Die Kommunen brauchen finanzielle Unterstützung bei der Sanierung von Industriebrachen. Investoren warten nicht unendlich.
Wenn es überall so glatt laufen würde wie auf dem Opel-Areal in Bochum, müssten im Ruhrgebiet keine Investoren vertröstet werden und Betriebe in die Nachbarstadt umziehen, weil sie in der Heimat-Kommune nicht expandieren können. Bochum kann die Erfolgsgeschichte mit neuen Unternehmen und Straßen nur deshalb schreiben, weil das 70 Hektar große Gelände nach dem Ende der Autoproduktion erst gar nicht kalt wurde und Opel sich selbst in der Entwicklungsgesellschaft engagiert.
Auf vielen anderen Bergbau- und Industriebrachen sind die Eigentumsverhältnisse ungeklärt. Die Sanierung der Böden ist teurer als die erwarteten Erlöse aus dem Verkauf. Ohne Geld aus öffentlichen Kassen kann keine Kommune diese Kosten stemmen. Wenn es die Landesregierung ernst meint mit ihrem Bekenntnis zum Ruhrgebiet, erhört sie den Appell der Wirtschaftsförderer und macht die Flächenknappheit zu einem zentralen Thema der Ruhrkonferenz. Die Region kann es sich nicht viel länger leisten, Investoren, die endlich den Charme des Reviers entdeckt haben, aus Platznot abzuweisen. So schnell werden sie hier nicht mehr anklopfen.
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