Innenstadtentwicklung

Röhrtal-Renaturierung bewegt die Gemüter

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Der Freizeitwert der Röhr soll steigen. Ziel ist es, dass die Attraktivierung der Innenstadt auch auf diesen Bereich greift bzw. von ihm ausgeht. Vielleicht sieht man dann auch öfter wieder solche Bilder.

Der Freizeitwert der Röhr soll steigen. Ziel ist es, dass die Attraktivierung der Innenstadt auch auf diesen Bereich greift bzw. von ihm ausgeht. Vielleicht sieht man dann auch öfter wieder solche Bilder.

Foto: Ted Jones

Sundern.   In Sachen Innenstadtentwicklung Sundern muss jetzt endlich etwas passieren. Darin ist sich die Politik einig.

Eines der prägnantesten Themen war sicherlich die Innenstadt. Selten hat ein Thema so die Gemüter bewegt, wie die Röhr-Renaturierung. Dabei war schon im November 2015 allen Politikern im Rat klar:

„Es muss etwas passieren“, und deshalb gaben sie der Stadtverwaltung grünes Licht, die Innenstadt-Entwicklung ganz oben auf die Agenda zu setzen. Für 2017 gibt es nun im Rathaus eine grundlegende Strategie:

Externe Fachbüros sollen eingebunden werden

Nach der Genehmigung des Haushaltes sollen zunächst Planungsaufträge für eine Gesamtkonzeption vergeben werden, berichtete in der Monatspressekonferenz Stadtplaner Lars Ohlig. Derzeit liege ja der politischen Beratung lediglich ein grobes Gesamtkonzept vor.

Im Haushalt 2017 sind nun 76 000 Euro vorgesehen. Das Geld dient der Konkretisierung der vorliegenden Pläne: „Durch externe Fachbüros“, wie Lars Ohlig betont. Ingesamt soll deutlicher werden, wie die Bereiche (Fußgängerzone, Kreisstraße 5, Röhr) genutzt werden könnten. Aus zweidimensionalen Karten sollen dreidimensionale Ansichten und Animationen werden.

Konzept harmonisieren

Es gehe um Wegebeziehungen, gestalterische Grundhaltungen oder auch räumlich-funktionale Zuordnungen der Umgestaltungsschwerpunkte. „Die Planung soll Städtebau, Gewässerrenaturierung und Verkehr harmonisieren und plakativer erscheinen lassen“, sagt Ohlig.

Auch Alternativszenarien entwickeln

So sollen auch Widersprüche und Konflikte ermittelt und gelöst werden: „Somit ist diese Planung eine elementare Grundlage für eine zielgerichtete, konfliktarme und integrierte Lösung der planerischen Fragestellungen“, sagt Ohlig zum Ziel. Ganz wichtig sei ein anderer Aspekt: „Sie soll eine Vorstellung davon geben wie die Innenstadt von Sundern künftig aussehen könnte.“

Vorgesehen ist auch, Alternativszenarien zu entwickeln: „Hierdurch soll der politische Entscheidungsspielraum im Hinblick auf die mögliche Ausgestaltung erhöht werden“, so Ohlig.

In der Ratssitzung war Innenstadt auch Thema: Harsche Kritik übte Hans Klein (WISU): „Das ist ein abenteuerlicher Schildbürgerstreich.“ Die Visualisierung lehnte er ab, da es eine „Steinwüste“ geben würde, in die ohnehin niemand mehr kommen würde.

Darf keine Tabus geben

Im Gegensatz dazu riet Werner Kaufmann von Bürger für Sundern die Lupe auf alles zu richten: „Es darf keine Tabus geben, dazu zählen die freien Parkplätze.“

Und auch Rüdiger Laufmöller von der FDP riet, „über die Bewirtschaftung der Parkplätze“ müsse ernsthaft nachgedacht werden: „Denn die kostenlosen Parkplätze haben es bisher auch nicht geschafft, eine höhere Frequentierung der Fußgängerzone zu erreichen.“

Der Liberale wünscht sich, dass in Zukunft die Geschäftsleute und die Immobilienbesitzer in der Innenstadt mitmachen. „Sie würden am meisten profitieren und sollten auch investieren.“

Zukunftskatalog mit elf Punkten

In ihrem elf Punkte umfassenden Zukunftskatalog befasste sich die SPD-Fraktion auch mit der Innenstadt. Grundsätzlich hält Fraktionschef Michael Stechele darin fest, dass in Zukunft alle Investitionen mit einer Ertragserwartung hinterlegt werden sollen:

„Wir bekennen uns zu dem Vorhaben, die Innenstadt zukunftsfähig zu entwickeln. Mit der Realisierung des Röhrparks wird die Aufenthaltqualität für die Bürger Sundern gesteigert.“

Kritik an Kaufmannschaft

Kritik gab es an den Anrainern: „Eine gemeinsame strategische Ausrichtung der Kaufmannschaft in Sundern ist leider noch nicht zu erkennen“, so Manfred Schlicker, der die Punkte vortrug. Man erwarte, so die Theorie der SPD, dass die, die von den Anstrengungen profitieren würden, mehr Engagement in dieser Sache zeigen sollten.

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