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Wuppertaler Stadtrat stimmt für Bau einer Moschee

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In Wuppertal hat der Stadtrat für den Bau einer Moschee gestimmt. (Symbolbild)

In Wuppertal hat der Stadtrat für den Bau einer Moschee gestimmt. (Symbolbild)

Foto: Harald Tittel/dpa

Wuppertal.  Der Wuppertaler Stadtrat genehmigt den Bau einer Moschee. Der umstrittene Bau sorgt jetzt für Proteste.

Der Stadtrat Wuppertal hat grünes Licht für den Bau einer Moschee gegeben. Mit den Stimmen der Fraktionen von CDU, Grünen, FDP und Teilen der SPD votierten die Ratsmitglieder am Montagabend für den Zielbeschluss zum Bau eines islamischen Gemeindezentrums der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) im Stadtteil Elberfeld. Das neue Zentrum soll gegenüber dem bisherigen Standort der Gemeinde entstehen. Die Investitionskosten belaufen sich nach derzeitiger Planung auf rund 30 Millionen Euro. Ein Teil des Geldes soll über die Beteiligung von Investoren aufgebracht werden, Baurecht soll bis 2025 gegeben sein. Städtische Gelder sind nach Angaben einer Stadtsprecherin für den Bau des Gemeindezentrums nicht vorgesehen.

Der Bau des Gemeindezentrums, zu dem neben der Moschee auch eine Kindertagesstätte sowie Wohnungen für Senioren und Studenten gehören soll, ist umstritten, weil dem Bauherrn Ditib eine besondere Nähe zur Türkei und Einflussnahme durch die türkische Religionsbehörde Diyanet vorgeworfen werden. Vertreter der Wuppertaler Ditib-Gemeinde bestreiten dies und weisen unter anderem darauf hin, dass sie wichtige Integrationsarbeit im Quartier leisten. Die Stadtverwaltung unterstützt das Bauvorhaben - unter anderem mit Verweis auf die gute Zusammenarbeit mit der islamischen Gemeinde vor Ort. Dennoch gab es von Anwohnern Kritik an den Plänen, ein Architektenverband sprach sich für ein Wettbewerbsverfahren aus.

Das Autonome Zentrum will protestieren

Erschwerend kommt hinzu, dass sich auf dem potenziellen, 6.000 Quadratmeter großen Baugelände auch noch ein Autonomes Zentrum (AZ) befindet. Das Gebäude gehört der Stadt, die sich dafür einsetzt, dass die Betreiber des AZ an einen anderen Standort umziehen. Dies lehnen die Verantwortlichen des AZ aber bislang ab und erklären, dass ihnen die Stadt keinen adäquaten Alternativstandort angeboten habe.

Zur Stadtratssitzung am Montagabend hatten die Autonomen zu Protesten eingeladen. Die Sitzung verlief ohne Zwischenfälle, da sich die Kundgebung der AZ-Sympathisanten auf den Vorplatz des Rathauses beschränkte. Weitere Proteste gegen einen möglichen Umzug hat das AZ bereits angekündigt. (epd)

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