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Burgen und Schlösser im Ruhrgebiet: Fünf tolle Ausflugstipps

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Burgen und Schlösser im Ruhrgebiet: Die Wasserburg Anholt ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Burgen und Schlösser im Ruhrgebiet: Die Wasserburg Anholt ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services

Essen  Im Ruhrgebiet locken märchenhafte Burgen und Schlösser zu einem Besuch. Die Übersicht über fünf schöne Ausflugsziele und was hinter ihnen steckt.

  • Nicht nur Industriekultur: Das Ruhrgebiet hat traumhafte Burgen und Schlösser zu bieten
  • Auch in der kälteren Jahreszeit lohnt sich ein Ausflug zu den historischen Gemäuern
  • Hier gibt's die Übersicht über fünf märchenhafte Burgen und Schlösser in der Region

Man denkt im Ruhrgebiet ja so viel an Industriekultur, dass man beinahe vergisst, dass die Region viele märchenhafte Burgen und Schlösser zu bieten hat, von denen jedes einzelne einen lebendigen Eindruck von vergangenen Zeiten vermitteln kann. Wir haben uns umgeschaut zwischen Barock und Renaissance, zwischen Ruinen und noch immer adelig bewohnten Fürstenhäusern. Aber schauen Sie selbst auf die fünf Schönheiten, die wir für einen Tagesausflug und mehr ausgewählt haben:

Die Perle von Castrop-Rauxel: Schloss Bladenhorst

Castrop-Rauxel und Schloss – das ist so eine Wortkombination, die im ersten Moment nicht zusammenzupassen scheint. Aber nur, bis man einmal Schloss Bladenhorst besucht, das in Privatbesitz befindliche Renaissance-Schloss zwischen Rhein-Herne-Kanal und Deininghauser Bach. Die Geschichte des Hauses reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert, es gibt ein Torhaus, ein schmuckes Teehäuschen nicht zu vergessen: Im Schloss den wunderschönen Trausaal, in dem schon manches Ja-Wort gegeben wurde.

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Aber das Beste: Man kann hier auch wohnen – oder sein Gewerbe betreiben. Denn Schlossherr Bodo Möhrke vermietet oder verkauft Wohnungen und Lokale im 130 Jahre alten Wirtschaftsgebäude, das von innen topmodern renoviert ist. So treffen Vergangenheit und Gegenwart auf idyllische Weise aufeinander.

Adresse: Westring 346, Castrop-Rauxel, www.schlossbladenhorst.de

Wasserburg Anholt: Eindrucksvoller Barock im Münsterland

Wer wissen will, was „fürstlich leben“ wirklich heißt, dem sei ein Besuch auf der Wasserburg Anholt im westlichen Münsterland wärmstens empfohlen. Der Glanz und Luxus des historischen Barockschlosses haben weitestgehend die Jahrhunderte überstanden. Im Rittersaal mit den Porträts der Fürstenfamilie liegen noch Eichenbohlen aus dem Jahr 1665, die Bibliothek, 1450 gegründet, umfasst 8000 Bände, die teils aus der Frühzeit des Buchdrucks stammen.

Die Fürsten erledigten in früheren Zeiten viele ihrer Geschäfte vom Paradebett aus, in vielen Räumen gehen die Augen über vor Marmor und Stuck mit Blattgold. Nicht zu vergessen die Kunstschätze, denn in der fürstlichen Kunstsammlung hängt ein Rembrandt, nämlich „Das Bad der Diana mit Actäon und Callisto“ und von Lucas Cranach d.Ä. „Venus und Amor als Honigdieb“. Wer das Wetter nutzen will, kann in den in den von Skulpturen gesäumten Barockgärten flanieren, die von Brautpaaren oft als Kulisse genutzt werden.

Adresse: Schloss 1, Isselburg-Anholt Einkehr: Parkhotel mit Wasserpavillon inmitten des Schlossteichs. Infos: www.wasserburg-anholt.de

Burg Altena: Mit dem Lift zur Burg

Als die Burg Altena erbaut wurde, war sie dem Grafen von Arnsberg ein Dorn im Auge. „All zu nah“ seien die für ihn furchteinflößenden Mauern, verkündete er in Platt: „Al-te-na.“ Sagen wie diese erfährt man, wenn man nicht den steilen Fußweg hinauf zur Burg bestreitet, sondern den Aufzug nimmt. Dieser bringt Besucherinnen und Besucher von der Fußgängerzone aus in 30 Sekunden direkt nach oben auf den Burghof. Der Weg zum Aufzug reicht 90 Meter tief in den Berg hinein, dort im Stollen werden die Sagen erzählt.

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Wer noch mehr über den Bau der Burg und das Leben und die Traditionen vor Ort erfahren möchte, sollte das Museum auf der Burg besuchen. Im Rahmen der Dauerausstellung können Besucherinnen und Besucher auch die erste Jugendherberge der Welt besichtigen. Diese gründete Richard Schirrmann 1914. Noch heute können Familien und Schulklassen auf der Burg übernachten – in den neuen Räumlichkeiten der Jugendherberge.

Adresse: Fritz-Thomée-Straße in Altena, Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 9.30 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr, alle Infos unter www.burg-altena.de

Märchenschloss für die Hochzeit: Schloss Hohenlimburg in Hagen

Majestätisch thront das Schloss Hohenlimburg in Hagen über dem Lennetal – und das schon seit dem 13. Jahrhundert. Das Besondere: Nur wenige Höhenburgen in der Region sind so gut erhalten – und noch in Fürstenbesitz. Im ausgehenden 16. Jahrhundert ging die Burg im Erbgang an die jetzigen Besitzer, das Fürstenhaus zu Bentheim-Tecklenburg. Das Fürstenpaar wohnt zwar nicht mehr dauerhaft auf der Burg, hat für Besuche aber ein Appartement im Haus.

Beliebt ist das Schloss vor allem bei Brautpaaren. Sie können sich vor Ort frei oder standesamtlich trauen lassen und anschließend im mittelalterlichen Fürstensaal oder im alten Schlossrestaurant feiern – und dabei den Panoramablick genießen.

Adresse: Alter Schloßweg 30 in Hagen, Öffnungszeiten: die Außenanlage samt Schlossgarten, Vorburg, Wehrgang und Innenhof können täglich von 10 bis 17 Uhr besucht werden, die Burg selbst kann bei Führungen besichtigt werden. Alle Termine sowie weitere Infos unter www.schloss-hohenlimburg.de

Burg Hardenstein in Witten: Schmucke Ruine in bester Uferlage

Burg Hardenstein kann man guten Gewissens eine bildhübsche Ruine nennen. Das Gemäuer an den Ufern der Ruhr kann auf eine Geschichte bis ins Jahr 1354 zurückblicken, denn damals ließ sich Heinrich II. von Hardenberg mit seiner Familie am südlichen Ufer der Ruhr nieder, gleich zwischen Witten und Herbede.

Im 18. Jahrhundert verfiel das Gemäuer, nachdem es aufgegeben worden war – und es dauerte bis ins Jahr 1974, als sich eine Gruppe zu den Burgfreunden Hardenstein zusammenfand, um das noch rudimentär erhaltene Gemäuer mit den Wehrtürmen und dem Turmhaus vor der Zerstörung zu retten. Die Burgruine liegt an einem malerischen Teil der Ruhr, der sich auch exzellent für Fahrradtouren eignet.

Adresse: Hardensteiner Weg, Witten, www.burgfreunde-hardenstein.de

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