Essen. Internationale Spitzenforscher arbeiten mit hohen Preisgeldern der Humboldt-Stiftung der Ruhr-Uni Bochum und der Universität Duisburg-Essen.
Die Universitäten im Ruhrgebiet sind für internationale Spitzenwissenschaftler interessante Forschungseinrichtungen, um hier ihre Arbeiten fortzusetzen. Ausgestattet mit sehr hohen Preisgeldern der Humboldt-Stiftung beginnen zwei Forscher ihre Arbeit an der Universität Duisburg-Essen sowie an der Ruhr-Universität Bochum. Die Stiftung wird überwiegend aus Bundesmitteln finanziert.
Knapp 1,6 Millionen Euro hat Hitoshi Omori im Gepäck, die er am Lehrstuhl für Logik und Erkenntnistheorie der Ruhr-Uni Bochum für seine Forschungsarbeit verwenden wird. Omori ist einer von sechs Preisträgern aus aller Welt, die von der Humboldt-Stiftung mit dem angesehenen Sofia-Kovalevskaja-Preis 2018 auszeichnet werden. Der Preis, deutlich höher dotiert als der Nobelpreis, geht an herausragende junge Forscher im Alter von 31 bis 36 Jahren, die mit den Fördermitteln an einer deutschen Universität ihrer Wahl eine eigene Forschergruppe aufbauen sollen.
Der theoretische Philosoph Omori erforscht die Regeln der Logik und arbeitet an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Philosophie. Er untersucht, wie auf Basis widersprüchlicher Informationen Argumentationen aufgebaut werden können, die in sich logisch sind. Omori wurde in Japan geboren, studierte in Tokyo und ging nach der Promotion nach New York. Er forschte zudem an renommierten Einrichtungen in Australien, Großbritannien sowie an der Ruhr-Uni Bochum. Im Dezember wird er dort seine Forschungen fortführen.
Eine Auszeichnung auch für die Gastuniversitäten
Im Rahmen der Anneliese-Maier-Forschungspreise der Stiftung erhält die britische Soziologin Sylvia Walby 250 000 Euro, um ihre Forschungskooperation mit der Uni Duisburg-Essen zu unterstützen. Walby (64) prägt nach Angaben der Stiftung seit Jahren die öffentliche Debatte zur Geschlechterforschung und gehört zu den „international führenden Persönlichkeiten zum Thema“.
Sie befasst sich mit sozialer Ungleichheit und untersucht in diesem Zusammenhang auch die Auswirkungen der Finanzkrise und der Globalisierung sowie von Gewalt, Zwangsprostitution und Menschenhandel. Auch in der Politik ist ihr Wissen gefragt, etwa als Sachverständige für die EU-Kommission oder das EU-Parlament. Walby ist Professorin für Soziologie an der Universität Lancaster.
Die Entscheidung, an welcher Universität in Deutschland die Preisträger fünf Jahre lang ihre Forschungen fortsetzen, folgt keinem Länderproporz oder einem bestimmten Verteilungssystem, stellt die Humboldt-Stiftung klar. Die Wahl treffen die Preisträger selbst nach dem Kriterium, wo sie das beste Umfeld für ihre Arbeit finden. „Daher ist die Wahl auch eine Auszeichnung für die jeweilige Universität, weil sie den Rahmen für eine ausgezeichnete Forschungsleistung bietet“, so eine Sprecherin der Stiftung.
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