Bochum. Sieben Bauten waren in Bochum dabei. Das Wohnprojekt Glockenhof und der Kita-Außenbereich Am Sattelgut konnten besucht werden.
Im Prinzip ein Mehrfamilienhaus – und doch anders: Zu jeweils einem Drittel wohnen im Altenbochumer Glockenhof Jugendliche, Erwachsene und Senioren in enger Gemeinschaft. Zusätzlich zu den verschieden geschnittenen Wohnungen gibt es mehrere Aufenthaltsräume, die für jeden Bewohner zugänglich sind. Ganz fertig ist das Mehrgenerationenhaus noch nicht, doch seit Ende 2017 haben sich die 18 Mietwohnungen mit etwa 45 Bewohnern gefüllt. Zum Tag der Architektur öffneten sie zusammen mit Architekt Markus Ulmann ihre Türen.
Ziel des Wochenendes ist, möglichst aktuell fertiggestellte oder modernisierte Bauten vorzustellen. Die drei Gebäude des Glockenhofs hatten eine Montessori-Schule beherbergt, bis sie schließlich einige Jahre leer gestanden haben. „Ich bin froh, dass wir sie retten konnten“, sagt Markus Ulmann. Klassenzimmer werden zu Wohnungen umgebaut, der Schulhof dient heute als große Spielfläche für Kinder.
„Das Besondere an diesem Wohnhaus ist, dass Gemeinschaft hier bewusst gelebt wird“, sagt Ulmann. Außerdem gibt es neben den Wohnungen noch eine Pflege-WG, die in den Alltag einbezogen werden soll. „Ich fühle mich hier total sicher. Ich weiß, dass meine Kinder einfach zu den Nachbarn gehen können, wenn ich nicht zu Hause bin“, sagt Hülya Ekici. Vorher habe sie in einem Hochhaus gewohnt, in dem untereinander nur wenig Kommunikation geherrscht habe. Auch Ulrike Wolf ist begeistert vom Wohnprojekt: „Ein Hausbewohner hat zum Beispiel die Generalprobe seines Musikensembles in unseren Aufenthaltsraum gelegt. Fantastisch.“
Eine weitere der insgesamt sieben präsentierten Stätten in Bochum ist der Außenbereich der Kita Am Sattelgut in Dahlhausen. Landschaftsarchitektin Claudia Schnieder führt eine gute Hand voll Besucher über das Gelände, das Ende 2017 eingeweiht wurde. „Die Anlage ist sehr vielfältig, obwohl der Platz hier begrenzt ist“, sagt sie. So gibt es zum Beispiel Spielbereiche, die für verschiedene Altersgruppen errichtet worden sind. In Hochbeeten wachsen erste Pflanzen, ein Podest dient etwa zum Theaterspielen.
Carmen Wawrowski-Rubbel ist eine Anwohnerin, die gerne einen Blick auf die Anlage werfen möchte. „Ich habe mich lange im Stadtteil engagiert“, sagt sie. „Mich hat interessiert, wie es hier aussieht.“ Sie fügt jedoch hinzu, dass sie auch gerne das Innere der Kita besichtigt hätte. „Ein verbundener Tag der offenen Tür hätte bestimmt mehr Besucher angezogen.“
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