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Essen: Ermittlungen wegen Volksverhetzung nach Prügelattacke

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Der Essener Hauptbahnhof war am Abend des Himmelfahrtstages Schauplatz einer Prügelattacke. Die Bundespolizei (Symbolbild) ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung und Volksverhetzung.

Der Essener Hauptbahnhof war am Abend des Himmelfahrtstages Schauplatz einer Prügelattacke. Die Bundespolizei (Symbolbild) ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung und Volksverhetzung.

Foto: STEFAN AREND / FUNKE Foto Services

Essen.  Spielten rassistische Motive eine Rolle beim Angriff eines Trios auf einen Nigerianer im Essener Hauptbahnhof? Die Bundespolizei ermittelt.

Die Bundespolizei versucht die Hintergründe einer mutmaßlichen Prügelattacke am Essener Hauptbahnhof aufzuklären. Am Abend des Himmelfahrtstags (26. Mai) soll ein Trio auf einen 22-Jährigen eingeschlagen, ihn geschubst und zu Boden gerissen haben. Das Opfer stammt aus Nigeria. Möglicherweise spielen bei den Schlägern rassistische Motive eine Rolle. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung und Volksverhetzung.

Der Vorfall habe sich gegen 23.15 Uhr ereignet, so ein Sprecher. Mitarbeiter der Deutschen Bahn berichteten der Bundespolizei, dass es in der Haupthalle des Hauptbahnhofs zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gekommen sei. Vor Ort hätten sich die Betroffenen äußerst unkooperativ verhalten, so dass die Beamten die Männer zur Bundespolizeiwache brachten. Die Kontrahenten mussten voneinander getrennt werden.

Videoaufzeichnung stützen die Schilderungen des Opfers

Augenscheinlich habe keine der Personen Verletzungen aufgewiesen. Der 22-Jährige, ein Mann aus Nigeria, gab gegenüber den Beamten an, von den Deutschen provoziert worden zu sein. Zudem berichtete er von der mutmaßlichen Prügelattacke des Trios (33, 34, 34). Die drei hätten sich weiterhin sehr aggressiv gegenüber den Polizisten verhalten, heißt es. Des Weiteren äußerte sich der 33-jährige Essener abwertend über die Herkunft des Geschädigten. Diese Äußerungen seien mit einer BodyCam aufgezeichnet worden.

Eine Videoauswertung bestätigte die Aussage des 22-Jährigen. Der Essener befand sich auf der Treppe und blickte auf sein Mobiltelefon, als ihm die Essener (33, 34) und der Hattinger (34) entgegenkamen und diesen ansprachen. Der 34-jährige Hattinger schlug dann unvermittelt dem 22-Jährigen mit der flachen Hand ins Gesicht. Der 34-jährige Essener zerrte an der Handtasche des Geschädigten. Der 33-jährige Essener, welcher sich hinter dem 22-Jährigen befand, zog diesen am Arm zu Boden. Der Geschädigte versuchte sich zu befreien und trat nach dem Angreifer. Hinzueilende Passanten und Sicherheitsmitarbeiter trennten die Männer dann voneinander.

Äußern wollte sich gegenüber den Bundespolizisten keiner der Männer. Die beiden 34-Jährigen waren mit 1,7 und 1,8 Promille alkoholisiert. Die Bundespolizei leitete Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und Volksverhetzung ein.

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