Bochum. Ex-Popolski Daniel Basso (47) schenkt seinen Song „Malala Day“ der Friedensnobelpreisträgerin zum 18. Geburtstag. Erlöse gehen an den Fund
Worte können stärker sein als Waffen. Eine Stimme, die sich für die Wahrheit erhebt, kann andere erreichen und eine Wirkung erzielen, die kein Schuss zerstören kann. Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai (17) ist das aktuelle Beispiel solch einer Entwicklung. Ihr Einsatz für die Gleichberechtigung von Mädchen, denen Bildung verwehrt bleibt, ihr Überlebenskampf samt monatelanger Genesung sowie ihr unbeirrbarer Wille, diese Missstände trotz aller Gefahren weiterhin friedvoll zu bekämpfen, entfesselten bei Daniel Basso (47) das brennende Verlangen, „etwas Sinnvolles beizutragen.“
Der Wattenscheider Musiker (u.a. Ex-Popolski) beließ es nicht bei Gedankenspielen, sondern schlug nachdenkliche Töne an: „Für mich als Vater und Gesangslehrer war es kaum auszuhalten, dass Kindern, speziell Mädchen, der Zugang zur Schule verwehrt wird, sie gar verfolgt, angeschossen werden. Ich wusste, dass ich diesen Song für den Malala Fund aufnehmen musste.“ Basso sprach mit etlichen Leuten, rief befreundete Musiker an, die allesamt auf Gagen verzichteten.
Nach und nach fügte sich in seinem Tonstudio „Malala Day“ zusammen, ein getragener Song im Sechs-Achtel-Takt. Pathos vermeidet der 47-Jährige gekonnt, sein Werk ist gleichermaßen beeindruckend wie wohldosiert. Die Klangfarbe definieren Streichquartett und sein Gesang. Im dramaturgischen Mittelteil übernimmt Malalas Stimme die Führung.
Offizielle Veröffentlichung
Schon 2014 äußerte der Wattenscheider die Hoffnung, den Song offiziell dem Fund zur Verfügung stellen zu können. „Nach vielen Mails kam endlich die Nachricht, dass ‚Malala Day‘ bei den Verantwortlichen in New York auf große Begeisterung gestoßen ist. Das war nach vielen Rückschlägen für mich ein Moment purer Freude“, erinnert sich Basso an den Durchbruch. Pünktlich zum 18. Geburtstag (12. Juli) der pakistanischen Kinderrechtsaktivistin erfolgt die Veröffentlichung: „Ich bin sehr gerührt, dass mir die Ehre zuteil wird, ihr einen solchen Gruß übermitteln zu können. Das übertrifft für mich als Malala-Fan alle Erwartungen.“
Das passende Video entstand Anfang 2015: „Filmproduzent Kai Christiansen hatte die Idee, Kinder beim Malen von Malalas Geschichte aufzunehmen und so den Songtext zu illustrieren.“ Die Stimmung beim Dreh sei unvergesslich gewesen: „Jedes Kind wusste genau, worum es ging. Wir müssen lernen, ihnen viel mehr Aufmerksamkeit zu schenken“, so Bassos Anliegen.
Von der Veröffentlichung erhofft er sich nun eins: „Geld. Auch wenn es sich uncharmant anhört, aber nur so können wir wirklich von Deutschland aus helfen, Bücher beschaffen oder den Bau von Schulen unterstützen. Der komplette Verkaufserlös geht direkt an den Fund. Der Song gehört einzig Malala selbst.“
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