Familienbande

Harmonie mit den Kindern? Bei diesen 2 Themen ist Schluss!

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Über seinen „verschärften Zuckerkonflikt“ mit seiner Tochter schreibt Familienbande-Kolumnist Gordon Wüllner-Adomako in dieser Woche.

Über seinen „verschärften Zuckerkonflikt“ mit seiner Tochter schreibt Familienbande-Kolumnist Gordon Wüllner-Adomako in dieser Woche.

Foto: Monika Skolimowska / dpa

Essen.  Eigentlich pflegt unser Autor zu Hause eine harmonische Atmosphäre. Aber bei diesen beiden Themen wird Papa zum Gehassten.

Geschichten aus der Familienbande: WAZ-Redakteur Gordon Wüllner-Adomako ist 2014 mit Anfang 20 Vater geworden. Seitdem erzählt der Essener in seiner Kolumne – immer mit einem Augenzwinkern – von dem chaotischen Leben mit seiner Familie.

Eigentlich ist es wirklich harmonisch mit meinen Kindern. Wenn da nicht die beiden großen Streitthemen wären. Fangen wir mit Thema Nummer eins an, es ist das Thema meiner Tochter. Sie will mich ja später heiraten, das hat sie gesagt. „Papa, ich habe dich ganz fest in meinem Herzen“, ist einer dieser beflügelnden Sätze, die ich glücklicherweise oft hören darf.

Aber wenn es um Nuss-Nougat-Creme oder Kaubonbons geht, dann ist da kein Papa mehr im Herzchen. Melias Wunsch, ausschließlich Dinge zu sich nehmen zu wollen, die auf einen Schlag die täglichen Zuckerempfehlungen großer Gesundheitsorganisationen übersteigen, kollidiert mit den Vorstellungen ihres Vaters, der über eben jene Empfehlungen und deren politische Dimensionen auch mal journalistische Texte verfasst. Mittlerweile ist unser Zuckerkonflikt so verschärft, dass Melia ausschließlich ihre Mutter fragt, ob es Nachtisch gibt. Das Eis wird hinter dem Rücken versteckt, wenn sie mich sieht.

Und da ist dann noch das Thema meines Sohnes, der es liebt, mit seinem gerade mal 22 Jahre älteren Vater über die Serien- und Comicwelt zu sprechen, die er ja erst vor nicht allzu langer Zeit verlassen hat. Aber bei einem Thema, da streiten wir. Wenn Devin morgens wach wird und er als allererstes fragt: „Muss ich heute wieder zum Kampfsport?“

Mein Sohn ist eben eher der Sitzfleischtrainierer, der beim Spüren seiner Muskeln direkt denkt, er hätte Gliederschmerzen. Trotzdem will ich, dass er zumindest an ein paar Tagen Sport macht. Aber jüngst hat mir seine Klassenlehrerin erzählt, dass er schon in der Schule, Stunden vor dem Kampfsporttraining, an Ausreden feilt – dass die Sporthalle angeblich so stickig sei zum Beispiel, oder dass es ja heute mit dem Regen so ungemütlich sei, zur Turnhalle zu laufen.

Ich gebe nicht nach! Niemals! Und sage das, während ich in den Schokoriegel beiße und die Tage zähle, seitdem ich im Fitnessstudio war. Pffft, Modelllernen ist doch nur was für so Harmoniebedürftige.

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