Oberhausen Die Zahl der überschuldeten Haushalte in Oberhausen sinkt zwar leicht. Doch in einem Stadtgebiet bleibt die Lage kritisch.
Ob Hauskauf, Erwerb eines Autos, drastisch gestiegene Lebenshaltungskosten oder Jobverlust: Es gibt unterschiedliche Gründe, wenn Bürger in finanzielle Not geraten. Während jahrelang die Zahl der überschuldeten Haushalte in Oberhausen stieg, gibt es inzwischen einige Lichtblicke.
Die Wirtschaftsdatei Creditreform hat jetzt neue Zahlen vorgelegt. Danach ist die Schuldnerquote sowohl in Oberhausen als auch im gesamten Ruhrgebiet weiter gesunken. Zeigte die Kurve bis 2020 dauerhaft nach oben, trat 2021 die Wende ein. Seither verringerte sich die Schuldnerquote. Lag sie in Oberhausen vor zwei Jahren noch bei 13,52 Prozent, betrug sie 2022 insgesamt 13,28 Prozent. In diesem Jahr beträgt sie 12,87 Prozent. Das wiederum bedeutet, dass sich momentan 22.400 Haushalte in finanzieller Schieflage befinden und damit 880 weniger als noch vor etwa einem Jahr.
Einer von 20 Schuldnerbrennpunkten im Ruhrgebiet
Da Creditreform auch Daten liefert, wie hoch die Schuldnerquoten in den Postleitzahlbezirken sind, ergibt sich auch ein Bild für die einzelnen Stadtteile. Deutlich über dem Oberhausener Durchschnitt liegen mit 19,5 Prozent die Altstadt, Dümpten, Marienkirche, Schlad, Stadtmitte und Styrum. Damit hat Oberhausen dann auch einen der 20 Schuldnerbrennpunkte im Ruhrgebiet. Duisburg kommt auf sechs, in Essen und Gelsenkirchen sind es jeweils vier.
Den niedrigsten Anteil weist die Wirtschaftsdatei mit 6,54 Prozent für Alsfeld, Holten, Schmachtendorf und Sterkrade-Nord aus. Alle anderen Ortsteile erreichen Quoten zwischen zehn und 15 Prozent. Somit taucht Oberhausen nicht in den Top 20 der schuldenärmsten Regionen im Ruhrgebiet auf. Das Ranking führen hier die Bochumer Stadtteile Linden, Stiepel, Weitmar und Wiemelhausen mit 3,55 Prozent an.
Im gesamten Ruhrgebiet (mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem Kreis Recklinghausen) sind laut Creditreform derzeit 420.194 Haushalte überschuldet, das entspricht einer Quote von 12,52 Prozent. NRW-weit sind es 1,45 Millionen Haushalte (9,72 Prozent) und bundesweit 5,65 Millionen (8,15 Prozent)
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