Türkei-Konflikt

Duisburg hält derzeit nur wenig Kontakte nach Gaziantep

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2015 besuchte eine Tanzgruppe aus der türkischen Partnerstadt Gaziantep das Fest der Partnerstädte in Duisburg.

2015 besuchte eine Tanzgruppe aus der türkischen Partnerstadt Gaziantep das Fest der Partnerstädte in Duisburg.

Foto: Friedhelm Geinowski

Duisburg.   Türkei-Konflikt: Um die Städtepartnerschaft Duisburgs mit der ostanatolischen Stadt Gaziantep ist es ruhig geworden.

Noch im April erklärte Oberbürgermeister Sören Link nach dem Referendum in der Türkei, dass sich dies nicht auf die Städtepartnerschaft zwischen Duisburg und Gaziantep auswirke. Es bleibe alles unverändert. Allerdings scheint die Partnerschaft mit der ostanatolischen Stadt angesichts des derzeitigen Türkeikonflikts auch nicht wirklich gepflegt zu werden.

„Viel gibt es im Moment zu unserer Städtepartnerschaft nicht zu berichten“, heißt es auf Anfrage im Rathaus. „Es ist recht ruhig geworden, unsere bisherigen Ansprechpartner sind nur schwer zu erreichen. Es gibt aktuell keine geplanten Projekte oder Reisen“, erklärt Pressesprecher Jörn Esser. Seit 2005 gibt es offiziell die Städtepartnerschaft mit Gaziantep. In Duisburg leben geschätzte 800 Migranten, die ihre ursprüngliche Heimat in Gaziantep haben. Von „lebendigen Austauschbeziehungen, die den wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Austausch fördern“, sprachen beide Seiten zu Beginn der Partnerschaft. Wie intensiv die Beziehungen künftig geführt werden, bleibt abzuwarten.

Folgen auch für die Wirtschaft

Das gilt auch für die Wirtschaft. „Noch ist es zu früh, zu sagen, welche konkreten Folgen die Krise für unsere Unternehmen hat“, sagt Rüdiger Helbrecht, Außenhandelsexperte der Niederrheinischen IHK zu Duisburg, Kreis Wesel und Kleve. Aber dass sie Folgen haben wird, davon geht Helbrecht aus. Derzeit werden im Kammerbezirk jährlich Waren im Wert von rund 273 Millionen Euro in die Türkei exportiert, in ganz NRW liegt der Exportanteil bei rund 4,6 Milliarden Euro. „Wir gehen davon aus, dass die Exporte einbrechen werden. Und vor allem die Investitionsbereitschaft in der Türkei abnimmt“, sagt Helbrecht.

Vor allem die Ankündigung von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel, die staatliche Absicherung von Türkei-Geschäften der deutschen Wirtschaft durch Hermes-Bürgschaften auf den Prüfstand zu stellen, verunsichere die Unternehmen.

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