Die Hafenstadt Odessa ist am Morgen von russischen Kriegsschiffen beschossen worden. Mehrere Häuser wurden zerstört. Mehr dazu im Blog.
- Russische Kriegsschiffe haben die Hafenstadt Odessa beschossen
- Die Ukraine hat ein Ultimatum Russlands für die Verteidiger der Hafenstadt Mariupol abgelehnt
- Moskau hatte die ukrainischen Truppen in der Stadt aufgefordert, die Waffen niederzulegen
- Die Ölpreise ziehen am Montag wieder an
- Sloweniens Diplomaten kehren nach Kiew zurück
- US-Präsident Biden reist am Freitag nach Polen
Berlin/Kiew/Moskau. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert seit über drei Wochen an. Vor allem in den größeren Städten des Landes ist die Lage bedrohlich: Auch in der Nacht zu Montag heulten in der Hauptstadt Kiew die Sirenen. Auch andere Städte melden Beschuss und Luftangriffe. In der Hafenstadt Mariupol herrscht Chaos wie in keiner anderen der ukrainischen Metropolen. Tausende fliehen aus beschossenen Häusern. Rund zehn Millionen Ukrainer sind bereits auf der Flucht.
Zudem meldet Moskau eine neue Eskalationsstufe im Ukraine-Krieg. Laut russischen Angaben kamen inzwischen zweimal Hyperschallraketen zum Einsatz. Diese Art von Waffen macht eine Verteidigung fast unmöglich, da sie strategische Unsicherheit schafft. Laut Kremlchef Wladimir Putin sollen die Raketen "unverwundbar" durch westliche Abwehrsysteme sein.
- Worum geht es in dem Konflikt? Lesen Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Ukraine-Konflikt
News zum Ukraine-Krieg von Montag, 21. März: Blog schließt
11.30 Uhr: Dieses Blog schließt. Lesen Sie alle weiteren News zum Ukraine-Krieg in unserem neuen Blog.
Baerbock: Russische Kriegsschiffe beschießen Hafenstadt Odessa
10 Uhr: Russische Kriegsschiffe haben offenbar die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer beschossen. Das berichten übereinstimmend ukrainische Medien. Dem "Kyiv Independent" bestätigte ein Sprecher der Militärverwaltung von Odessa, dass mehrere Gebäude beschädigt worden seien. Verletzte oder Tote gab es bei dem Angriff nicht. Auch die Nachrichtenagentur Nexta schreibt von Beschuss von Marineartillerie in der Stadt.
Der Journalist Ibrahim Naber berichtete bei Twitter von Beschuss und Explosionen in Odessa. Russische Schiffe seien am Morgen vor Odessa aufgetaucht. Ein Sprecher des Militärs habe den Vorfall bestätigt. Naber ist selbst vor Ort. Entlang der Schwarzmeerküste hatte es zuletzt immer wieder Sichtungen russischer Kriegsschiffe gegeben.
Odessa war vom russischen Angriff auf die Ukraine bislang weitestgehend verschont geblieben. Die Stadt ist mit rund einer Million Einwohnenden die drittgrößte in der Ukraine.
Mehr als 225 000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland erfasst
10.01 Uhr: In Deutschland sind seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine von der Bundespolizei 225.357 Kriegsflüchtlinge erfasst worden. Das teilte das Bundesinnenministerium am Montag mit.
In dieser Zahl enthalten sind nur Geflüchtete, die von der Bundespolizei angetroffen wurden, etwa an der österreichisch-bayerischen Grenze, an Bahnhöfen oder in Zügen. Im Regelfall gibt es keine festen Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen, Ukrainer dürfen zudem ohne Visum einreisen - die Zahl der tatsächlich Angekommenen ist daher wahrscheinlich deutlich höher.
- Geflüchtete Frauen aus der Ukraine
Nicht erfasst wird außerdem, wie viele der Geflüchteten womöglich von Deutschland aus weiterreisen zu Freunden oder Verwandten in anderen Staaten. Die vom Innenministerium gemeldete Zahl bezieht sich nicht auf Registrierungen in Aufnahmeeinrichtungen oder Ausländerbehörden.
Polen: Mehr als 2,1 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen
10 Uhr: Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich mehr als 2,1 Millionen Menschen über die polnische Grenze in Sicherheit gebracht. Das teilte Polens Grenzschutz am Montag bei Twitter mit. Am Sonntag seien rund 33 800 Menschen abgefertigt worden, hieß es. Dies sei ein Rückgang um 16 Prozent im Vergleich zum Vortag. Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind.
Selenskyjs Sicherheitsberater: "Russland scheitert in Kiew"
9.10 Uhr: Der Sicherheitsberater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Ihor Schowkwa, hat den bisherigen Angriff Russlands auf die Hauptstadt Kiew als "gescheitert" bezeichnet. "Im Großen und Ganzen scheitert Russland in Kiew. Sie versuchen die Hauptstadt weiter einzukreisen, aber es gelingt ihnen nicht", sagte Schowkwa am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Er forderte unter anderem von Deutschland mehr Unterstützung durch Luftverteidigungsfähigkeiten.
Schowkwa warf Russland vor, wissentlich Zivilisten anzugreifen, insbesondere in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol. Die Stadt sei eingekreist. "Es ist ein Völkermord, der dort stattfindet. Die Russen wollen, dass die Stadt sich ergibt, aber die Antwort ist unsererseits natürlich klar." Moskau hatte der ukrainischen Regierung in der Nacht zum Montag ein Ultimatum zur Übergabe der Stadt gestellt, was Kiew ablehnte.
Der Chef der Hilfsorganisation Caritas in Mariupol, Rostislaw Spryniuk, nannte die Situation in der Stadt im ZDF-"Morgenmagazin" eine "humanitäre Katastrophe und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Die Zivilbevölkerung Mariupols werde aus der Luft beschossen, obwohl es in der Stadt keine militärische Infrastruktur gebe. "Es gibt keine Schutzkeller mehr", sagte Spryniuk. Die gesamte zivile Infrastruktur werde dem Erdboden gleichgemacht. Die Menschen hätten keine Vorräte mehr und es gebe auch keine medizinische Versorgung mehr.
Ölpreise steigen weiter
8.05 Uhr: Die Ölpreise sind am Montagmorgen weiter gestiegen. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 111,58 US-Dollar. Das waren 3,65 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 3,69 Dollar auf 108,39 Dollar. Lesen Sie dazu: DGB-Chef bringt Tempo 100 auf Autobahnen ins Gespräch
Für Preisauftrieb sorgen neue Unsicherheiten in der globalen Rohölversorgung. Am Wochenende hatten jemenitische Huthi-Rebellen verschiedene Ziele in Saudi-Arabien angegriffen, darunter Anlagen des staatlichen Ölkonzerns Aramco. Saudi-Arabien ist eines der weltgrößten Erdölförderländer. Wegen des Ukraine-Kriegs ist die Lage am Ölmarkt ohnehin sehr angespannt, da Russland ein großer Förderer und Exporteur von Erdöl ist.
