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Moers: Wichtiger Wechsel beim Nachbarschaftsnetzwerk 55plus

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Interkulturelles Nachbarschaftsnetzwerk 55plus in Meerbeck: Wolfgang Angerhausen geht, Hatice Kardas übernimmt.

Interkulturelles Nachbarschaftsnetzwerk 55plus in Meerbeck: Wolfgang Angerhausen geht, Hatice Kardas übernimmt.

Foto: Rüdiger Bechhaus / FUNKE Foto Services

Moers.  Das Interkulturelle Nachbarschaftsnetzwerk 55plus in Moers leistet erfolgreiche Integrationsarbeit. Jetzt gibt es eine neue Ansprechpartnerin.

Beim Interkulturellen Nachbarschaftsnetzwerk 55plus im Moerser Stadtteil Meerbeck steht ein wichtiger Wechsel an: Wolfgang Angerhausen (75) geht, Hatice Kardas (47) übernimmt. Das Netzwerk steht für erfolgreiche Integration im bunten und lebhaften Stadtteil Meerbeck – was nicht zuletzt mit dem vielseitigen Angerhausen zu tun hat.

Der studierte Sozialpädagoge und Bankkaufmann blickt auf ein abwechslungsreiches Berufsleben zurück. Für den Sozialdienstleister SCI:Moers hat er beim Schulmüden-Projekt gearbeitet, sich mit straffällig gewordenen Jugendlichen auseinandergesetzt und im Nachbarschaftshaus Moers-Asberg gearbeitet.

Fast 60 Jahre gearbeitet

Und er hat eine Wildwasserschule betrieben. „Ich habe fast 60 Jahre gearbeitet, und habe immer das gemacht, was mich gereizt hat“, sagt Wolfgang Angerhausen im NRZ-Gespräch. Vor zehn Jahren, also mit 65 Jahren, hat ihn, den Meerbecker Jungen, dann die von der evangelischen Kirche und der Stadt finanzierte Stelle als hauptamtlicher Mitarbeiter im Nachbarschaftsnetzwerk gereizt.

Moers-Meerbeck, das zu großen Teilen aus einer ehemaligen Bergarbeitersiedlung (Kolonie) besteht, ist einer von den Moerser Stadtteilen, in denen vergleichsweise viele Menschen mit einem Migrationshintergrund leben. Das Netzwerk will ältere Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte ansprechen und macht dazu zahlreiche Angebote.

Eine Gruppe von zurzeit 21 Frauen und Männern, die sogenannten Kümmerer, ist bei allen möglichen Fragen ansprechbar und bietet Kurse an. Da geht es zum Beispiel jeweils einmal die Woche um Zumba, einen Deutschgesprächskreis, den Umgang mit einem Computer-Tablet oder auch Acrylmalerei. „Wir ermutigen die Seniorinnen und Senioren, selbst aktiv zu sein“, sagt Angerhausen.

Ein gutes Beispiel ist für ihn ein Zeltlager für Senioren: „Wir machen das alle zusammen, jede und jeder muss sich einbringen.“ Dass das Netzwerk insgesamt funktioniert, konnte er in den vergangenen zehn Jahren beobachten: „Wir haben hier sehr viele aktive Seniorinnen und Senioren.“ Bis Ende des Jahres will er noch im Hintergrund aktiv bleiben, dann geht es endgültig in den Ruhestand – wobei: endgültig ist natürlich ein großes Wort.

So geht es weiter

Seine Nachfolgerin wird Hatice Kardas. Sie ist bereits bestens vertraut mit der Arbeit im Netzwerk. Vor sechs Jahren, nach einem Gespräch mit Angerhausen, ist die Homberger Bürokauffrau nach Meerbeck gekommen, zunächst als geringfügig Beschäftigte. Angerhausen hat sie schätzen gelernt: „Hatice kann sehr gut auf die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren eingehen.“

Kardas gibt gern ein Kompliment zurück: „Wolfgang hat hier tolle Sachen auf die Beine gestellt, die Menschen kommen gern hierher. Das soll auch so bleiben.“ Zusätzlich will sie Neues in die Wege leiten, etwa ein Projekt, bei dem die Vorteile eines Computer-Tablets für Migrantinnen und Migranten erfahrbar werden. Dass in nicht mehr allzu fernen Zukunft der neue Volkspark Meerbeck entsteht, sieht sie als Vorteil: „Hier können wir dann Kurse anbieten, zum Beispiel eine Gymnastikgruppe.“

Das Interkulturelle Nachbarschaftsnetzwerk 55plus Meerbeck hat sein Büro an der Bismarckstraße 35b, direkt neben dem evangelischen Gemeindehaus. Einmal im Monat gibt es ein Netzwerkfrühstück und ein Kümmerer-Treffen. Kontakt: Telefon 02841 / 5182066, E-Mail netzwerk@meerbeck55plus.de, Internet http://unser-quartier.de/meerbeck55plus.

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