Wirtschaft

„Duisburger Erklärung“ ruft zum nationalen Stahlgipfel auf

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Einen nationalen Stahlgipfel wie schon 2018 in Saarbrücken fordert die „Duisburger Erklärung“. Das Bild zeigt das Stahlwerk Schwelgern, davor das Gipfelkreuz auf dem Alsumer Berg.

Einen nationalen Stahlgipfel wie schon 2018 in Saarbrücken fordert die „Duisburger Erklärung“. Das Bild zeigt das Stahlwerk Schwelgern, davor das Gipfelkreuz auf dem Alsumer Berg.

Foto: Bernd Thissen / dpa

Duisburg.  Die Spitzen von Stadt, Gewerkschaft und Wirtschaft haben mit der Politik über bedrohliche Lage gesprochen: Stahl ist systemrelevant für Duisburg.

Die Stadt Duisburg, die IG Metall, die heimische Wirtschaft und Abgeordnete fordern in einer jüngst verabschiedeten „Duisburger Erklärung“ die Bundesregierung zu einem nationalen Stahlgipfel in Duisburg auf, stehe doch die Existenz einer der größten und bedeutsamsten industriellen Kerne in Europa auf dem Spiel.

Auf Einladung der Stadt und der Niederrheinischen IHK haben sich die Spitzen der Stahlunternehmen, der IG Metall und der Wirtschaftsvereinigung mit Duisburger Abgeordneten aus EU, Bund und Land im Rathaus getroffen, um gemeinsam in einer Erklärung die Forderungen zur Stärkung des Stahlstandorts Duisburg an die Politik zu richten.

Stahlindustrie ist der größte Arbeitgeber in Duisburg

Die Corona-bedingte Absatzschwäche in der Stahlindustrie treffe die die Branche zu einem Zeitpunkt, an dem sie unter massivem Wettbewerbsdruck stehe. Duisburg als größter Stahlstandort Europas sei besonders betroffen, die Stahlindustrie für die Stadt systemrelevant. Mit rund 19.000 Beschäftigten ist sie der größte Arbeitgeber. Hinzu kommen die Beschäftigten bei Zulieferbetrieben, im Logistiksektor und bei Abnehmern.

„Die Stahlbranche steht zur Zeit unter enormen Druck und gleichzeitig vor großen zukunftsträchtigen Entscheidungen“, so Oberbürgermeister Sören Link. Steigende Energiekosten, Exporthindernisse und zunehmende Anforderungen bei Klimaschutz und Genehmigungen belasteten alle Stahlhersteller in Deutschland. Gleichzeitig gebe es eine Importschwemme von Billig-Stahl aus unterschiedlichen Regionen der Welt.

Duisburg geeignet als Modellstandort für umweltfreundliche Produktion

IHK-Präsident Burkhard Landers: „Wir brauchen wettbewerbsfähige Strom- und Energiepreise sowie vereinfachte Genehmigungsverfahren. Die Transformation zu einer klimaneutralen Stahlproduktion kann nur mit Rückendeckung aus der Politik gelingen. Duisburg eignet sich als Europas Stahlstandort Nummer 1 wie keine andere Stadt dazu, hier einen Modellstandort für Wasserstoff-Knowhow zu installieren, um zukünftig grünen Stahl zu erzeugen.“

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