Ukrainischer Zivilschutz: Keine Gefahr nach Ammoniak-Austritt
7.55 Uhr: Nach dem Austritt von hochgiftigem Ammoniak aus einem Chemiewerk in der ukrainischen Stadt Sumy besteht nach Darstellung der Behörden keine Gefahr für die Bevölkerung. Das teilte der staatliche Zivilschutz am Montagmorgen bei Telegram mit und sprach von einem „leichten Ammoniak-Austritt“. Durch Beschuss sei ein Tank beschädigt worden. Die betroffene Stelle sei abgedichtet worden. Den Angaben zufolge wurde ein Mitarbeiter des Unternehmens verletzt.
Der regionale Militärchef Dmytro Schywytzky hatte in der Nacht zum Montag an alle Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern um das Chemiewerk "Sumychimprom" appelliert, möglichst Keller oder Wohnungen im Erdgeschoss aufzusuchen, um nicht mit dem Ammoniak in Kontakt zu kommen. Das stark stechend riechende Gas ist leichter als Luft, es steigt also nach oben.
Laut Zivilschutz arbeiten Spezialisten daran, die Ammoniakwolke im Nordosten der Ukraine unschädlich zu machen. Eine unabhängige Klärung vor Ort war nicht möglich.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Sloweniens Diplomaten kehren nach Kiew zurück
7.21 Uhr: Wenige Tage nach seinem Überraschungsbesuch in Kiew hat Sloweniens Regierungschef Janez Jansa die Rückkehr der Diplomaten seines Landes in die ukrainische Metropole angekündigt. Die Ukraine brauche direkte diplomatische Unterstützung, begründete Jansa am Sonntag die Entscheidung auf Twitter. "Wir arbeiten daran, dass auch die EU dasselbe tut."
Sloweniens Botschafter und weiteres Botschaftspersonal, die Kiew zusammen mit vielen Diplomaten anderer Länder mit Kriegsausbruch verlassen hatten, werden nach einem Bericht des slowenischen Fernsehens noch in dieser Woche zurückkehren. "Sie sind Freiwillige", betonte Jansa.
Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt
- Historie:Liegt der Grund für den Ukraine-Krieg in der Geschichte?
- Putins Ziele:Warum Russland die Ukraine angegriffen hat
- Präsident:Wolodymyr Selenskyj ist Putins Feind Nr. 1
- Verteidigungsbündnis: Die Nato einfach erklärt – Warum sie für Putin ein Ärgernis ist
Ukrainische Armee: Russland setzt nach Angriffen Drohnen ein
7.30 Uhr: Nach Beobachtung der ukrainischen Armee setzt Russland weniger Flugzeuge über dem Kriegsgebiet ein. Die Intensität des Einsatzes bemannter Flugzeuge des „Gegners“ nehme ab, teilte das ukrainische Militär am Montagmorgen in Kiew mit. Um die Wirksamkeit von Raketen- und Bombenangriffen zu beurteilen, setze die russische Armee Drohnen ein. Das lässt sich nicht überprüfen. Nach Angaben Kiews wurden am Sonntag ein russisches Flugzeug, vier Drohnen und zwei Marschflugkörper bei Angriffen zerstört. Zudem warf Kiew Moskau abermals vor, dass auch Zivilisten Ziel von Angriffen geworden seien. Russland betont stets, nur militärische Anlagen treffen zu wollen.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Lindner warnt vor hohen Erwartungen an Staatshilfen in Ukraine-Krise
6.47 Uhr: Vor einem Treffen der Koalitionsspitzen hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vor übertriebenen Erwartungen an Wirtschaftshilfen des Staates in der Ukraine-Krise gewarnt. Einen "allgemeinen Verlust an Wohlstand, der sich aus steigenden Weltmarktpreisen für Energieimporte ergibt", könne der Staat ebenso wenig ausgleichen "wie das individuelle unternehmerische Risiko", sagte Lindner der "Augsburger Allgemeinen" vom Montag.
"Ich kann aber versichern, dass wir Schocks abfedern und Menschen vor dem Verlust ihrer Existenz schützen werden", sagte der FDP-Chef weiter. Gleichzeitig verteidigte Lindner den von ihm vorgeschlagenen Tank-Rabatt für Autofahrer gegen Kritik von den Koalitionspartnern. Er sei für andere Ideen offen, versicherte er. "Eine Krise ist aber nicht der richtige Zeitpunkt, grundsätzliche Skepsis gegenüber dem Auto zu diskutieren oder Verteilungsdebatten auszufechten." Sein Ziel sei, die Menschen "in der ganzen Breite der Gesellschaft" zu entlasten. Lesen Sie auch: So setzt sich der Spritpreis in Deutschland zusammen
US-Präsident Biden reist am Freitag nach Polen
6.22 Uhr: US-Präsident Joe Biden will angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am Freitag nach Polen reisen. Biden werde zunächst wie geplant an diesem Donnerstag an den Gipfeln der Nato, der EU und der G7-Staaten in Brüssel teilnehmen, teilte das Weiße Haus mit. Am Freitag werde er nach Warschau weiterreisen. Dort sei für Samstag ein Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda geplant. Dabei solle es um die humanitäre Krise gehen, "die der ungerechtfertigte und grundlose Krieg Russlands gegen die Ukraine ausgelöst hat".
Frankreich friert russische Vermögen von 850 Millionen Euro ein
6.14 Uhr: Frankreich hat mutmaßliches Vermögen russischer Oligarchen im Wert von rund 850 Millionen eingefroren. Darunter seien Immobilien im Wert von 539 Millionen Euro, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dem Radiosender RTL. Zudem seien 150 Millionen Euro auf Privatkonten französischer Banken eingefroren sowie zwei Jachten im Wert von 150 Millionen Euro festgesetzt worden. Frankreich hat angesichts der EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen oder Personen aus dem Umfeld von Präsident Wladimir Putin eine Taskforce gegründet. Sie soll ihre Vermögenswerte in Frankreich ausfindig machen und Eigentümer von Bankkonten, Villen und Jachten identifizieren. Das ist aufgrund von Briefkastenfirmen, die ihre Identität verbergen, kompliziert.
