Velbert. Seit 25 Jahren gibt es nun schon den Fotoclub an der Volkshochschule Velbert/Heiligenhaus. Die Mitglieder kommen mittlerweile nicht mehr nur aus Velbert, sondern auch aus der Umgebung. Willkommen ist jeder, der das Handwerk der Fotografie erlernen oder seine Technik verbessern möchte.
Schon am Vormittag waren ungewöhnlich viele Menschen mit Kameras in der Fußgängerzone zu sehen. Allesamt Mitglieder vom VHS-Fotoclub. Sie schossen über 150 Portraitbilder, die nachmittags dann bei der großen 25-Jahr-Feier im VHS-Gebäude abgeholt werden konnten. Auch hier ließen es sich die geschulten Fotografen nicht nehmen, ihren Besuchern ein bezauberndes Lächeln für die Kamera abzugewinnen. Mit Leinwand und Blitz entstanden so wunderschöne Andenken an diesen ganz besonderen Tag.
Wolf Dieter Dietrich ist dem Blick durch die Linse schon seit mehreren Jahrzehnten verfallen. Die Portraitfotografie und Landschaftsaufnahmen gehören zu seinen Lieblingsbereichen. „Ich habe die Kurse zur Portraitfotografie auch hier im Verein mit ins Leben gerufen.“ Kein Wunder, dass er da genau weiß, wie ein schönes Bild entsteht: „Am besten nicht so frontal, sondern locker schräg stehen, den Blick ein wenig über die Schulter richten.“ Frontale Aufnahmen wirken schnell steif. Damit Fotograf und Modell mit dem Resultat zufrieden sind, rät Dietrich zudem, dass „es möglichst entspannt zugeht, gerade bei Kindern ist es optimal, wenn man sie in unbeobachteten Momenten fotografiert.“
Auf Fabrikat oder Modell der Kamera komme es nicht an. Ob teure Spiegelreflex- oder Handykamera, „mit der richtigen Technik kann man mit jedem Apparat ein schönes Motiv machen.“ Da ist auch der Club nicht streng. „Bei uns wird nicht darauf geachtet, wie teuer oder hochwertig die Kamera ist.“
Digital ist kein Nachteil
Als Dietrichs Leidenschaft zur Fotografie aufflammte, „gab es noch keine digitalen Kameras“, dennoch ist auch er längst umgestiegen. Einen Nachteil sieht er in der digitalen Fotografie nicht. „Es ist nicht einfacher oder anspruchsloser, ein gutes Bild zu machen. Denn das hängt im Wesentlichen vom guten Auge ab – egal ob analog oder digital. Und auch die Bearbeitung beansprucht gleichermaßen handwerkliches Geschick. Früher in der Dunkelkammer, heute eben am PC.“ Ein wesentlicher Vorteil sei aber natürlich die Möglichkeit, viele Aufnahmen, beispielsweise im Serienmodus, zu schießen. „Früher hat man ja dann doch seltener auf den Auslöser gedrückt.“
Die Technik beherrschen, um ein gutes Motiv zu erlangen, das steht bei dem Club im Vordergrund, und auch die Ausstellung ausgewählter Fotografien der 70 Mitglieder, die auch weit über die Grenzen Velberts hinaus dem Fotoclub angehören, zeigt den hohen Anspruch an Motive, Technik und Umsetzung.
Im Nachbarraum wird mit Lichtzelt fotografiert, auch hier kann man schnell fachsimpeln und sich praktische Ratschläge abholen. Christian Nill, stellvertretender Vorsitzender des Vereins weiß, wie man das Optimum aus einem Bild herausholen kann. „Die meisten Kameras machen im Automatikmodus schon sehr schöne Bilder. Für einen individuellen Anspruch kann man dann beispielsweise mit der Belichtungszeit experimentieren.“ Es wird schnell deutlich: Die Mitglieder haben reichlich Fachwissen. Gerne geben sie dies an neue Mitglieder weiter. „Das Handwerk muss für ein gutes Bild sitzen. Da legen wir hier auch Wert drauf“, sagt Christian Nill.
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