Moers. Das Pfarrer-Ehepaar Ulrich und Barbara Weyand verabschiedet sich aus Meerbeck. Wie es in der Moerser Gemeinde weitergeht, ist noch nicht klar.
Pfingsten gilt als Geburtstag der Kirche. Aber in diesem Jahr wird im Gottesdienst im Gemeindehaus Meerbeck an diesem Tag nicht nur mit Freude Geburtstag gefeiert, sondern es wird auch Wehmut geben. Denn die evangelische Kirchengemeinde Rheinkamp verabschiedet am Pfingstsonntag das Pfarrerehepaar Weyand, wie der Kirchenkreis Moers berichtet.
Superintendent Wolfram Syben wird die offizielle Verabschiedung übernehmen. Wer ebenfalls Adieu sagen möchte, ist eingeladen am Sonntag, 28. Mai um 11 Uhr in die Bismarckstraße 35 b zu kommen. Wenn Barbara und Ulrich Weyand jetzt in den Ruhestand gehen, liegen bereits fünf Jahrzehnte Gemeinschaft hinter ihnen. Kennengelernt haben sie sich in einem Mönchengladbacher Mietshaus, das sie beide als Jugendliche bewohnten. Den aktiven kirchlichen Dienst lernten sie nach der Konfirmation kennen, als sie gemeinsam in der Kirchengemeinde Jugendarbeit leisteten.
1992 wurde Barbara Weyand in ihre erste Pfarrstelle in Oberhausen gewählt, Ulrich Weyand blieb bei den Kindern zu Hause und betätigte sich in der Kirche ehrenamtlich. Im Jahr 1998 konnten beide sich dort eine Pfarrstelle teilen. Am 1. April 2002 begannen sie ihren Dienst in der Gemeinde Meerbeck, ihre Kinder waren da 14 und 11 Jahre alt.
„Wir sind als Familie herzlich aufgenommen worden, Meerbeck und Moers wurden unser Zuhause. Es gab vieles, was uns beeindruckte: Ökumene zum Beispiel, also das Miteinander von evangelischer und katholischer Kirche, war hier ganz selbstverständlich, schon sichtbar im gemeinsamen Gemeindebrief. Natürlich feierten wir die Osternacht zusammen und auch in die Fronleichnamsprozessionen waren wir eingebunden“, erinnert sich Ulrich Weyand.
„Und ebenso gab es bereits einen guten Kontakt zur Moschee, den wir pflegten“, ergänzt seine Frau. Unter dem Aspekt, Kirche im Stadtteil sicht- und erlebbar zu machen und sich dem zu widmen, was erforderlich ist, entstand gemeinsam mit anderen das Netzwerk 55+: Menschen aus dem Stadtteil mit einer besonderen Fähigkeit nutzen die Kirchenräume, um anderen etwas nahezubringen oder sie zu unterstützen, Ausflüge zu organisieren, Kunstprojekte zu planen und mehr.
Die letzten zehn Jahre waren herausfordernde Zeiten, denn es standen Veränderungen in der Gemeinde an, die unter anderem die Trennung von der Johanneskirche bedeuteten und später die Fusion mit den Kirchengemeinden Eick, Repelen und Utfort. Für das scheidende Pfarrehepaar Weyand wird derzeit eine Nachfolge gesucht.