Union warnt vor "Kontrollverlust" bei steigenden Flüchtlingszahlen
5.59 Uhr: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert von der Bundesregierung mehr Einsatz zur Bewältigung des Zustroms von Flüchtlingen aus der Ukraine. "Die Bundesregierung muss endlich in den Aktionsmodus wechseln, eine konsequente Registrierung und Verteilung in Europa organisieren, den Schutz von Frauen und Kindern garantieren und die Integration ermöglichen", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der "Rheinischen Post" (Montag). "Durch die mangelnde Handlungsbereitschaft der Bundesregierung droht bei steigenden Flüchtlingszahlen schnell der Kontrollverlust." Deutschland brauche schnellstens ein koordiniertes Flüchtlingsmanagement.
Hochgiftiges Ammoniak in Chemiewerk in Sumy ausgetreten
5.38 Uhr: In einem Chemiewerk in der Stadt Sumy in Nordosten der Ukraine trat am Montagmorgen aus noch unbekannter Ursache hochgiftiges Ammoniak aus. Der regionale Militärchef Dmytro Schywytzky schlug unter anderem über Telegram Alarm und appellierte an alle Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern um das Chemiewerk, möglichst Keller oder Wohnungen im Erdgeschoss aufzusuchen. Das stark stechend riechende Gas ist leichter als Luft. Schywytzky machte keine Angaben dazu, wie es zu dem Austritt von Ammoniak in dem Chemiewerk "Sumychimprom" gekommen war. Eine unabhängige Klärung vor Ort war nicht möglich.
Mindestens sechs Tote bei Beschuss von Kiew
5.32 Uhr: Beim Beschuss von mehreren Gebäuden im Westen der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurden am späten Sonntagabend mindestens sechs Menschen getötet worden. Das teilte der örtliche Zivilschutz auf seiner Facebook-Seite mit. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden bei dem Angriff mehrere Wohnhäuser im Stadtteil Podil beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden, es sei ebenso wie eine Reihe von davor geparkten Autos in Flammen aufgegangen. Rettungsmannschaften und Sanitäter seien vor Ort, schrieb Klitschko bei Telegram.
Ukraine lehnt Ultimatum für Mariupol-Verteidiger ab
5.23 Uhr: Ein Ultimatum der russischen Truppen an die seit Wochen belagerte Stadt Mariupol ist von der ukrainischen Führung abgelehnt worden. "Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben", sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk der "Ukrajinska Prawda" am frühen Montagmorgen. Sie forderte vom russischen Militär die Öffnung eines humanitären Korridors in die Hafenstadt mit mehreren Hunderttausend notleidenden Zivilisten.
Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle zwischen 10.00 und 12.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 bis 10.00 Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden. Das russische Militär schickte ein acht Seiten langes Schreiben und forderte eine schriftliche Antwort ein. "Anstatt Ihre Zeit auf acht Seiten Brief zu verschwenden, öffnen Sie einfach einen Korridor", zitierte Wereschtschuk aus ihrer Entgegnung.
News zum Ukraine-Krieg von Sonntag, 20. März: Mehr als 7000 Menschen laut Kiew aus umkämpften Gebieten herausgeholt
22.44 Uhr: Aus von Russland belagerten Gebieten sind nach ukrainischen Angaben am Sonntag 7295 Menschen herausgebracht worden. Vier von sieben humanitären Korridoren hätten funktioniert, sagte die ukrainische Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk am Sonntag in einer Videobotschaft. Rund 4000 Menschen wurden demnach aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol nach Saporischschja gebracht. Weitere Evakuierungen habe es in der Region Kiew gegeben.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Polizei: "Fake-Video" von angeblichem Verbrechen durch Ukrainer
22.30 Uhr: Die Polizei hat vor der Verbreitung eines "Fake-Videos" im Netz gewarnt, in dem es um ein angebliches Verbrechen durch Ukrainer in Nordrhein-Westfalen geht. "Über das Internet wird derzeit ein Video verbreitet, in dem von einem Überfall auf einen 16-jährigen Jugendlichen im Bereich Euskirchen berichtet wird. Angeblich sei dieser von einer Gruppe Ukrainer zu Tode geprügelt worden", teilte die Bonner Polizei am Sonntagabend auf Twitter mit. Weiter heißt es: "Die Experten gehen derzeit davon aus, dass es sich um ein absichtliches "Fake-Video" handelt, das Hass schüren soll. Wir bitten, dieses Video nicht weiter zu verbreiten (...)"
In dem Clip ist eine Frau zu sehen. Sie berichtet auf Russisch davon, dass sie von einer Freundin von dem angeblichen Vorfall am Bahnhof von Euskirchen gehört habe. "Der für Kapitalverbrechen im Bereich Euskirchen zuständigen Polizei Bonn liegen keinerlei Informationen über einen solchen gewalttätigen Übergriff oder gar über einen Todesfall vor", teilte die Polizei weiter mit. "Der Staatsschutz der Polizei Bonn hat die Ermittlungen aufgenommen."
Russische Forderung: Ukrainische Truppen sollen Mariupol unbewaffnet verlassen
22.21 Uhr: Russland fordert ukrainische Truppen in Mariupol auf, die Waffen niederzulegen und die besonders schwer von Kämpfen betroffene Hafenstadt am Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle zwischen 10.00 und 12.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 bis 10.00 Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden, teilte Generalmajor Michail Misinzew am Sonntag der russischen Staatsagentur Tass zufolge mit.
Demzufolge schlug Russland der Ukraine einen Plan vor, wonach alle bewaffneten Einheiten der Ukraine die Stadt "ohne Waffen und Munition auf der mit der Ukraine vereinbarten Route verlassen sollten". Russland besteht demnach auf eine "förmliche schriftliche Antwort" seitens der Ukraine zu den Vorschlägen bis Montagmorgen um 5.00 Uhr Moskauer Zeit (3.00 Uhr MEZ). Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf die Pläne.
Laut Misinzew soll außerdem Zivilisten ermöglicht werden, die Stadt in Richtung Russland oder in ukrainisch kontrollierte Gebiete zu verlassen. Nach russischen Angaben befinden sich derzeit noch 130.000 Zivilisten in der Stadt.
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Unionsfraktion fordert Grundgesetzänderung für Bundeswehreinsatz im Innern
22.10 Uhr: Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine hat sich der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Krings, für eine Grundgesetzänderung ausgesprochen, um die Bundeswehr im Ernstfall schneller im Inland einzusetzen. "Unser Grundgesetz lässt den Abschuss einer bewaffneten Drohne über Deutschland durch die Bundeswehr schon jetzt zu", sagte Krings unserer Redaktion. "Es bedarf aber eines Beschlusses im Bundeskabinett. Das ist völlig realitätsfern, weil es in solchen Fällen um Minuten geht."
