Abschied

Heilig Kreuz-Kirche wurde entweiht

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Abschiedsprozession von der Heilig Kreuz-Kirche in Recklinghausen-Süd an der Feldstraße. Die Kirche soll abgerissen werden. Foto: Julia Philipp / WAZ-FotoPool

Abschiedsprozession von der Heilig Kreuz-Kirche in Recklinghausen-Süd an der Feldstraße. Die Kirche soll abgerissen werden. Foto: Julia Philipp / WAZ-FotoPool

Foto: WAZ FotoPool

Recklinghausen. Die Heilig Kreuz-Kirche in Süd ist Geschichte. Am Sonntag wurde das Gotteshaus profaniert. Ein Abschied, der vielen Gläubigen schwer fiel, auch wenn sie sich über die künftige Nutzung des Geländes für das Hospiz freuen.

Von „Zorn“, „Wut“, „Trauer“ und „Enttäuschung“ sprach Pfarrer Gregor Wolters im Gottesdienst immer wieder. Damit traf er die Emotionen der Gemeindemitglieder sehr genau. Etliche von ihnen hatten rotgeweinte Augen, als sie nach über einer Stunde Gottesdienst die Kirche zum letzten Mal verließen. „Es geht doch weiter, und hier entsteht doch was Gutes“, versuchte ein Herr den anderen im Hinausgehen Mut zu machen. Doch seine Worte schienen an den Damen neben ihm ungehört vorbeizuziehen. Eine Frau wischte sich schnell die Tränen aus den Augen und erwiderte nur, dass sie das alles nicht verstehe.

Die Sprache der Zahlen

Die wirtschaftlichen Zahlen hatten allerdings schon lange gegen die Heilig Kreuz-Kirche gesprochen. Wolters erinnerte daran, dass Gottesdienste auch schon ausfielen, weil beinahe niemand anwesend war.

Am Sonntag aber war die Kirche gut gefüllt, als Wolters das Profanierungs-Dekret von Bischof Felix Glenn verlas. Symbolisch wurden alle Apostel-Lichter gelöscht, die Reliquien aus dem Altar genommen und das ewige Licht gelöscht. Wolters schloss die Kirchentür ab, als Zeichen für das Ende der Nutzung. Danach zogen die Gläubigen gemeinsam zur St. Marien-Kirche.

Wann Heilig Kreuz abgerissen wird, steht noch nicht fest. „Relativ zeitnah“, sagte Wolters nur. Bereits beschlossen ist, dass auf dem Gelände das Hospiz neu gebaut wird, und dazu eine Kapelle, zur gemeinsamen Nutzung durch das Hospiz und die Gemeinde St. Marien. Abriss und Neubau sollen direkt aufeinander folgen. Die Kapelle wird etwa 80 Menschen Platz bieten. Einige Gegenstände aus der alten Kirche sollen in die neue Kapelle integriert werden. „Aber welche das sind, das müssen die Künstler noch entscheiden“, so Wolters.

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