Dormakaba

Im zweiten Jahr der Fusion gute Geschäfte mit der Sicherheit

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Dorma stattet Hotels, Flughäfen, aber auch Sportstadien wie hier in Donezk mit Sicherheitstechnik

Dorma stattet Hotels, Flughäfen, aber auch Sportstadien wie hier in Donezk mit Sicherheitstechnik

Foto: Dormakaba

Ennepetal.   Der Schließtechnikkonzern Dormakaba meldet nach dem zweiten Jahr der Fusion deutliche Gewinnzuwächse und ein Umsatzplus

Ganz abgeschlossen ist der kostenintensive Verschmelzungsprozess zwischen Dorma und Kaba auch zwei Jahre nach der Fusion des früheren Ennepetaler Familienunternehmens mit dem Schweizer Mitbewerber nicht. Allerdings meldet der Schließtechnikkonzern Dormakaba eine Umsatz- und vor allem Gewinnsteigerung für das im Sommer beendete Geschäftsjahr 2016/17. Für die Anteilseigner soll es 14 Schweizer Franken Dividende geben nach zwölf im Vorjahr. Der angekündigte Abbau von 422 Arbeitsplätzen in Deutschland ist noch nicht abgeschlossen. Die Hälfte der Stellen betreffen den Standort Ennepetal.

Personalabbau noch nicht beendet

Für viele der Beschäftigten seien hier Alterteilzeitregelungen getroffen worden. Zusätzlich wurde der Abbau durch eine Transfergesellschaft begleitet, auch die Möglichkeit innerhalb des neuen Unternehmens zu wechseln sei in Anspruch genommen worden. „Mit 95 Prozent der betroffenen Kolleginnen und Kollegen am Standort Ennepetal haben wir schon eine Einigung erzielt“, erklärte Unternehmenssprecher Alexander Wood gegenüber der WESTFALENPOST. Das Unternehmen sei „vorsichtig optimistisch, dass die Stellenkürzungen weitgehend ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen werden.“

Noch knapp 1300 Beschäftigte in Ennepetal

Am früheren Stammsitz in Ennepetal arbeiteten nach Unternehmensangaben Stand Ende Juni noch knapp 1300 Beschäftigte, überwiegend in der Produktion. Das Werk ist das größte im Konzern für die Herstellung von automatischen Türschließern und Tür-Automatikantrieben. In diesem Bereich hat der Standort auch Verwaltungsfunktionen für den Dachmarkt – Deutschland, Österreich und Schweiz – behalten. Nach wie vor ist in Ennepetal auch das Kompetenzzentrum für Elektromechanik angesiedelt. Die früher in Bonn angesiedelte Elektrofertigung für Türsteuerungen ist nun ebenfalls in Ennepetal beheimatet.

Fokus auf Digitalisierung

Das große Zukunftsthema für Dormakaba lautet Industrie 4.0. Es gelte, die Digitalisierung, Vernetzung der Unternehmenszweige innerhalb des Konzerns und der Produktion zum einen und zum anderen Lösungen für eine Vernetzung der Produkte beim Kunden weiterzuentwickeln. „Mit steigendem Wohlstand steigt auch das Sicherheitsbedürfnis der Menschen“, erklärt Unternehmenssprecher Wood. Dies allein ist allerdings nicht der Grund, warum vor allem das Amerikageschäft im Vergleich beim Umsatzwachstum mit 9,1 Prozent und 685 Millionen Schweizer Franken gegenüber dem Vorjahr am meisten zugelegt wurde.

Starkes Wachstum in Amerika

Dormakaba hat hier auch durch Zukäufe im abgelaufenen Jahr an Umsatz gewonnen. Mit dem Türenhersteller Mesker und dem von Black&Decker übernommenen Premiumtürenhersteller Best gehöre der Konzern in Nordamerika nun zu den Top-Drei-Anbietern und könne komplettere Lösungen als früher anbieten, heißt es.

Beinahe ähnlich stark wuchs der Markt Asien-Pazifik mit 7,7 Prozent und einem Umsatz von gut 435 Millionen Schweizer Franken. Dies liege unter anderem an der erfolgreichen Einführung einer Produktlinie im mittleren Preissegment und auch daran, dass sich Dormakaba im Wachstumsmarkt China nicht auf den privaten, sondern den kommerziellen Immobilienmarkt fokussiert habe, in dem es eine Vielzahl staatlich geförderter Infrastrukturprojekte gebe.

Ausgewählte Zahlen zum Konzern

Dormakaba ist ein Schließtechnikkonzern, der vor zwei Jahren aus den Unternehmen Dorma (Ennepetal) und Kaba (Rümlang, Schweiz) entstanden ist, rund 17 000 Mitarbeiter beschäftigt und Märkte in etwa 130 Ländern bedient.

Zu den Produkten gehören unter anderem Türschließ- und Einlasssysteme etwa in Hotels und an Flughäfen oder Sicherheitssysteme in Sportstadien. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 betrug der Umsatz 2,52 Milliarden Schweizer Franken (Vorjahr: 2,3 Mrd. CHF), der Gewinn stieg von 117,2 Millionen auf 224,6 Millionen CHF. Die Netto-Verschuldung stieg im Wesentlichen durch Zukäufe in USA auf 627,6 Millionen CHF.

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