Velbert. Verbraucherzentrale Velbert warnt vor unseriösen Angeboten in Chat-Gruppen. Auch in Velbert sind einige Fälle dieser Masche bekannt geworden.
Mit kleinen Summen richtig absahnen: Nur 250 Euro anlegen und prächtig dazuverdienen. Vor allem im Internet kursieren solche Versprechen. Vermeintliche Broker empfehlen, geringe Geldbeträge einzuzahlen und damit dann angeblich prächtige Gewinne zu erzielen. Doch die gibt es meist nicht, Ansprechpartner oft auch nicht. Oder der Kontakt geht plötzlich verloren, sobald man versucht, einen Teil des Geldes zurückzuholen.
Vorsicht gilt vor allem bei Anlagetipps in Social-Media-Gruppen. Aktuell gehen dazu vermehrt Beschwerden bei der Verbraucherzentrale NRW ein, auch von Velberter Bürgern: „Die Kriminellen sind mit dem Geld meist über alle Berge und nicht mehr greifbar”, warnt Andreas Adelberger, Leiter der Beratungsstelle Velbert „Betroffene bleiben auf Verlusten von teils mehreren tausend Euro sitzen.“ Sie erklärt, wie windige Angebote funktionieren.
So erkennt man unseriöse Anbieter.
Egal ob per WhatsApp oder an der Haustür: Wer ungefragt Anlagetipps aufgedrängt bekommt, sollte das direkt abwehren. Denn die Versprechen sogenannter Trading-Gruppen oder vermeintlicher Broker sind in der Regel unseriös. Versprochen wird meist ein großer Gewinn bei sehr kleinem Einsatz. Häufig werden Kontakte über Facebook, Instagram, WhatsApp oder YouTube geknüpft. So können Betrüger schnell einen unaufgeforderten persönlichen Draht herstellen und sind, gerade wenn sie im Ausland sitzen, später nicht mehr auffindbar.
Wer aktiv auf Geldanlagen angesprochen wird, sollte angeblichen Traum-Renditen immer misstrauen und auf keinen Fall Geld überweisen. Häufiger Trick: Um Kunden zu ködern, geht es zunächst um geringe Beträge, etwa 250 Euro. Erste Gewinne sind oft simuliert, ausgezahlt wird in der Regel nichts. Stattdessen sollen Betroffene weitere Beträge als Vorleistung überweisen, falls sie an Teile des Geldes wollen. Exotische Adressen im Ausland und ein fehlendes Impressum sind ebenfalls Warnzeichen. Ein Blick in die Unternehmensdatenbank der deutschen Finanzaufsicht BaFin kann klären, ob der Anbieter überhaupt eine Zulassung für den deutschen Markt hat
Nicht auf Traumrenditen hereinfallen:
Neben dem Risiko, dass man sein Geld direkt an Kriminelle überweist, sind auch die Risiken der vermeintlichen Finanzanlage zu beachten: Bei Spekulationen am Finanzmarkt gibt es keine Garantien für Gewinne. Nicht selten ist das eingesetzte Geld komplett weg. Wenn eine maximale Rendite ohne Risiko bei kleinem finanziellen Einsatz versprochen wird, sollten die Alarmglocken schrillen.
Nicht unter Druck setzen lassen
In privaten Gruppen kann alles gepostet werden, ohne Chance auf (werbe)rechtliche Prüfung. Zudem wird in den Gruppen gerne Druck aufgebaut, indem Bilder von anderen den Erfolg der Methode beweisen sollen. Auch bei Telefon- oder Haustürgeschäften sollte man misstrauisch werden und Gespräche sofort abbrechen.
Diese Rechte haben Betroffene
Eine Kontaktaufnahme ohne vorherige Zustimmung kann und sollte man stets abblocken, denn sie ist rechtlich nicht zulässig. Bei einem Betrugsversuch sollte man sofort die Polizei einschalten. Sind bereits Kontodaten preisgegeben worden, sollte umgehend die eigene Bank informiert werden. Das Geld von den Betrügern zurückzuerhalten, dürfte allerdings nahezu ausgeschlossen sein. Gerade deswegen ist in solchen Fällen besondere Vorsicht geboten. Wer in einem konkreten Fall dennoch Chancen sieht, kann sich anwaltlich beraten lassen.
Weiterführende Infos und Links: So erkennt man unseriöse Geldanlagen: www.verbraucherzentrale.nrw/node/5201
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