Er sei gegen einen generellen Einsatz der Bundeswehr im Inneren, betonte der frühere Staatssekretär im Bundesinnenministerium. "Doch klar ist, dass die Armee bestimmte Fähigkeiten und Ausrüstung hat, die andere Behörden nicht haben. Und diese müssen in Katastrophenfällen zum Einsatz kommen können", sagte der CDU-Politiker. Ein Angriff durch eine bewaffnete Drohne sei ein Fall, "in dem wir die Bundeswehr für den Schutz der Menschen in Deutschland brauchen und das im Grundgesetz vorgesehene Verfahren anpassen müssen".
Ukraine-Flüchtlinge: DGB-Chef warnt vor falschen Arbeitsmarkt-Erwartungen
22.05 Uhr: DGB-Chef Reiner Hoffmann hat davor gewarnt, den Flüchtlingszustrom aus der Ukraine mit falschen Erwartungen für den deutschen Arbeitsmarkt zu verbinden. "Ich halte es für zynisch, dass die geflohenen Menschen uns bei unseren Problemen helfen sollen", sagte er dieser Redaktion. "Den Fachkräftemangel müssen wir selbst in den Griff bekommen." In der Pflege müssten die Arbeitsbedingungen verbessert werden. "Dazu gehört auch die Bezahlung."
Grundsätzlich hätten die Geflüchteten gute Chancen, entsprechend ihrer Qualifikation eine Beschäftigung in Deutschland zu finden. "Bisher kommen allerdings vorwiegend Frauen, Kinder und Ältere." Hoffmann fügte hinzu: "Die Ukrainerinnen und Ukrainer wollen, dass der Krieg zu Ende ist und sie wieder nach Hause können."
Stellvertretender Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte in Mariupol getötet
21.09 Uhr: Der stellvertretende Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte ist offenbar bei den Kämpfen um die ukrainische Hafenstadt Mariupol getötet worden. Andrej Nikolajewitsch Pali sei "bei den Kämpfen zur Befreiung von Mariupol von den ukrainischen Nazis getötet worden", schrieb der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Sonntag im Messengerdienst Telegram. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte die Angaben zunächst nicht.
Sewastopol liegt auf der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim und ist der Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Laut russischen Medien war Pali 2020 stellvertretender Kommandeur der russischen Streitkräfte in Syrien, die dort seit 2015 an der Seite der Truppen von Machthaber Baschar al-Assad kämpfen.
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David Beckham überlässt seinen Instagram-Account Ärztin aus Charkiw
20.03 Uhr: Um auf die Situation der Menschen in der Ukraine aufmerksam zu machen, setzt David Beckham gezielt seine Reichweite auf Social Media ein. In einem Instagram-Video vom Sonntag erklärte der frühere Fußball-Star: "Heute überlasse ich meine Socia-Media-Kanäle Iryna, der Chefin der Geburtenklinik in Charkiw." In mehreren kurzen Clips sind auf dem Account, der 71,5 Millionen Follower hat, dann Szenen der Krankenhausarbeit unter den Bedingungen des Krieges zu sehen. "Gebt bitte, was ihr könnt, um Unicef und Menschen wie Iryna zu unterstützen", schrieb Beckham zu seinem Video. Die Großstadt Charkiw liegt im Osten der Ukraine, unweit der russischen Grenze.
Russisches Militär wohl zwölf Kilometer in Ostukraine vorgerückt
19.29 Uhr: Die russische Armee ist bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine um zwölf Kilometer vorgerückt. Die Grenze der Siedlung Nikolske nordwestlich der Stadt Mariupol sei erreicht worden, erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag der Agentur Interfax zufolge. Von ukrainischer Seite gab es dazu keine Angaben. Der ukrainische Generalstab schrieb auf Facebook jedoch von russischen Mobilisierungsmaßnahmen in den von Russland eingenommenen Gebieten der Regionen Luhansk und Donezk.
Die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk werden seit 2014 von Russland unterstützt und ausgerüstet. Das von ihnen kontrollierte Territorium umfasste vor dem russischen Angriff vom 24. Februar nur einen Teil der ukrainischen Verwaltungsgebiete Luhansk und Donezk. Die Separatisten beanspruchen diese größeren Gebiete - deren Eroberung ist eines der Kriegsziele Moskaus.
Die russische Armee zerstörte nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums seit dem 24. Februar 214 Drohnen, 1483 Panzer und Panzerfahrzeuge, 150 Raketenwerfer, 584 Artilleriegeschütze und 1279 Fahrzeuge der ukrainischen Streitkräfte.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Selenskyj appelliert in Ansprache an Israel
18.46 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Video-Botschaft an Israel Russland mit Nazi-Deutschland gleichgesetzt und dem Kreml einen Plan zur Auslöschung der Ukraine vorgeworfen. "Hört darauf, was jetzt in Moskau gesagt wird: "Endlösung", aber jetzt bereits in Bezug auf die ukrainische Frage", sagte der 44-Jährige am Sonntag in einem Video-Auftritt vor Knesset-Abgeordneten. Das Staatsoberhaupt mit jüdischen Wurzeln erinnerte dabei an die sogenannte "Endlösung der Judenfrage", wie die Ermordung von Millionen Juden in Europa durch Nazi-Deutschland genannt wurde.
Der vor etwas mehr als drei Wochen begonnene russische Einmarsch in die Ukraine sei dabei nicht nur eine "militärische Spezialoperation" – wie der Krieg in Russland bezeichnet wird. "Das ist ein großflächiger und hinterhältiger Krieg, der auf die Vernichtung unseres Volkes, unserer Kinder, unserer Familien, unseres Staates abzielt", sagte Selenskyj. Die Ukraine befinde sich damit in einer ähnlich prekären Situation, wie der jüdische Staat im Nahen Osten.
Im Hinblick auf die ständigen russischen Raketenangriffe sagte Selenskyj: "Jeder in Israel weiß, dass Ihre Raketenabwehr die beste ist. Jeder weiß, dass Ihre Waffen stark sind." Für ihn stelle sich daher die Frage, warum Israels Regierung bisher weder Waffen an Kiew geliefert noch sich den westlichen Sanktionen gegen Moskau angeschlossen habe.
Kinobetreiber sammeln Spenden für die Ukraine
18.42 Uhr: Mit einer Spendenaktion wollen Kinos in Deutschland den Menschen in der Ukraine helfen. Rund 480 Filmtheater hatten sich angemeldet, um den Film "Klitschko" über die beiden gleichnamigen Brüder zu zeigen. Die Ticketeinnahmen der bundesweiten Aktion am Sonntagabend sollten gespendet werden. "Die Hilfsbereitschaft der Kinos, konkret etwas zu tun, ist enorm", sagte der Geschäftsführer der Cineplex-Gruppe, Kim Ludolf Koch, vorab.
