Polizei Duisburg

Aktionstag Clan: 635 Kontrollen auf Straßen und in Bordellen

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Kampf gegen Clan-Kriminalität in Duisburg

Kampf gegen Clan-Kriminalität in Duisburg

Polizei, Stadt, Zoll und Steuerfahnder haben im Kampf gegen Clan-Kriminalität auch im Rotlichtviertel kontrolliert.

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Duisburg.  Polizei, Stadt, Zoll und Steuerfahnder haben im Kampf gegen Clan-Kriminalität auch im Rotlichtviertel kontrolliert. Diese Verstöße flogen auf.

Mit gezielten Kontrollen im Straßenverkehr und im Rotlichtviertel ist die Polizei am Donnerstag (16. März) mit Ordnungsamt, Steuerfahndung Essen und Hauptzollamt gegen kriminelle Clans vorgegangen. Am „Aktionstag Clan“ leiteten die Behören etliche Verfahren gegen Straftäter, Verkehrssünder und Schuldner ein. Vor allem aber habe die erneute Großkontrolle darauf abgezielt, Erkenntnisse für Ermittlungsverfahren im Bereich der organisierten Kriminalität zu gewinnen.

So ermitteln Polizei und Steuerfahndung zurzeit in mehreren Fällen wegen Steuerhinterziehung, berichteten Pressesprecher des Präsidiums am Freitag. Es seien in diesem Zusammenhang am Donnerstag digitale Daten, Unterlagen und zwei Mobiltelefone sichergestellt worden.

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Darüber hinaus standen Verkehrskontrollen der „Netzwerkpartner“ auf der Heerstraße und der Brücke der Solidarität in Hochfeld sowie auf dem Willy-Brandt-Ring und der Kaiser-Wilhelm-Straße in Marxloh an (wir berichteten). Beamtinnen und Beamten prüften zwar auch Fahrzeugpapiere und -zustand – aber auch, wer laut Zulassungsbescheinigung Fahrzeughalter ist und ob es Hinweise auf eine Scheinhalterschaft gibt.

Kontrollen in Duisburg: 56 Verwarngelder, 13 Ordnungswidrigkeiten- und 13 Strafanzeigen

Eine erste Bilanz des Großeinsatzes: Die 213 Fahrzeug- und 422 Personenkontrollen führten zu 56 Verwarngeldern, 13 Ordnungswidrigkeiten- sowie 13 Strafanzeigen. Einige Beispiele:

Zwei Autofahrer hatten keine Fahrerlaubnis, zwei weitere standen unter Drogeneinfluss, zwei Personen wurden mit Haftbefehlen gesucht.

Zwei Autos waren so umgebaut, dass sie laut Polizei nicht mehr verkehrssicher waren: Eine AMG-Version der Mercedes CL-Klasse und ein BMW wurden sichergestellt. Ein Gutachter wird die Wagen unter die Lupe nehmen.

Dazu trafen Mitarbeitende der städtischen Vollstreckungsstelle sechs Schuldner an, die noch offene Forderungen der Stadt begleichen mussten.

In einem Fahrzeug wurden mehrere Kartons mit gefälschter Markenbekleidung aus dem Ausland entdeckt. Das Hauptzollamt stellte die Kleidung sicher und prüft die Einleitung eines Verfahrens.

Großkontrolle auch im Duisburger Rotlichtviertel

Am Abend nahmen sich Strafverfolger und Ordnungshüter Bordelle in der Altstadt vor. Dort seien 70 Personen kontrolliert worden.

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Berichte über den Kampf gegen organisierte Kriminalität in Duisburg

In einem Etablissement an der Charlottenstraße fanden die Beamten bei einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes ein Einhandmesser – ein Verstoß gegen das Waffengesetz.

Drei vorläufige Festnahmen erfolgten in einem Gebäude an der Julius-Weber-Straße: Dort waren drei Personen, die sich möglicherweise illegal in Deutschland aufhalten.

Mitarbeitende des Bürger- und Ordnungsamtes stellten „gravierende gewerberechtliche Verstöße nach dem Prostituiertenschutzgesetz und den Bestimmungen des Glücksspielrechts“ fest: Sie erteilten 13 Platzverweise aufgrund fehlender oder ungültiger Nachweise nach dem Prostituiertenschutzgesetz.

Sie entdeckten auch vier nicht konzessionierte Zimmer, die zudem nicht mit den gesetzlich vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen zur Sicherheit der Prostituierten ausgestattet waren. Die Räume dürfen nicht genutzt werden.

In der Gaststätte dieses Bordells wurden zwei Geldspielgeräte amtlich versiegelt, da entgegen der glücksspielrechtlichen Vorgaben kein Anschluss an das Spielersperrsystem ,,Oasis’’ gegeben war. Den Betreiber erwartet nun neben einem hohen Bußgeld die Prüfung seiner Konzession.

Polizeidirektor Christian Draeger: „Wir sind da“

Der Einsatzleiter, Polizeidirektor Christian Draeger, bilanzierte: „Es ist unglaublich wichtig, dass sich die Sicherheitsbehörden eng miteinander vernetzen und ihre Erkenntnisse austauschen. Bei Aktionen wie heute stößt jeder Netzwerkpartner auf Verstöße, die konsequent geahndet werden – ganz gleich ob Fahren ohne Fahrerlaubnis, Steuerhinterziehung oder abgelaufene Gesundheitskarten von Prostituierten. Wir sind da und kontrollieren, ob sich alle an Recht und Gesetz halten.“

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