Herne. Deutlich zu höhe Zinkwerte wies das Granulat auf, das die Stadt auf einer Baustelle am Südfriedhof verarbeitet hat. Die belastete Schlacke ist bereits entfernt worden. Eine Gefahr fürs Grundwasser habe nicht bestanden, so die Stadt.
Die Stadt hat an einer Baustelle am Südfriedhof Baumaterial verarbeitet, das deutlich zu hohe Zinkwerte aufweist. Das hat die Untersuchung einer im Februar genommenen Probe ergeben, erklärte die Verwaltung am Mittwoch im Umweltausschuss.
„Eine Grundwassergefährdung hat nicht bestanden“, so Gerd Werner, Leiter des Fachbereichs Umwelt. Trotzdem habe sich die Stadt entschieden, das dort verwendete Schlackengranulat aus Vorsichtsgründen auszubauen. Das sei bereits geschehen, so Werner. Mit dem Lieferanten habe die Stadt die Rücknahme des Materials vereinbart. Entwarnung gab die Stadt für eine zweite Fläche an der Barbarakirche in Röhlinghausen. Das dort eingebaute Material sei einwandfrei. Wegen dieser beiden Verdachtsfälle habe die Stadt jedoch den Beschluss gefasst, künftig kein Recyclingmaterial mehr im Wegebau einzusetzen, sagte Gerd Werner. Wer die Verantwortung für den Einbau des nicht zulässigen Materials trägt, dazu sagte die Stadt nichts. Wie berichtet, war die Herner Verwaltung in Sachen „Gift-Granulat“ nach fünf Verdachtsfällen in der Nachbarstadt Bochum hellhörig und aktiv geworden.
Handlungsbedarf sieht die Verwaltung auch in Bezug auf die Thermische Anlage der Firma SITA Remediation GmbH an der Südstraße, in der kontaminierte Böden, bodenähnliche Abfälle und Aktivkohle behandelt werden. Das Unternehmen hat beantragt, an diesem Standort kontaminierte Böden in einer Halle lagern zu dürfen sowie eine stationäre Staubabsaugung und Staubfilteranlage zu bauen. Genehmigungsbehörde ist die Bezirksregierung.
Bei der anhörungsberichtigten Herner Verwaltung regte sich gegen die beiden beantragten Einzelmaßnahmen kein Widerspruch. Da es sich jedoch um den mitterweile achten Änderungsantrag von SITA handele, so die Stadt, habe der Fachbereich Gesundheit in Bezug auf die Gesamtanlage eine erneute Umwelverträglichkeitsprüfung gefordert. Eine Forderung, die die SPD im Ausschuss nachdrücklich unterstützte.
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