Wladimir Klitschko und sein Bruder Vitali, der Bürgermeister von Kiew ist, sind in der Ukraine geblieben, um ihr Land gegen den russischen Angriff zu verteidigen. Der Film von 2011 erzähle von ihrer Kindheit in der Ukraine, von den ersten Erfolgen als Amateure, vom Umzug nach Deutschland bis hin zum Aufstieg zu internationalen Superstars des Boxsports, hatten die Organisatoren vorab mitgeteilt.
Die Erlöse der Vorstellungen sollen an die Aktion "Ein Herz für Kinder" für Kinderhilfsprojekte in der Ukraine gehen, wie der Branchenverband HDF Kino in Berlin mitgeteilt hatte. "Viele Kinos erweitern das noch", sagte Koch. Sie wollten beispielsweise auch das Geld spenden, das sie an dem Abend mit Popcorn einnehmen, oder die Spendensumme selbst aufstocken. Wie viel Geld zusammengekommen ist, sollte erst zu einem späteren Zeitpunkt feststehen.
Peking leistet Russland nach eigenen Angaben keine militärische Unterstützung
17.39 Uhr: China stellt Moskau nach eigenen Angaben keine militärische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bereit. "Es gibt Falschinformationen, dass China Russland militärische Hilfe leistet. Wir weisen sie zurück", sagte der chinesische Botschafter in den USA, Qin Gang, am Sonntag dem Fernsehsender CBS. "China schickt Lebensmittel, Medikamente, Schlafsäcke und Milchpulver – keine Waffen oder Munition an die Konflikt-Parteien."
Peking werde "alles tun, was in unserer Macht steht, um eine Deeskalation zu erreichen", sagte er weiter. Der Botschafter vermied es jedoch bewusst, eine Aussage über die künftige Haltung seines Landes in dem Konflikt zu machen.
Habeck nennt mehr Energiesparen als Bedingung für Entlastungspaket
17.38 Uhr: Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sieht mehr Anstrengungen beim Energiesparen als Bedingung für ein Entlastungspaket der Ampel-Koalition angesichts der hohen Energiepreise. Der Grünen-Politiker nannte zum Beispiel Gasheizungen ein "Auslaufmodell". Er sagte am Sonntag vor seinem Abflug aus Doha (Katar) nach Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate): "Es ist richtig, dass die Menschen in Deutschland wegen der hohen Energiepreise noch einmal entlastet werden."
Dies sollte möglichst zielgenau erfolgen – so dass diejenigen, die wirklich in Not seien – Privathaushalte wie Firmen -, besonders angesprochen werden. "Es sollte dabei die Bedingung sein, dass bei Preisentlastungen das Marktsignal erhalten bleibt, dass also nicht noch eine Einladung damit verbunden ist, noch mehr Energie zu verbrauchen." Man dürfe nicht den politischen Fehler machen, einerseits angesichts der hohen Energiepreise den Verbrauch zu entlasten, den Verbrauch aber nicht "zu adressieren".
Bei den Grünen stößt der von FDP-Chef Christian Lindner (FDP) vorgeschlagene Tank-Rabatt auf Ablehnung. Eine Verhandlungsgruppe von SPD, Grünen und FDP berät über ein Entlastungspaket. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine waren die Energie- und Spritpreise stark gestiegen
Fünf Verletzte bei Angriff auf Wohnhaus in Kiew
17.21 Uhr: Bei der Explosion einer Granate vor einem Wohnblock in der umkämpften ukrainischen Hauptstadt Kiew sind fünf Menschen verletzt worden. Das zehnstöckige Gebäude im nordwestlichen Bezirk Swjatoschyn wurde schwer beschädigt und alle Fenster zerstört, wie AFP-Journalisten am Sonntag vor Ort berichteten. Feuerwehrleute brachten eine ältere Frau und einen Mann mit Gesichtsverletzungen zu einem Krankenwagen.
Zwei ausgebrannte Autos standen in dem von Trümmern bedeckten Innenhof, in dem sich auch ein Spielplatz befindet. Die "Luftangriffe des Feindes" hätten fünf Menschen verletzt, erklärte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko im Messengerdienst Telegram. Sechs Menschen seien aus dem Wohnblock gerettet worden, sagte zudem eine Sprecherin des Rettungsdienstes.
Selenskyj will selbst mit Putin verhandeln
17.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut seine Bereitschaft zu persönlichen Verhandlungen mit Kremlchef Wladimir Putin über ein Ende des Kriegs in seinem Land unterstrichen. "Ich bin bereit für Verhandlungen mit ihm", sagte Selenskyj am Sonntag dem US-Sender CNN laut Übersetzer. "Wenn es nur eine einprozentige Chance gibt, diesen Krieg zu stoppen, dann denke ich, dass wir sie ergreifen müssen." Sollten alle Friedensbemühungen scheitern, "würde es bedeuten, dass dies ein dritter Weltkrieg ist".
Selenskyj machte deutlich, dass die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie ihre Unabhängigkeit nicht zur Verhandlung stehen könnten. Von westlichen Staats- und Regierungschefs forderte der ukrainische Präsident Sicherheitsgarantien für sein Land.
Selenskyj zeigte in der CNN-Sendung ein Video, das erschütternde Kriegsszenen in der Ukraine zeigte, zugleich aber Optimismus verbreiten sollte. "Wir werden gewinnen, und es wird neue Häuser, neue Städte, neue Träume geben", hieß es in dem Video.
Regierung hat Hinweise auf Reise deutscher Rechtsextremisten in die Ukraine
Die Bundesregierung hat Hinweise darauf, dass deutsche Rechtsextremisten in die Ukraine reisen willen – etwa um sich dort an Waffen ausbilden zu lassen. Es lägen "Informationen zu 27 Rechtsextremisten mit Reisebewegungen oder Reiseabsichten" in das Land vor, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der "Süddeutschen Zeitung". Bei einer einstelligen Zahl von Extremisten hätten die Behörden "tatsächliche Anhaltspunkte" für eine "angestrebte Beteiligung an Kriegshandlungen".
Zwar geht es den Angaben zufolge nur um eine kleine Gruppe von Verdächtigen. Doch die Behörden nähmen die Gefahr ernst. Sie wollen verhindern, dass sich Extremisten an Kriegswaffen ausbilden lassen oder Kampferfahrung sammeln können. Bislang habe die Bundespolizei Ausreisen von Extremisten im einstelligen Bereich verhindert, erklärte das Bundesinnenministerium weiter.
