Weitmar. Die Bauzeit für den Springorum-Radweg ist Anwohnern zu lang. Die Absperrung macht Spazierweg unpassierbar. Mittwoch ist die erste Zusammenkunft.
Immer, wenn er mit dem Hund rausgeht, begegnet Friedrich Heene Spaziergängern, denen die Baustelle zum Springorum-Radweg ein Dorn im Auge ist. „Und zwar deshalb, weil die Fahrzeuge alles in eine Schlammwüste verwandeln und weil seit drei Jahren, die der dritte Bauabschnitt nun schon dauert, die Wege unbenutzbar sind.“
Heene gründete in diesen Tagen mit vier Mitstreitern die Bürgerinitiative Neveltal, die heute ihr erstes Treffen hat. „Bin gespannt, wie viele kommen“, sagt der Anwohner. Die Gruppe stemmt sich nicht gegen den Springorum-Radweg, im Gegenteil: „Ich fahre seit meiner Kindheit sehr gerne Rad.“ Die Initiative hat aber das Gefühl, als würde es auf dem dritten Bauabschnitt nicht weitergehen, als schleppten sich die Arbeiten hin, als sei kein Ende in Sicht. Die Absperrung umschließt einen großen Bauplatz, was das Betreten des Spazierwegs parallel zur Hattinger Straße bis zum Schlosspark ebenso verhindert wie die Benutzung des Spazierweges von der Hattinger Straße an der ehemaligen Bahnstrecke des Neveltals bis zur Schlossstraße.
Die Initiative hat sich bereits an den Regionalverband Ruhr (RVR) gewandt. Heene schreibt, die Bürger seien empört, dass sich auf der Baustelle nichts tue, obwohl der Tunnel unter der Hattinger Straße seit Monaten fertig sei. „Wir befürchten einfach, dass der vierte Bauabschnitt ähnlich dimensioniert sein wird wie der aktuelle; das hieße, zehn bis zwölf Jahre Baustellen-Belästigung, denn es handelt sich um die längste Strecke, die bis Dahlhausen führen wird.“
Tatsächlich ist der letzte Abschnitt des Radweges mit 3,6 Kilometern mehr als viermal so lang wie der aktuelle (von Franziskus- bis Nevelstraße) mit 800 Metern. Dennoch, so Kathrin Schneider-Dramani vom RVR, weitaus weniger aufwändig: „Wir werden abschnittsweise asphaltieren und nicht auf gesamter Länge sperren.“
Entgegen der Behauptung der Initiative sei der aktuelle Bereich nicht fertig, die größte Herausforderung sei die Unterquerung der Hattinger Straße. „Der Tunnelbau ist voll im Gange, zurzeit wird die Innenverschalung betoniert.“ Was aber nicht auf den ersten Blick zu erkennen sei. Die Maßnahme kostet über zwei Millionen Euro. Zu den Herbstferien rechnet Kathrin Schneider-Dramani mit der Fertigstellung des dritten Bauabschnitts.
Für die Reststrecke sind Fördermittel beantragt, eine Bewilligung liegt laut RVR noch nicht vor. Davon hängt dann der Baustart zwischen der Schloss- und der Dr.-C.-Otto-Straße ab. Die reine Bauzeit schätzt Kathrin Schneider-Dramani auf vier bis fünf Monate. Dafür sind rund 700 000 Euro veranschlagt.
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