1976 in New York City gegründet und vor allem in den 80ern relativ erfolgreich, haben kein Problem damit, noch heute durch die Vororte zu tingeln. „Stile, are you ready?“, fragt Zaremba immer wieder in die Runde. Steele kann er nicht aussprechen, auch wenn er ein paar Brocken Deutsche beherrscht, schließlich sind die Fleshtones seit Jahrzehnten auch hierzulande unterwegs. Gut 90 Minuten lang gibt diese immer noch großartige Liveband alles, was ihre Stimmen und Instrumente angesichts des Garagensounds in der Freakshow hergeben. Und wenn das Keyboard nicht funktioniert, jault eben Gitarrist Keith Streng wie eine Katze.

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