Rekordabitur im Kurzschuljahr

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Mitte.   Das Frau-Rat-Goethe-Gymnasium ist lange Schulgeschichte, doch die Klassengemeinschaften erhalten die Erinnerung an das Mädchengymnasium an der Landgerichtsstraße aufrecht. Genau 50 Jahre nach ihrem Abitur trafen sich nun 14 Absolventinnen der Abiturientia 1967. „Ein besonderer Jahrgang, denn wir waren die ersten, die im Sommer Abitur machten“, erinnert sich Helga Flammang, die heute in Krefeld lebt und das Treffen organisiert hat.

Das Frau-Rat-Goethe-Gymnasium ist lange Schulgeschichte, doch die Klassengemeinschaften erhalten die Erinnerung an das Mädchengymnasium an der Landgerichtsstraße aufrecht. Genau 50 Jahre nach ihrem Abitur trafen sich nun 14 Absolventinnen der Abiturientia 1967. „Ein besonderer Jahrgang, denn wir waren die ersten, die im Sommer Abitur machten“, erinnert sich Helga Flammang, die heute in Krefeld lebt und das Treffen organisiert hat.

Natürlich sind sie noch an ihrer alten Schule an der Landgerichtsstraße vorbeigegangen. Das Gebäude der Rückseite der Stadtsparkasse beherbergt heute die Gustav-Heinemann-Realschule. Bei italienischen Spezialitäten im „Mama Leone“ lebten dann alte Erinnerungen wieder auf. „Wir waren 22 Abiturientinnen. Alle fünf Jahre treffen wir uns, es kommen immer diejenigen, die Zeit haben“, berichtet Helga Flammang. Besonders groß war die Freude, zwei Mitschülerinnen zum ersten Mal nach 50 Jahren wiederzusehen – eine war kurz nach der Reifeprüfung nach New York ausgewandert, die andere als Journalistin stets weit entfernt unterwegs.

„Abiturientinnen wünschen sich helle Kleider für den Abschied“, titelte diese Zeitung damals. Der Grund für die Schlagzeile: Über zwei sogenannte Kurzschuljahre wurde das Schuljahresende vom Frühjahr in den Sommer verschoben. „Zuvor war das Abitur immer vor Beginn der Osterferien“, erinnert Helga Flammang. Ihre Oberprima-Zeit lag zwischen Dezember 1966 und Juli 1967. Nach den schriftlichen Prüfungen im Juni gab’s am 7. Juli die feierliche Zeugnisübergabe in der Schule. „Die meisten von uns kamen auch in hellen Kleidern“, erinnert Helga Flammang. Einen rauschenden Ball gab’s damals noch nicht. „Es war der letzte Tag unseres Zusammentreffens.“

Überhaupt lief damals einiges anders. Als die Mädchen ans Gymnasium kamen, gab es dort zwei Eingangsklassen – mit jeweils 44 Schülerinnen. Bis zum Abitur schaffte es ein Viertel der Sextanerinnen. Auch mündliche Abweichungsprüfungen gab es damals schon im Abitur. „Aber weder Fach noch Thema wurden vorher genannt, die Prüfung wurde vor dem versammelten Lehrerkollegium absolviert“, berichtet Helga Flammang.

Sie wurde selbst Lehrerin, unterrichtete in Gymnasien in Moers und Düsseldorf. Den Wandel in der Feierkultur zwischen den 1970ern und dem 2000er Jahren hat sie miterlebt. „Die Bälle finde ich schön, wie sie sich herausputzen, ist übertrieben“, findet Helga Flammang, „denn das Abitur ist doch heute fast ein Standard-Abschluss.“

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