Neue Solaranlage

Weichenwerk produziert bald Strom aus Sonne

| Lesedauer: 2 Minuten
Ab Juli soll der Strom fließen: Hubertus Willeke, Leiter des Weichenwerks, auf dem Lagerdach mit den blauen Solarzellen

Ab Juli soll der Strom fließen: Hubertus Willeke, Leiter des Weichenwerks, auf dem Lagerdach mit den blauen Solarzellen

Foto: Walter Fischer

Witten.  Das Wittener Weichenwerk erzeugt ab Anfang Juli Strom aus Sonne. An der Kronenstraße wurden am Dienstag (28. Mai) die letzten Elemente einer Photovoltaikanlage installiert.

Jährlich sollen 850 000 Kilowattstunden Strom produziert werden. Das entspricht etwa dem Verbrauch von 240 Vier-Personenhaushalten. „Die Energie ist nicht für das Werk bestimmt, sondern wird in das Netz der Stadtwerke eingespeist“, sagt Werksleiter Hubertus Willeke (48). Für die Eigenstromproduktion sei die 6700 Quadratmeter große Anlage zu klein: An der Kronenstraße verbraucht man pro Jahr 4,9 Mio Kilowattstunden.

Anstatt eigenem Strom gibt es rund 150 000 Euro Einspeisevergütung pro Jahr, die der Investor der Anlage, die Solarkraftwerk Witten GmbH, einnimmt. Einen Teil davon führt diese an das Weichenwerk wieder ab. Der Investor hatte 1,3 Mio Euro für den Bau der Solarzellen auf dem Lagerdach in die Hand genommen.

Mittelfristig soll eine weitere riesige Solaranlage folgen. Das Dach der 25 000 Quadratmeter großen Produktionshalle muss ohnehin für 20 Mio Euro saniert werden. Im August starten die Erneuerungsarbeiten, 2018 sollen sie abgeschlossen sein. „Die Hälfte der Fläche wäre für eine Photovoltaikanlage nutzbar“, schätzt Werksleiter Willeke. Alleine durch die Dachsanierung würden an der Kronenstraße etwa 200 000 Kilo CO² pro Jahr eingespart.

„Wir verbrauchen dann weniger Gas fürs Heizen, weil weniger Wärme aus der Halle entweicht“, erklärt Willeke. Eine Solaranlage auf dem Dach würde die Einsparung weiter erhöhen. Bei der Größe der Nutzfläche – etwa 12 500 Quadratmeter – sei eventuell auch die Stromproduktion fürs Wittener Werk denkbar, so der Chef. „Wenn weitere Flächen frei werden, prüfen wir, ob sie auch für ökologische Projekte nutzbar sind.“

Auch andere Wittener Unternehmen haben geprüft, ob Solarenergie nützlich sein könnte, darunter die Deutschen Edelstahlwerke. Dort ist eine Anlage aber kein Thema. „Um eine für uns relevante Strommenge zu erzeugen, steht uns am Standort Witten nicht genug Dachfläche zur Verfügung“, sagt Sprecherin Melanie Biskup. Zudem bestehe keine ideale Sonnenlage an der Gasstraße. Bosch-Rexroth unterstützt einige Werke mit Solaranlagen, nicht aber den Standort Witten. Die derzeit größte Photovoltaikanlage erzeugt Strom auf einem Dach des Möbel-Riesen Ostermann. Sie gilt mit 25 000 Quadratmetern als größte NRWs.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Witten