Insgesamt zwölf Rechtsextremisten sind nach Angaben des Ministeriums allerdings auch schon wieder von Reisen aus der Ukraine nach Deutschland zurückgekehrt. Bei den meisten Rückkehrern sei unbekannt, ob sie auch an Kämpfen teilnahmen.
Weißes Haus: Biden fliegt bei Europa-Reise nicht in die Ukraine
16.39 Uhr: Die US-Regierung ist Spekulationen entgegengetreten, US-Präsident Joe Biden könnte bei seiner Europa-Reise in den kommenden Tagen auch die Ukraine besuchen. "Die Reise wird darauf ausgerichtet sein, die Welt weiterhin für die Unterstützung des ukrainischen Volkes und gegen Präsident Putins Einmarsch in der Ukraine zu mobilisieren", teilte Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Sonntag auf Twitter mit Blick auf Kremlchef Wladimir Putin mit. "Aber es ist nicht geplant, in die Ukraine zu reisen." Man werde noch am Sonntag weitere Einzelheiten zu der Reise mitteilen.
In US-Medien wird seit Tagen darüber spekuliert, dass Biden nach seinen Terminen in Brüssel Polen besuchen könnte.
Baerbock besucht Notunterkunft für Geflüchtete in Hannover
16.17 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist am Sonntag zum Besuch einer Notunterkunft für Geflüchtete in Hannover eingetroffen. Bei einem etwa einstündigen Rundgang auf dem Messegelände der niedersächsischen Landeshauptstadt wollte die Grünen-Politikerin einen Eindruck über die Unterbringung Geflüchteter aus der Ukraine einholen. Durch die Halle 27 begleitet wird Baerbock von Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und der Vorständin der DRK-Region, Marlis-Spieker-Kuhmann.
Ein solcher Besuch sei eine große Chance für die Kommunen, der Bundespolitik das große Engagement vor Ort näherzubringen, sagte ein Stadtsprecher aus Hannover. Zudem könne das Treffen auch genutzt werden, um eine Regierungsvertreterin auf mögliche Schwachstellen im Aufnahmesystem hinzuweisen. Wie schon 2015 dient die Messehalle 27 als Behelfsunterkunft für Flüchtlinge.
Ukraine beklagt immer brutaleres Vorgehen der russischen Armee
15.46 Uhr: Die Ukraine hat der russischen Armee ein immer brutaleres Vorgehen mit zerstörerischem Artillerie-Beschuss vorgeworfen. Wegen vielfachen Scheiterns bei den Angriffen auf die Ukraine würden die Waffen gegen friedliche Städte gerichtet, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Michail Podoljak am Sonntag bei Twitter, dem 25. Tag in dem russischen Angriffskrieg. Er kritisierte auch den Einsatz der neuen russischen Hyperschall-Rakete "Kinschal" (Dolch) und der Rakete "Bastion".
Das russische Militär hatte über den Raketenbeschuss berichtet, allerdings betont, dass nur Ziele der ukrainischen Armee damit getroffen worden seien.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Ukraine erhält von Deutschland 500 Strela-Luftabwehrraketen
15.45 Uhr: Die Ukraine hat von Deutschland 500 Luftabwehrraketen vom Typ Strela erhalten. Die Waffen wurden bereits am Donnerstag übergeben, heißt es aus ukrainischen Regierungskreisen. Darüber berichtete zuerst die "Welt am Sonntag". Der Zeitung zufolge sei die Übergabe in Polen erfolgt.
Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums sagte am Sonntag, aufgrund von "operativen und Sicherheitsaspekten" könne keine Auskunft zu spezifischen Waffensystemen erteilt werden. Es seien Lieferungen verschiedenster Militärausrüstung zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte zugesagt worden und auch bereits angekommen, und nach Möglichkeit werde es auch weitere geben.
Opposition in der Ukraine kritisiert Betätigungsverbot
15.40 Uhr: Die Opposition im ukrainischen Parlament hat das Betätigungsverbot für als "antiukrainisch" bezeichnete Parteien während des Kriegsrechts als illegal bezeichnet. Es sei ein Versuch mit frei erfundenen Vorwürfen, den "Hauptgegner" zu beseitigen, teilte die moskaufreundliche Partei Oppositionsplattform für das Leben am Sonntag in Kiew mit. Die Partei rief ihre Abgeordneten auf, trotz des Verbots ihre Arbeit fortzusetzen. "Wir werden alle rechtswidrigen Entscheidungen anfechten." Die zweitgrößte Fraktion in der Obersten Rada stellt 44 der aktuell 423 Abgeordneten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in einem Video zur Begründung und mit Blick auf die russlandfreundlichen Parteien in der Ukraine gesagt: "Jegliche Aktivität von Politikern, die auf eine Spaltung oder Kollaboration abzielen, werden keinen Erfolg haben, sondern eine harte Antwort erhalten." Insgesamt war per Erlass elf Parteien eine Betätigung verboten worden.
Ukrainische Armee: Russland verliert weitere hochrangige Militärs
15.37 Uhr: Die russische Armee soll im Krieg gegen die Ukraine nach Angaben aus Kiew weitere hochrangige Militärs verloren haben. Kommandeure des Fallschirmregiments aus der russischen Stadt Kostroma nordöstlich von Moskau und des Kosakenregiments aus Stawropol im Süden Russlands seien "eliminiert" worden, teilte die ukrainische Armee am Sonntag mit. Darunter wird in der Regel verstanden, dass jemand getötet wurde. Der Kommandeur der 346. Brigade der Sondereinsatzkräfte sei zudem verletzt worden.
Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen. Von russischer Seiten lagen dazu keine Informationen vor. In über drei Wochen Krieg will die ukrainische Armee mehrere Dutzend hochrangige russische Offiziere getötet haben. Darunter sollen mindestens sechs Generäle von Armee und Nationalgarde gewesen sein.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Bürgerrechtler: Festnahmen bei Protesten in Russland
15.10 Uhr: Bei Protesten gegen den Krieg in der Ukraine sind am Sonntag in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern erneut Menschen festgenommen worden. Bis zum Nachmittag wurden mehr als 20 Menschen in mehreren Städten festgenommen, wie die Organisation OWD-Info am Sonntag mitteilte. Mahnwachen gab es demnach vor allem in Moskau und St. Petersburg.
Die Menschen hielten etwa auf der Straße Plakate mit der Aufschrift "Nein zum Krieg" oder "Ich bin für Frieden". Ein Mann wurde in Moskau nach Darstellung von OWD-Info abgeführt, weil er mit dem Buch "Krieg und Frieden" von Leo Tolstoi auf der Straße stand. Zudem nannte OWD-Info am Sonntag eine aktualisierte Zahl der Festgenommenen in Zusammenhang mit Protestaktionen am 13. März. Demnach seien inzwischen 936 Festnahmen in 37 Städten bekannt.
