Bochum. Ihre Solidarität mit den Menschen im Iran zeigten Demonstranten am Sonntag vor dem Bochumer Rathaus. Sie hatten eine ganz klare Botschaft.
Mehr als 100 Menschen protestierten am Sonntag, 2. Oktober, vor dem Bochumer Rathaus gegen das Regime in Teheran. Seitdem Tod der 22-jährigen Kurdin Zhina Mahsa Amini reißen im Iran die Proteste gegen die Mullah-Diktatur nicht ab. In Bochum stand jetzt eine ganz unterschiedliche Gruppe auf, um ihre Solidarität mit den Protesten, vor allem aber mit den mutigen Frauen im Iran zu demonstrieren. Viele der Teilnehmenden hielten Schilder mit einer Fotografie der jungen Frau in die Höhe.
Unrecht muss gesühnt werden
Die Demonstranten skandierten immer wieder auf deutsch und persisch „Frauen. Leben. Freiheit“. Unter den Rednern war auch der grüne Bundestagsabgeordnete Max Lucks, der als Obmann im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses ein ganz besonderes Anliegen hatte: „Es darf nicht sein, dass Frauen getötet werden, Frauenrechte mit Füßen getreten werden. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Menschenrechtsverletzungen gesühnt werden.“ Léon Beck von der FDP, dessen Vater aus dem Iran stammt, lobte die Haltung der Bundesregierung in der aktuellen Protestbewegung. Er rief: „Wir wollen nicht schweigen.“
Das iranische Volk ist freiheitsliebend
Es sprachen aber auch iranische Frauen, die hier in Bochum im Exil leben. Sie schilderten ein iranisches Volk, das so ganz anders ist als das Regime es gerne darstellt. Die beschworene Feindschaft mit Israel, die angebliche Ablehnung westlicher Werte, die Dominanz der Religion in der Politik. Eine Sprecherin machte ganz deutlich: „Glaube hat in der Politik nichts verloren.“
Verlesen wurden auch die Forderungen einer Gruppe iranischer politischer Aktivisten aus Bochum. Einer ihrer Punkte richtet sich an die Menschen hier in Deutschland: „Die Menschen im Iran brauchen die politische Unterstützung der Welt und wollen nicht, dass ihr Schicksal den wirtschaftlichen Zielen Europas und der Vorherrschaft der Großmächte zum Opfer fällt.“
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