Mülheim Für welche Typen das Budget von 20 000 Euro genutzt wird, sollen die potenziellen Nutzer selbst mitentscheiden: Rikschas, Lastenräder möglich
Über das Förderprogramm Energie im Quartier, das von den Stiftungen Mercator und Innogy initiiert wird, hat die Pia 20 000 Euro für die Anschaffung neuer Spezialräder erhalten, mit denen die Nachbarschaft gestärkt werden kann. Doch welche Radtypen das sein könnten, wollte Pia-Chef Frank Schellberg nicht von sich aus entscheiden. Das könnten entweder vier Lastenräder, Rikschas, Tandems oder Therapieräder sein. „Wir wollen von den Leuten selbst wissen, wo sie Bedarf sehen, was sie gerne hätten“, sagt er. Drei Tage lang suchen Mitarbeiter der Pia deshalb in der Mall des Forums Kontakt zu potenziellen Nutzern und stellten unterschiedliche Radtypen vor. Beim Fahrradfrühling auf der Schleuseninsel und dem Fair Flair am Ruhrufer wollen sie heute erneut mit den Bürgern ins Gespräch kommen.
Kiez-Café und Radeln ohne Alter
Vorgestellt wird auch das mobile Kiez-Café, mit dem Sabine Dams seit gut zwei Jahren unterwegs ist, um Nachbarschaft zu stärken und mit Kaffee und Kuchen die Anonymität aufzulösen. Die Abkürzung steht für Kennenlernen, Informieren, Erleben, Zusammenhalten.
Pia-Mitarbeiter Hendrik Konietzny hat sich kürzlich in Essen das Konzept „Radeln ohne Alter“ angeschaut, das ursprünglich aus Dänemark stammt und in der Ruhrstadt von der Initiative Neue Arbeit der Diakonie umgesetzt wird. Auf dem Radschnellweg und anderen Wegen werden betagte Senioren und andere Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, Spazieren gefahren. Diese Aktion läuft in Kooperation mit dem Job-Center als Beschäftigungsmaßnahme.
Ehrenamtliche Fahrdienste möglich
Vergleichbares werde zwar noch nicht angestrebt, aber ehrenamtliche Fahrdienste seien auch möglich. Ob ein solcher Wunsch bestehe, werde auch mit dem Sommerhof am Dickswall besprochen.
Gefragt werde immer in zwei Richtungen, betont Schellberg: Wer möchte etwas anbieten und wer braucht etwas als Nutzer. Auch eine Rikscha für Kinder hält Schellberg für denkbar.
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