Ferienspaß

Mit Vollgas durch den Pylonen-Parcours

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So funktioniert der Flitzer: Stefan Atzwanger erklärt einem der Kinder anhand einer Schautafel, wie ein Kart zu fahren ist.

So funktioniert der Flitzer: Stefan Atzwanger erklärt einem der Kinder anhand einer Schautafel, wie ein Kart zu fahren ist.

Foto: Alexandra Roth

Velbert-Mitte.   Unterwegs wie einst Schumi: Auf dem Parkplatz am Sportzentrum geben Kinder Gas – in den Karts des MSC Neviges-Tönisheide.

Michael Schumacher und auch Sebastian Vettel haben ihre Motorsport-Karriere im Kart begonnen. Schon als Kinder – Vettel zum Beispiel war erst acht Jahre alt – machten sie damals in den kleinen Flitzern erste Rennen.

Auch Velberter Kinder im Alter von acht bis 16 Jahren haben jedes Jahr beim Ferienspaß die Chance, einmal im Kart ein paar Runden zu drehen: Der Motorsportclub (MSC) Neviges-Tönisheide macht das möglich, stellt ein 6,5 PS-starkes Kart zur Verfügung – das jedoch für die Einsteiger gedrosselt wird. Zur Sicherheit besitzt es auch eine Funkabschaltung. Somit können die Helfer des MSC, die auf der Strecke die umgefahrenen Pylonen aufbauen, jederzeit das Kart per Fernbedienung ausschalten.

Erst wird die Strecke zu Fuß abgegangen

Betreuer Stefan Atzwanger begrüßt die aufgeregten Kartpiloten bei strahlendem Wetter. Er selbst ist durch seine Kinder seit 2007 beim MSC: Leanne und Florian sind auch heute im Einsatz, führen die Nachwuchspiloten zuerst zu Fuß durch den Parcours und helfen den Fahrern, wenn sie anschließend mit dem Kart unterwegs sind.

Die Strecke ähnelt einer kleinen Kartbahn und soll die Kinder ein Gefühl für das Kart bekommen lassen. „Eine richtige Slalom-Strecke wäre für jemanden, der zum ersten Mal im Kart sitzt, viel zu schwierig. Unsere Jugendgruppe fährt zum Teil komplizierte Strecken, bei denen die Aufgaben nur wenige Zentimeter breiter als die Spurgröße der Karts sind“, berichtet Helferin Petra Schröder.

Zwei Runden auf Zeit – jetzt zählt’s

Zuerst kleidet Katharina Atzwanger die Piloten ein und dann dürfen die Kinder auch schon im Kart Platz nehmen. „Rechts ist das Gas, damit wirst du schneller, und links die Bremse zum Stehenbleiben“ – Stefan Atzwanger macht die Teilnehmer mit der Bedienung der Rennflitzer vertraut. Nach einem kurzen Training wird es ernst: Es geht um Schnelligkeit und Präzision, denn Siegfried Dziggel nimmt die Zeit eines Wertungslaufs über zwei Runden – wie bei einem richtigen Rennen. Wer die schnellste Runde dreht, darf am Ende einen Pokal mit nach Hause nehmen.

Marcel ist Tagesschnellster

Aber im Vordergrund steht natürlich der Spaß. „Ich muss nicht unbedingt gewinnen“, ruft die neunjährige Charlotte. Sie und ihre Freundin treten als einzige Mädchen gegen die Jungs an. Sie sitzt zum ersten Mal in einem Kart und tastet sich langsam an die Geschwindigkeit ran. Ingesamt fahren 33 Kinder in fünf Altersgruppen nach und nach die Strecke ab. Die Gruppensieger des Tages sind Jamie-Marcello (8), Ben-Noah (9), Sven (12) und Yannick (14). Marcel (11) hat nicht nur in seiner Gruppe gewonnen, sondern ist gleich auch die Tagesbestzeit mit 35,15 Sekunden gefahren – und Jan ist so begeistert, „dass ich nächstes Jahr wiederkomme. Und dann mit meinem Bruder.“

Froh, dass das Gelände zur Verfügung steht

Stefan Atzwanger wiederum ist froh, dass der Verein das Gelände am Sportzentrum nutzen kann. „Nachdem der Schulhof der Hardenbergschule leider nicht mehr für solche Veranstaltungen zur Verfügung steht, sind wir dankbar für die Ausweichmöglichkeit.“

Die Kartaktion des MSC ist bereits seit 1999 Teil des Ferienspaßprogramm in Velbert und hat schon des Öfteren für Nachwuchs im Verein gesorgt. Neben dem Kartslalom ist der MSC auch im Autoslalom aktiv. Wer ab 16 Jahren zunächst Erfahrung beim so genannten Slalom-Youngster auf serienmäßigen Opel Adams gesammelt hat, die dafür vom ADAC Nordrhein zur Verfügung gestellt werden, darf später beim DMSB-Slalom auf dem vereinseigenen VW Polo an den Start gehen.

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