Oberhausen. In den Parks um den Oberhausener Hauptbahnhof hat sich ein Brennpunkt für Drogenhandel entwickelt. Nun wurde der erste Dealer verurteilt.
Ein 22-Jähriger muss für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis, weil er Drogen an Minderjährige verkauft hat. Das Urteil des Oberhausener Amtsgerichts ist das erste gegen einen Dealer aus der Brennpunkt-Szene rund um den Hauptbahnhof.
Seit Anfang des Jahres beobachtet die Polizei einen vermehrten Drogenhandel in den Parks rund um den Bahnhof. Die zum Großteil aus Nordafrika stammenden Dealer hätten anfangs sehr offensichtlich mit den Drogen gehandelt, berichtet Michael Mende, Leiter des zuständigen Kriminalkommissariates 12. Auch Anwohner hatten sich beschwert.
Die Polizei hat die Parks daraufhin in den Fokus gerückt, verdeckt observiert und offen kontrolliert – um den Druck auf die Täter zu erhöhen, erklärt Mende. Im Februar haben Beamte dann den nun Verurteilten festgenommen. Der gebürtige Algerier ist in Recklinghausen gemeldet, hat Bekannte in Oberhausen.
Polizei geht nicht von Bandenkriminalität aus
Der 22-jährige Asylbewerber hat hauptsächlich mit Marihuana gehandelt, bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden Beamte aber auch Ecstasy-Tabletten und mehrere Handys. Eines davon stammte aus einem Raub. Die Ermittlungen haben ergeben, dass auch Jugendliche zu den Kunden zählten – darunter ein 13-Jähriger und zwei 14-Jährige.
Es laufen noch weitere Verfahren gegen mutmaßliche Dealer. Die Polizei geht von Einzeltätern aus, nicht von Bandenkriminalität. Die Dealer gehen mittlerweile konspirativer vor, haben laut Mende etwa sogenannte Bunker angelegt, in denen sie die Drogen bis zum Verkauf horten. Die Polizei werde auch weiterhin verstärkt kontrollieren.
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