Nato beginnt Patriot-Stationierung in Slowakei
14.50 Uhr: In der Slowakei hat die Stationierung von Patriot-Flugabwehrraketensystemen zur Stärkung der Nato-Ostflanke begonnen. Die ersten Kräfte seien eingetroffen, teilte der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad am Sonntag bei Facebook mit. Sowohl Deutschland als auch die Niederlande stellen für den Einsatz auf Antrag der Nato Soldaten und Waffensysteme bereit. Nad dankte den Partnern für ihre Unterstützung.
Nach Angaben des Verteidigungsministers werden die Einheiten zunächst auf dem Militärflugplatz Silac in der Mittelslowakei untergebracht. Die weitere Verlegung werde mit Experten konsultiert, um ein möglichst weites Territorium und wichtige Objekte abzudecken. Die Slowakei grenzt im Osten über knapp 100 Kilometer an die Ukraine, die sich gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt. Die Patriots können Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen selbst in großer Höhe ausschalten.
Nad betonte noch einmal, dass die Patriot-Raketen kein Ersatz für die vorhandenen S-300-Flugabwehrraketensysteme seien, die noch aus der Sowjetunion stammen. Vielmehr handele es sich um ein zusätzliches Element der Luftraumverteidigung. Medien hatten spekuliert, dass die Slowakei seine S-300-Systeme der Ukraine überlassen könnte, was aber Bratislava wiederholt dementiert hat. Die Slowakei mit knapp fünfeinhalb Millionen Einwohnern ist seit 2004 Mitglied der Nato und der EU.
UNHCR: Bereits zehn Millionen Menschen durch Ukraine-Krieg in Flucht getrieben
14.00 Uhr: Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach UN-Angaben inzwischen bereits rund zehn Millionen Menschen in die Flucht getrieben worden. Diese Menschen seien entweder an andere Orte innerhalb der Ukraine oder außerhalb des Landes geflüchtet, schrieb der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die höchste Zahl an Flüchtlingen aus der Ukraine hat bisher Polen aufgenommen.
Schwere Gefechte um Tschernihiw
12.10 Uhr: Um die nordukrainische Stadt Tschernihiw gibt es nach Militärangaben aus Kiew weiter schwere Gefechte. "Tschernihiw wird verteidigt", teilte die ukrainische Armee am Sonntag mit. Die Stadt nahe der Grenze zu Belarus werde beschossen. Es gebe keinen Strom und keine Heizung mehr. Viele Einwohner seien ohne Gas.
Dagegen sei die Nacht rund um die Hauptstadt Kiew vergleichsweise ruhig verlaufen. Der "Feind" errichte Befestigungsanlagen. Es habe aber Kämpfe um den Ort Butscha nordwestlich von Kiew gegeben, ebenso um Hostomel und Worsel. Seit mehr als einer Woche dauert dem Militär zufolge auch der Beschuss auf Vororte der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine an. Alle Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Lwiws Bürgermeister klagt über mangelnde Hilfe
11.30 Uhr: Der Bürgermeister der westukrainischen Stadt Lwiw, Andrij Sadowyj, fühlt sich von den internationalen Hilfsorganisationen im Stich gelassen. "Nicht eine internationale Organisation war vorbereitet, obwohl seit einem halben Jahr alle von einem möglichen russischen Angriff geredet haben", sagte Sadowyj der "Süddeutschen Zeitung". Bis heute gebe es keine "effektiven internationalen Notfallpläne". Sadowyj nannte keine Hilfsorganisation beim Namen.
Ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) teilte auf Anfrage mit: "Das Ausmaß, die Intensität und das Leid des Konflikts übersteigen jede Vorstellungskraft." Man wisse aus Erfahrung, dass der Bedarf an humanitärer Hilfe bei großen Krisen die Reaktionskapazitäten zunächst übersteigen könne. "Wir tun alles in unserer Macht stehende, um den am meisten gefährdeten Menschen und denjenigen, die unter den Kämpfen leiden, zu helfen", antwortete Chris Hanger per Email. Das IKRK sei seit acht Jahren vor Ort, und der Einsatz in der Ukraine sei bereits vor dem russischen Einmarsch nach Budget eine der zehn größten Einsätze des IKRK gewesen.
Lwiw liegt im Westen der Ukraine, rund 80 Kilometer vor der Grenze zu Polen. "In den ersten zehn Tagen haben wir alle Flüchtlinge aufgenommen, die hierbleiben wollten. Jetzt sind alle Hotels, Jugendherbergen und Wohnungen voll", sagte Sadowyj der "SZ". "Wir haben die Menschen in etwa 500 Schulen, Turnhallen, Theatern, Kulturzentren oder Gemeindezentren untergebracht. Bei 200.000 Personen waren unsere Kapazitäten erschöpft." In der Region Lwiw seien noch einmal so viele Menschen untergekommen.
Mehr als 218.000 Geflüchtete in Deutschland angekommen
10.20 Uhr: Die Zahl der in Deutschland ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine steigt weiter. Bislang seien 218.301 Flüchtlinge festgestellt worden, teilte das Bundesinnenministerium am Sonntag mit. Die Zahl wird von der Bundespolizei ermittelt, die derzeit verstärkte Kontrollen auch in Zügen durchführt.
Die tatsächliche Zahl kann aber höher sein, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen. Ukraine-Flüchtlinge, die nicht privat bei Familien, Bekannten oder anderen hilfsbereiten Menschen unterkommen, werden laut Bundesregierung zufolge zunehmend aber auch in Erstaufnahmeeinrichtungen registriert.
Habeck sieht sich in Katar als "Türöffner" für deutsche Geschäfte
9.30 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht sich in Katar als "Türöffner" für deutsche Geschäfte. Habeck sagte am Sonntag nach einem Treffen mit dem katarischen Wirtschaftsminister, er wolle der deutschen Wirtschaft Räume öffnen und zugleich eine Richtung geben. Habeck nannte den Ausbau erneuerbarer Energien und Ressourceneffizienz. Möglichkeiten für deutsche Firmen in Katar sieht er auch bei der Medizintechnik.
Habeck sagte, er habe mit dem Minister auch die Frage von Arbeitsstandards und Arbeitsschutz besprochen und darauf hingewiesen, dass dies "zwingend notwendig" für Investitionen sei. "Es ist aus der ökonomischen Perspektive ein Mehrwert und nicht eine Belastung." Das habe der katarische Wirtschaftsminister verstanden und genauso gesehen.
