Oberhausen. Beim Kinofest „visuelle“ in der Lichtburg sind auch Männer willkommen. Weibliche Rollen im Mittelpunkt, vor und hinter der Kamera.
Interessante Filme über Frauenrollen, vor allem aber auch Filme von Frauen sind bei der mittlerweile bereits vierten Ausgabe der Frauenfilmtage „visuelle“ auf der Leinwand im Lichtburg-Kino zu sehen. Filmgespräche mit Macherinnen, einer Regisseurin und einer Drehbuchautorin gehören ebenso zum Programm wie moderierte Diskussionen der Zuschauer miteinander. „Visuelle“ läuft an vier Tagen, vom 25. bis zum 28. Februar.
„Männer sind selbstverständlich auch eingeladen, wir wollen ja nicht die Hälfte der Menschheit ausschließen“, sagt Kino-Leiterin Petra Rockenfeller mit Augenzwinkern. Ermöglicht wird das anspruchsvolle kleine Festival, das auch Filmkost für Kinder ab vier Jahren und für Jugendliche enthält, weil – Oberhausen-typisch – wieder einmal viele Akteure an einem Strang ziehen: Lichtburg, Zonta-Club, Jugendamt, Kulturbüro, Gleichstellungsstelle, Integrationsrat. Sponsoren sind EVO, Film- und Medienstiftung NRW, Agentur Sign You, Autohaus Kruft. Außerdem gibt’s etwas Geld aus dem Kulturrucksack.
Eröffnet wird das Film-Fest mit dem Dokumentarfilm. „Match Me“ (25. 2., 18.30 Uhr). Die junge Regisseurin Lia Jaspers, die anwesend sein wird, hat junge Leute mit ungewöhnlichen Lebensentwürfen bei der Partnersuche begleitet. „Sie wird auch erzählen, wie sich ihre eigene Sichtweise durch den Film verändert hat“, sagt Petra Rockenfeller. „Es ist ihr Debütfilm. Er ist auf Festivals beim Publikum sehr gut angekommen.“ Der Eintritt zum Festival-Auftakt ist frei.
Akteure ziehen an einem Strang
Mit drei Kurzfilmen für Kindergartenkinder geht das Fest am 26. Februar um 10 Uhr weiter. „Wir haben schon über 250 Anmeldungen, 100 Kinder passen noch in den Saal“, sagt Rockenfeller. Für Schüler zwischen zehn und 14 Jahren läuft ebenfalls am Freitag um 11 Uhr „Bibi und Tina – Mädchen gegen Jungs“.
Der Zonta-Club wünschte sich „Suffragette – Worte statt Taten“. Fesselnd wie ein Thriller erzählt Regisseurin Sarah Gavron leidenschaftlich von mutigen Pionierinnen im Krieg der Geschlechter in dem aufwühlenden Historiendrama (26. 2., 18.30 Uhr). „Hier geht’s nicht nur um Frauen-, sondern auch um Menschenrechte“, sagt Rockenfeller.
Kind oder Karriere? Diese Frage stellen sich in Christian Züberts Spielfilm „Ein Atem“ eine junge Griechin auf der Flucht und eine verheiratete Mutter in Frankfurt (27. 2., 18.30 Uhr). In diesem „fast schon Thriller“ geht’s um kulturelle Unterschiede. Im Fokus des Filmfests: Drehbuchautorin Ipek Zübert, die anwesend sein wird.
In „Carol“, dem Film, der in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Lesben in NRW gezeigt wird (28. 2., 11 Uhr), verliebt sich Cate Blanchett als Titelheldin und glanzvolle, sinnliche Verführerin im New York der 50er Jahre in eine junge Verkäuferin. Ein fantastisches Drama um verbotene Liebe.
Spielort des Frauen-Filmfestivals „visuelle“ ist die Lichtburg, Elsässer Straße 26. Wer noch Kindergruppen oder Schulklassen anmelden möchte, sollte sich sputen: 0208-824290.
Der Kurzfilmvormittag (26. 2., 10 Uhr) für die kleinsten Kinofans ab vier Jahren und auch „Bibi und Tina – Mädchen gegen Jungs“ (26. 2., 11 Uhr) sind schon gut gebucht.
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