Kultur

„Stille Post“ als Kunstgeflüster

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Den Anfang machte Peter Flach mit seiner Arbeit „Das Himbeerkörbchen“. Darauf bezog sich dann die Arbeit des nächsten Künstlers.

Den Anfang machte Peter Flach mit seiner Arbeit „Das Himbeerkörbchen“. Darauf bezog sich dann die Arbeit des nächsten Künstlers.

Foto: WAZ FotoPool

Mülheim.  Jeder kennt das alte Spiel „Stille Post“. Einer flüstert dem anderen einen Satz oder ein Wort ins Ohr und so wird die Botschaft weitergegeben, bis zum Schluss etwas völlig anderes dabei herauskommt.

Auf wundersame Weise ging die witzige Idee der Künstler aber auf: Am Anfang stand Peter Flach mit seinem anmutigen Skulpturen-Pärchen aus Holz mit dem Titel „Himbeerkörbchen“ und den Schlusspunkt setzte eine Arbeit aus Bleistift und Aquarell von Imre Vidék, das ein ineinander verschlungenes Pärchen zeigt: die Zusammenführung. So könnte auch das Motto der witzigen Aktion nach Art der „Stillen Post“ lauten, die unter 16 Künstlern abgegangen ist.

Bild für Bild, Objekt für Objekt

Vor gut einem Jahr haben die Künstler das interaktive und kommunikative Kunstprojekt gestartet. Im Januar 2013 wurde das erste und im Dezember das letzte Werk auf die Reise geschickt. Eine Arbeit entstand und erreichte als „Stille Post“ den Nächsten. Und immer so weiter – Bild für Bild, Objekt für Objekt.

Dabei hat sich jeder auf den Vorgänger bezogen und sich davon zu einer eigenen Arbeit inspirieren lassen. Witzig, originell und nachdenklich sind die Interpretationen – aus Punkten wurden fliehende Quadrate, aus einem Geistesblitz abstrakte Diagonalen, aus Fotos Gemälde. Auf diesem Wege sind 16 künstlerische Perspektiven entstanden. Die Spannung unter den Kreativen war groß, als das Geheimnis bei einer Vorschau in launiger Runde nun im Atelier von Peter E. Rytz gelüftet wurde.

Die „Stille Post“ mit allen 16 Werken ist in einer Ausstellung zu sehen, die am Dienstag, 11. Februar, 17 Uhr, im Historischen Rathaus (1. Etage) eröffnet wird. Auf das vielfältige Spektrum von Arbeiten darf sich der Besucher seinen eigenen Reim machen.

Wie eine Welle durch die Stadt

Die „Stille Post“ hat sich wie eine Welle durch die Stadt am Fluss bewegt und ist dabei auch ein bisschen nach Essen übergeschwappt, weil auch Künstlerinnen aus der Nachbarstadt mitgemacht haben. Beteiligt sind: Peter Flach (Malerei), Peter Helmke (Grafik), Heiner Schmitz (Fotografie), Joachim Poths (Skulptur), Barbara Schöttle (Malerei), Dirk Salz (Malerei), Max Schulz (Fotografie), Eberhard Ross (Malerei), Johanna Faber (Malerei), Walter Schernstein (Fotografie), Uwe Dieter Bleil (Malerei), Rainer Komers (Word Art), Peter E. Rytz (Fotografie), Cindy Gates (Aquarell/Fotografie), Vera Herzogenrath (Malerei), Imre Vidék (Grafik). Die Künstler möchten diese Welle gern weiter tragen – in die sechs Partnerstädte Mülheims.

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