Habeck wollte sich am Sonntag in Doha noch mit dem Emir von Katar, dem Außenminister und dem Energieminister treffen. Dabei geht es vor allem um den Aufbau einer langfristigen Energiepartnerschaft. Katar ist einer der weltweit größten Exporteure von Flüssigerdgas (LNG), die Lieferungen gehen derzeit vor allem nach Asien. Kernziel ist es, angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas zu verringern.
Moskau meldet erneut Einsatz von Hyperschallraketen in der Ukraine
9.10 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben Moskaus erneut Hyperschallraketen in der Ukraine eingesetzt. Mit Raketen des Typs Kinschal (Dolch) sei ein Lager für Treib- und Schmierstoffe der ukrainischen Streitkräfte in der Region Mykolajiw zerstört worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag. Das neuartige Waffensystem war laut Moskau am Freitag erstmals zum Einsatz gekommen.
Die Kinschal-Raketen gehören zu einem Arsenal von Hyperschallraketen, die Russland als erstes Land der Welt entwickelt hat. Die Flugkörper können bei extremer Geschwindigkeit die Höhe und die Richtung ändern und somit gegnerische Luftabwehrsysteme überwinden.
Die Raketen für den Angriff auf das Lager bei Mykolajiw seien vom Luftraum über der Krimhalbinsel abgefeuert worden, erklärte das Ministerium. Zusätzlich seien auch Marschflugkörper des Typs Kalibr vom Kaspischen Meer aus abgefeuert worden. Zum Zeitpunkt des Angriffs machte Moskau keine Angaben.
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Stadtrat von Mariupol: Verschüttete nach Angriff auf Kunstschule
8.29 Uhr: In der belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine ist nach Angaben des Stadtrats eine Kunstschule Ziel eines Bombenangriffes geworden. 400 Menschen hätten dort Schutz gesucht, darunter Frauen, Kinder und Ältere, teilte der Stadtrat von Mariupol am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Das Gebäude sei bei dem Angriff am Samstag zerstört worden. "Menschen liegen noch immer unter den Trümmern." Es wurden zunächst keine Angaben zu Opfern gemacht. Der Stadtrat machte russische Truppen dafür verantwortlich. Das ließ sich aber nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
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Selenskyj: Berge von Leichen russischer Soldaten
8.30 Uhr: Mit martialischen Worten über schwere russische Kriegsverluste richtete sich Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videobotschaft an die Bevölkerung Russlands. "An den Brennpunkten besonders schwerer Kämpfe sind unsere vordersten Abwehrlinien mit Leichen russischer Soldaten praktisch überhäuft. (...) Und diese Leichen, diese Körper werden von niemandem geborgen", fuhr er fort. "Und über sie jagen sie neue Einheiten hinweg, irgendwelche Reserven, die die russischen Befehlshaber irgendwo sammeln."
Er könne verstehen, das Russland über schier endlose Reserven an Soldaten und Militärgerät verfüge. "Aber ich möchte von den Bürgern Russlands wissen: Was hat man mit Ihnen in diesen Jahren getan, dass Sie Ihre Verluste nicht bemerkt haben?". Schon jetzt seien mehr als 14.000 russische Soldaten getötet worden. "Das sind 14.000 Mütter, 14.000 Väter, Ehefrauen, Kinder, Verwandte, Freunde – und Ihnen fällt das nicht auf?"
Die ukrainische Darstellung zu den getöteten russischen Soldaten lässt sich nicht unabhängig überprüfen – ebenso wenig wie jene zu den eigenen militärischen Verlusten, die die Staatsführung vor rund einer Woche auf etwa 1300 Soldaten bezifferte. Die russische Seite hat bislang offiziell nur knapp 500 eigene Gefallene bestätigt.
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Mehr als 6600 Ukrainern gelingt Flucht aus Mariupol und Kiew
7.00 Uhr: In der Ukraine haben sich am Samstag mehr als 6600 Menschen über Fluchtkorridore vor den Kämpfen in Sicherheit bringen können. Nach Angaben der Behörden konnten 4128 Menschen aus der belagerten Hafenstadt Mariupol fliehen. Weitere 1820 Menschen verließen die Hauptstadt Kiew über Fluchtkorridore.
In Kiew heulten am Samstagabend erneut die Sirenen, wie Bewohner in Online-Netzwerken mitteilten. Auch die Stadt Charkiw im Nordwesten wurde am Samstag weiter bombardiert, dabei wurden nach Angaben der örtlichen Behörden ein Mann und ein neunjähriges Kind getötet. Insgesamt starben in der russischsprachigen Großstadt seit Kriegsbeginn den örtlichen Behörden zufolge mindestens 500 Menschen.
Im Norden des Landes schilderte der Bürgermeister von Tschernihiw, Wladislaw Atroschenko, eine "absolute humanitäre Katastrophe" in seiner Stadt. "Das wahllose Artilleriefeuer in den Wohnvierteln geht weiter, Dutzende Zivilisten werden getötet, Kinder und Frauen", sagte er im Fernsehen. "Es gibt keinen Strom, keine Heizung und keine Wasserversorgung, die Infrastruktur der Stadt ist völlig zerstört". In einem bombardierten Krankenhaus "liegen die operierten Patienten bei einer Temperatur von 10 Grad in den Korridoren.
Selenskyj: Noch immer Hunderte unter Trümmern in Mariupol
17.27 Uhr: Zwei Tage nach dem schweren Bombenangriff auf ein Theater in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj noch immer Hunderte Menschen unter den Trümmern begraben. In einer Videobotschaft aus Kiew versicherte das Staatsoberhaupt am Freitag: "Trotz des Beschusses, trotz aller Schwierigkeiten werden wir die Rettungsarbeiten fortsetzen." Am Donnerstag seien 130 Menschen lebend aus dem Gebäude gerettet worden.
Zum Schicksal der Verschütteten gibt es kaum Informationen. Der Parlamentsabgeordnete Serhij Taruta schrieb bei Facebook, es sei noch unklar, wie viele Menschen verletzt oder getötet worden seien. Auch Retter und Bergungskräfte hätten unter Angriffen gelitten. "Viele Ärzte wurden getötet." Das Gebäude wurde ukrainischen Angaben zufolge durch einen gezielten russischen Bombenabwurf weitgehend zerstört. Russland macht ukrainische Nationalisten verantwortlich.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Atomgranaten: Bereitet Russland Einsatz von neuen Atomwaffen vor?
17.20 Uhr: Der Ukraine-Krieg läuft schlecht für Putin. Verlieren kann er ihn aber nicht – droht der Einsatz von Atomwaffen auf taktischer Ebene? Lesen Sie dazu: Ukraine-Krieg: Wird Russland taktische Atomwaffen einsetzen?