14.000 Fans feiern „Deichkind“ am Essener Seaside Beach

Der ohrenbetäubende Lärm eines überdrehten Basses fährt durch die idyllische Szenerie am Baldeneysee. Scheinwerfer flackern auf und verwandeln die beginnende Abenddämmerung am Seaside Beach in den helllichten Tag. Die letzten Fans drängen sich durch die Menschenmenge in Richtung Bühne. Das, was jetzt kommt, will keiner der Anwesenden verpassen. Schließlich hat der Großteil der 14.000 Gäste zwei Jahre lang auf diesen Moment hin gefiebert.

Plötzlich tauchen die tanzenden Silhouetten der Band hinter dem weißen Vorhang auf. Gleichzeitig fängt der Bass an, immer regelmäßiger und schneller zu dröhnen. Die Menge tobt. Der Vorhang öffnet sich und die Band stürmt zu dem Song „Keine Party“ auf die Bühne. Die Fans sind außer sich. Das Konzert geht los.

40 Shuttlebusse bringen die Konzertbesucher zum Baldeneysee

„Ich möchte heute einfach mega viel Spaß haben und alles abreißen“, sagt Nadine Domin. Deichkind begleite sie schon ihr ganzes Leben. Der Grund: „Die Jungs sind einfach geil, weil sie so verrückt und durchgeknallt sind“, erklärt Nadine. Sie freut sich, nun nach zwei Jahren Pause, endlich wieder mit der Band zu feiern und zu eskalieren.

Martin Schroers und James Williams gehen mit ähnlichen Erwartungen in den Abend: „Die Stimmung ist gut und das Wetter ist perfekt“, so Martin. Sein Kumpel James, der gebürtig aus Amerika kommt, erklärt wie er Fan der Band geworden ist: „Als ich nach Deutschland gezogen bin und mich mit deutscher Popkultur beschäftigt habe, bin ich recht schnell auf Deichkind gestoßen und bei der Band hängengeblieben.“

Um das Konzert zu sehen, ist James aus Düsseldorf mit der Bahn angereist. Mit dem Auto wäre die Anfahrt schwierig geworden. Die Lerchenstraße und die Freiherr-vom-Stein-Straße waren aus Sicherheitsgründen den ganzen Abend gesperrt. Stattdessen kümmerten sich Shuttlebusse um den An-/und Abtransport.

Das passte zum Veranstaltungsort am See: Band lässt sich im Schlauchboot treiben

Ebenfalls aus Düsseldorf angereist, ist Katharina. „Das erste Mal war ich vor 15 Jahren auf einem Deichkind Konzert. Das ist jetzt schon mein fünftes.“ Zusammen mit ihren Freunden Chris und Romina hat sie sich das Logo der Band, ein Dreieck, auf ihre Klamotten geklebt. „Die Jungs machen immer so geile Bühnenshows. Das muss man dann als Fan auch antizipieren“, erklärt Chris. Die drei freuen sich besonders auf das Schlauchboot, auf dem die Band gerne mal durch das Publikum surft. Sie haben Glück. Zum Song „Remmidemmi“ springt die Band aufs Schlauchboot und lässt sich durch die Menge treiben. Die Stimmung ist am Zenit.

Die Bühnenshows der Band haben auch Oli mit seinen beiden Kinder Lilith und Titus zum Seaside Beach gelockt. Der Familienvater hatte die erste Platte der Band in den 90ern in der Hand. Rund dreißig Jahre später ist er zusammen mit seinen Kindern zum ersten Mal bei einem Konzert der Band mit dabei. Als neue Generation Deichkind-Fan hat sich Titus dafür extra eine blaue Irokese aufgesetzt.

Am Samstag folgt mit David Guetta der nächste Star am Seaside Beach

Der Veranstalter Tanju Yolasan ist zufrieden. Sein Fazit: „Die Leute haben Spaß und das Wetter spielt mit. Wir sind einfach sehr froh, endlich wieder Livekonzerte zu veranstalten.“ Nach Rea Garvey, Sarah Connor und Atze Schröder ist das Deichkind Konzert das größte nach der Corona-Pause. Das wird nicht lange so bleiben. Am Samstag tritt David Guetta auf, der Veranstalter erwartet rund 20.000 Besucher. „Das wird sehr knackig. Über Nacht müssen wir hier alles fertig machen,“ erklärt Yolasan. Damit das klappt, ist um 22:30 Uhr Schluss mit Remmidemmi. Rund 40 Shuttlebusse warten bereits darauf, die 14.000 Konzertbesucher sicher zurückzubringen. Bilder vom Deichkind-Auftritt finden Sie hier:

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