Essen. Liebes Ruhrgebiet, was ich dir schon immer mal sagen wollte
Liebes Ruhrgebiet, deine Geschichte sind Bergbau und Stahlindustrie. Sie gaben vielen Menschen Arbeit und ein Zuhause – eine Zukunft für ein Leben in dir. Bald wird sie vorbei sein, die Zeit der Montanindustrie. Deine Fördertürme werden dann keine Kohle mehr fördern. Trotzdem bleibt vieles, für das ich dich liebe.
Trotz ihrer direkten Art und großen Klappe sind die Menschen hier hilfsbereit. Ihre harte Schale verbirgt ein Herz am rechten Fleck. Besonders beim Fußball kann man das sehen. Ob Borusse oder Schalker – nach dem Spiel sind alle wieder „Pottler“. Ich mag besonders den BVB – und seine Fans, die immer hinter ihrem Verein stehen! Und ich liebe dein Nationalgericht, das beim Fußball nicht fehlen darf: Currywurst mit Pommes „Schranke“. Nur in dir gibt es die einzig wahren Currywurst-Buden.
Trotz deiner großen und zum Teil grauen und schmutzigen Städte hast du viele schöne Ecken. Orte, um sich zu erholen und um etwas über dich zu lernen. Das Deutsche Bergbau-Museum zum Beispiel. Ich fand es als Kind wirklich cool, runter in das Besucherbergwerk zu fahren.
Ein Ort, den ich an dir liebe, ist der Hohenstein in Witten, von dem man einen schönen Ausblick über dein Ruhrtal hat, in dem deine Bergbaugeschichte begann. Von der Hohensyburg in Dortmund aus kann man über die Ruhr hinweg ins Sauerland gucken, wo der Fluss, der dir deinen Namen gibt, geboren wird. Ich liebe aber auch deine Freibäder, Seen und Stauseen und den Ruhr Park, wo man schön essen, bummeln, einkaufen und ins Kino gehen kann. Deine besten Sehenswürdigkeiten sind aber deine Stadien. Mir gefällt der Signal Iduna Park. Wobei sich Westfalenstadion besser anhört.
Natürlich gibt es auch Sachen an dir, die mir nicht gefallen. Dass viele Menschen ihren Müll einfach auf dich werfen, dass deine Städte immer schmutziger werden, dass Graffitis an Häuser und Züge geschmiert werden. Ich weiß, du kannst da gar nichts für. Es sind die Menschen, die das machen. Doch trotzdem bist du schön, und ich liebe dich, „mein“ Ruhrgebiet.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Geschichte