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Nix wie zurück nach Rentfort

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Foto: WAZ FotoPool

Gladbeck. Die Bennings sind das 600. Mitglied in der Siedlergemeinschaft Rentfort. Rechtzeitig zum 75. Jubiläum der Siedlung wurden sie jetzt aufgenommen. Und das neue Haus am Lehmstich ist auch bald fertig.

Es verwundert Ralf Benning (49) keineswegs, wenn er ständig auf Schalke-Trainer Felix Magath angesprochen wird. Das wiederum verwundert niemanden, der Benning einmal persönlich kennen gelernt hat. Der sieht dem Fußball-Promi nämlich zum Verwechseln ähnlich. „Früher”, ulkt der Gladbecker, „war die Ähnlichkeit noch größer. Jetzt sieht der Magath älter aus.” Fast logisch der Spitzname, der Ralf Benning schon vor langer Zeit verpasst wurde: „Felix” natürlich, was aus dem Lateinischen kommt und so viel bedeutet wie „der Glückliche”. Mit dem 13-jährigen Filius, der von Geburt an Felix heißt, gibt's das zweite Glückskind im Hause Benning - da sollen die Glück-Wünsche des Vorstands der Siedlergemeinschaft Rentfort fürs neue Domizil der Familie, zu der noch Ehefrau Ute (42) und Tochter Charlotte (11) gehören, wohl in Erfüllung gehen.

Gratulation vom Siedler-Vorstand

Vorsitzender Werner Hülsermann, Kassiererin Gabi Piromalli und Schriftführer Werner Deutsch schauten jetzt mal vorbei am Lehmstich, wo sich die Bennings gerade ihr neues Haus nach ihren Vorstellungen gestalten. Der Vorstand kam mit gutem Grund, denn die Familie ist das 600. Mitglied in der Rentforter Siedlergemeinschaft. Der Eintritt erfolgte pünktlich, feiern die Siedler doch heute groß das 75-jährige Bestehen.

Mitgebracht hat das Vorstands-Trio ein Gladbeck-Buch und einen schön bepflanzten Blumenkübel, bis jetzt das einzige wohnliche Accessoire im geräumigen Einfamilienhaus. . . Denn es ist noch viel zu tun. Die 170 Quadratmeter müssen erst noch wohnlich werden, zurzeit wird renoviert.

Es wird selbst angepackt, so wie das bei den Rentforter Siedlern seit der Geburtsstunde der Siedlung üblich ist. Staub allerorten, Werkzeug in jedem Zimmer, Container vor der Tür. „Aber den Tannenbaum, den wollen wir schon hier aufstellen”, hat sich die Familie ein Ziel gesetzt.

An der Hegestraße

Rentforter sind sie schon gewesen. Bis das Haus fertig ist, werden sie weiter an der Hegestraße wohnen. Dort stand auch die Wiege von Ralf Benning. „Ich hatte als Kind den Brötchengeruch von der Bäckerei Terwellen in der Nase”, erzählt er. Anfang der 80er Jahre hatte er mal eine Junggesellenbude in der Stadtmitte. „Für zwei Jahre”, schränkt er ein. „Dann hieß es: nix wie zurück nach Rentfort.” Sie sind als Rentforter Überzeugungstäter, die Bennings.

Auch als die Pläne zum Bau eines eigenen Hauses reiften, sollte es unbedingt Rentfort sein. „Eigentlich wollen wir an der Lottenstraße bauen, aber das lässt ja auf sich warten”, berichtet Ralf Benning. „Wir haben nach Alternativen gesucht und hier, beim zweiten Haus, waren wir gleich hin und weg.” Das gilt übrigens auch für das fünfte Familienmitglied. Toni hat den 580 Quadratmeter großen Garten gleich in Besitz genommen. Selbst erzählen kann er das nicht, denn Toni ist ein belgischer Schäferhund, ausgebildeter Polizeihund seines Zeichens. „Ich war Diensthundführer”, erklärt Ralf Benning, der seit 1985 Dienst in der Polizeiwache Gladbeck tut. Nach sechs Jahren Polizeieinsatz in Gladbeck und Bottrop musste Toni noch einmal für zwei Jahre nach Castrop-Rauxel. Jetzt darf er sein Rentnerdasein bei seinem langjährigen Partner genießen.

Platz gibt's genug - Gott sei Dank auch in der Garage. Ute Bennings heißgeliebter Mini, lässt der ebenso geliebten Moto Guzzi des Ehemannes Luft. „Früher bin auch mitgefahren”, signalisiert die Frau des Hauses Verständnis für das langjährige Hobby ihres Mannes.

Angekommen

Sich groß eingewöhnen, sich bekannt machen in der Nachbarschaft, das müssen die Neuen vom Lehmstich kaum. Es gibt schon so viele Bekannte aus den Jugendtagen von Ralf Benning. Viele von früher aus der Pfadfinderschaft St. Josef zum Beispiel. Darüber kommt man gleich wieder ins Gespräch. „Es gibt immer eine Verbindung”, meint er. „Der Kreis schließt sich - und in Rentfort sowieso.”

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