Moers. Dr. Wilfried Scholten ist nicht nur Kenner der Ortsgeschichte in Moers, er kann sein Wissen auch unterhaltsam an den Mann und die Frau bringen. Nach „Moers zu Kaisers Zeiten“ stellte der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein im Schloss Scholtens neuen Band vor: „Auf Spurensuche in Moers“. „Manche Spuren reichen bis in die heutige Zeit“, sagt der Geschichtsforscher im Gespräch mit der Redaktion.
Dr. Wilfried Scholten ist nicht nur Kenner der Ortsgeschichte in Moers, er kann sein Wissen auch unterhaltsam an den Mann und die Frau bringen. Nach „Moers zu Kaisers Zeiten“ stellte der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein im Schloss Scholtens neuen Band vor: „Auf Spurensuche in Moers“. „Manche Spuren reichen bis in die heutige Zeit“, sagt der Geschichtsforscher im Gespräch mit der Redaktion.
Reichsbahn durfte keine Kohle fahren
Er habe viel Neues in Archiven und Zeitungen gefunden. Kaum einer weiß noch, dass sich durch die schmale Steinstraße 1917 bis 1926 oft drei Straßenbahnlinien samt zweier Kohlenzüge zwängen mussten – zum Leidwesen der Anwohner und Geschäftsleute. „Die Reichsbahn durfte damals keine Kohle befördern. Das musste die Straßenbahn jahrelang“, berichtet der Autor.
Oder: Die Fachärzte aus Duisburg und Krefeld versorgten (um 1907) die Moerser Patienten. Sonderbare Szenen haben sich da wohl abgespielt: „Die Behandlung fand in Wirtschaften statt.“ Wenig bekannt ist auch der Kampf um den Moerser Bahnhof. „Er wurde 1903/04 erbaut, aber leider direkt an der Homberger Straße. Was den Straßenverkehr schwer behinderte. Es gab einen großen Kampf mit der Reichsbahn, der erst Anfang der Dreißiger mit der Verlegung der Gleise nach oben endete.“ Daneben geht es auch um die ersten Führerscheine in Moers, die Zeitung Grafschafter, die der Bürgermeister selbst herausgab, das Geldgrab Hotel Königlicher Hof, und vielfache Klagen, dass Kinder die Automobile belästigten...
Das Buch machten Sponsoren möglich. Wie Guido Lohmann von der Volksbank, der Grußworte an die Gekommenen richtete. Vereinsvorsitzender Peter Boschheidgen lobte das lesenswerte Zusammenspiel von sorgfältigen Fakten und lebendigem Meinungsbild.
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