Ausstellung

Zurück zu den Wurzeln

| Lesedauer: 2 Minuten

Foto: WAZ FotoPool

Kamp-Lintfort. Andreas Verfürth hat konsequent aufgeräumt. Keine Postkartenständer, kein sonstiger Schnickschnack, der in den kommenden vier Wochen nötigen Platz raubt.

Schließlich müssen sich dieses Mal 17 Künstler die Galerie teilen, um gleich zwei Geburtstage zu feiern: Zehn Jahre Kunstschaufenster und 18 Jahre Galerie Schürmann – für Andreas Verfürth Grund genug, gemeinsam mit „seinen Künstlern“ zu feiern – und alle zusammen auszustellen.

Manchmal reibt sich der 47-Jährige immer noch die Augen, wenn er über die eigene Erfolgsgeschichte nachdenkt. Ihm ist von Anfang an klar gewesen – Bilder rahmen allein wäre auf Dauer zu langweilig. „Ich bin ganz blauäugig da reingepurzelt, ohne zu ahnen, was die Arbeit als Galerist wirklich bedeutet.“ Angefangen hat er vor zehn Jahren mit Bildern der Künstlerin Simone Schmidtke, in diesem Jahr zeigte er Kunst von Mack, Uecker, Piene oder zuletzt Christo. Mit letzterem wird es dank Verfürth im kommenden Frühjahr ein Wiedersehen in Kamp-Lintfort geben – bei einer Sonderausstellung rund um das Projekt „Over the river“ im Lineg-Gebäude.

Dieser rote
Faden ist grau

Die Liste der Künstler, deren Werke bislang in der Galerie zu sehen waren, ist lang - viele sind längst über die Region hinaus bekannt. Zu sehen sind ab heute Malerei, Fotografie und Skulpturen von Simone Schmidtke, Iris Alexandra Arndt, Reinhild Freese, Jenny Schäfer, Elke Munse, Hans-Werner Fassbinder, Bettina Hachmann, Elisabeth Abele-Mercator, André Schweers, Josef Müller, Wolf-Diethard Lipka, Antje Hassinger, Christoph Heek, Ralf Bohnekamp , Anja Weinberg, Claudia Sper und Klaus Dobrunz.

Der rote Faden, der sich durch die Jahre zieht, sei bei ihm eher grau, lacht Andreas Verfürth: „Mein Faible für abstrakte, informelle Kunst hat sich schon früh abgezeichnet und das wird auch so bleiben.“ Den Standort fernab des Kunstrummels sieht er als Vorteil: „Das hat mich behutsam wachsen lassen. Hier kann ich fernab von direkter Konkurrenz auch mal Experimente wagen.“

Vom 28. bis 30. Oktober präsentiert Verfürth Claudia Sper und Christoph Heek auf der „Contemporary Art Ruhr“ in Essen, im November steht eine Ausstellung von André Schweers im Gewölbekeller Kloster Kamp an. Und das nächste Ausstellungsjahr ist bis auf eine Lücke auch schon fest verplant. Glückwunsch!

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Moers und Umland