Neukirchen-Vluyn. Die SPD-Fraktion hat eine neue Fraktionsspitze gewählt. Die bisherige Chefin geht aus persönlichen Gründe. Was dem neuen Chef wichtig ist.
Elke Buttkereit ist nicht mehr Vorsitzende der SPD-Fraktion im Stadtrat Neukirchen-Vluyn. Die bisherige Chefin zieht sich in die dritte Reihe zurück. „Ich bleibe ja Ratsfrau“, sagt Buttkereit im Gespräch mit der NRZ. Aber jetzt sei der richtige Zeitpunkt, den Platz an der Spitze der Fraktion abzugeben. Acht Jahre lang hat sie die Fraktion als Vorsitzende geleitet.
Seit 2013 ist die resolute Sozialdemokratin auch Vorsitzende des Ortsvereins, sie war 2013 die erste Frau an der Spitze der lokalen Sozialdemokratie. 2015 hat die SPD dann das neue Fraktionsspitzen-Trio vorgestellt: Elke Buttkereit, die flankiert von Richard Stanczyk und Günter Zeller die Geschicke der Fraktion lenken sollte.
Elke Buttkereit geht aus persönlichen Gründen
Dass sie nicht die komplette aktuelle Legislatur an der Spitze durchziehen würde, sei von Anfang an klar gewesen, sagt Buttkereit. Am Dienstagabend standen bei der SPD-Fraktion turnusmäßige Vorstandswahlen an, das sieht deren Satzung vor. Die langjährige Vorsitzende Elke Buttkereit hatte schon im Vorfeld erklärt, für dieses Amt aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung zu stehen, heißt es in einer offiziellen, kurzen Mitteilung der Fraktion.
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Fraktionsvorsitzender ist jetzt Klaus Lewitzki, der zuletzt einer der Stellvertreter war. Sein erster Stellvertreter ist Richard Stanczyk, der zweite stellvertretende Fraktionsvorsitzende wird künftig wieder Günter Zeller sein, der zwischenzeitlich nicht Teil des Fraktionsvorstandes war. Fraktionsgeschäftsführer ist nun Klaus Hinterding.
„Ich möchte auch mal wieder ein Buch lesen“, sagt Buttkereit. Das ist in der Vergangenheit viel zu kurz gekommen. Sie könne sich nicht erinnern, dass es mal ein Wochenende oder gar einen Urlaub gab, an dem nicht das Telefon klingelte und es etwas Politisches zu besprechen gab. Ob es schwierig ist, jetzt als „normale“ Ratsfrau in eine hintere Reihe zu treten? „Es war gestern Abend schon emotional“, gibt die scheidende Vorsitzende zu. Sie sei durchaus traurig gewesen. Aber: „Ich weiß die Arbeit bei den Herren in guten Händen.“
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Buttkereit zeigt sich überzeugt, dass das neue Trio in eine gute zweite Wahlperiode geht. Als ihre größten Erfolge bezeichnet sie es, dass sie Fraktion und SPD zusammengehalten habe, dass es gelungen sei, die Schulen zeitgemäß aufzustellen; beim Thema Mobilität wäre sie gern weiter gekommen. Ein Erfolg sei aber auch, dass „wir immer noch über die Bahn reden“.
Klaus Lewitzki möchte über die Bahn sprechen
Über die möchte auch ihr Nachfolger Klaus Lewitzki weiter sprechen, der bekanntermaßen ein energischer Befürworter einer Reaktivierung der Bahnstrecke ist. Lewitzki weiß auch: Der Chefposten bedeutet mehr Arbeit und mehr Verantwortung. Er habe das mit seiner Familie besprochen und betont: „Das politische Ehrenamt ist jetzt wichtiger denn je.“
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Der neue Fraktionschef äußert durchaus hier und da Kritik an Bundes- und Landespolitik seiner Genossen. Er ist aber überzeugt von der lokalpolitischen Arbeit. Stichwort Bahn: Seit Dezember 2019 sei man dran, habe „dicke Bretter bohren“ müssen. Weiteres wichtiges Thema, das auf seiner Agenda steht: bezahlbarer Wohnraum. „Die Zeiten sind schwieriger geworden, insbesondere für Menschen mit schmalerem Portemonnaie“, sagt Lewitzki. Hier müsse man für die Bürger da sein. Auch das Bildungssystem bleibt im Fokus. Lewitzki über die künftige Arbeit: „Das Trio ist gut aufgestellt.“
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