Konzert

Hattingen: Paul Millns lässt Zuhörer in der Kirche tanzen

| Lesedauer: 3 Minuten
Paul Millns, Sänger, Pianist und Songwriter spielt auf dem Piano mit Butch Coulter, Mundharmonika, am Donnerstag, dem 14. September 2023 in der kath. Kirche St. Johannes Baptist in Hattingen Blankenstein. Foto: Walter Fischer / FUNKE Foto Services

Paul Millns, Sänger, Pianist und Songwriter spielt auf dem Piano mit Butch Coulter, Mundharmonika, am Donnerstag, dem 14. September 2023 in der kath. Kirche St. Johannes Baptist in Hattingen Blankenstein. Foto: Walter Fischer / FUNKE Foto Services

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Hattingen.  Der Singer-Songweiter Paul Millns gab ein Konzert in Hattingen-Blankenstein. Warum das Publikum Das begeisterte

Paul Millns, einer der größten britischen Singer-Songwriter, bezauberte in der katholischen Kirche in Hattingen-Blankenstein zusammen mit dem Gitarristen und Mundharmonikaspieler Butch Coulter sein Publikum. Das tanzte sogar.

Eingeladen haben ihn der Fachbereich Weiterbildung und Kultur und der Verein Arte Medis. Paul Millns singt und spielt meist eigene Songs am Klavier, er ist ein Meister der leisen Klänge und Zwischentöne.

Paul Millns bewegt in Hattingen mit seinen Liedern

Andere Songs bewegen sich fetzig in seinem unverwechselbaren Stil zwischen Soul, Blues und Rock. Seine helle, manchmal soulig aufblühende, ein anderes Mal wie nebelverhangen wirkende Stimme ergänzt den ureigenen Charakter seiner Lieder.

Paul Millns berührt zutiefst mit seiner Ballade „Before the rain rolls in“, die in leise-nachdenklichen Klängen eine versonnene Stimmung aufkommen lässt, im Lauf des Liedes blüht seine Stimme immer souliger auf. Aber Paul Millns hat nicht nur traurige Balladen im Gepäck, denn seine Enkelin hat ihn darauf angesprochen. „Wenn ich glücklich bin, hab’ ich keine Zeit“, war seine Antwort.

Butch Coulter steuert mit der Mundharmonika jazzige Improvisation bei

Doch hin und wieder hat er auch dann Muße zum Schreiben gefunden. „She is flying today“ ist eine schwungvoll-peppige Weise voller Kraft, Butch Coulter an der Mundharmonika setzt dazu eigenwillige Akzente.

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Erzählerisch-verhalten ist Millns’ Stimme in seiner Ballade „Last Train Blues“, um dann in ausdrucksstarken Nuancen aufzublühen, während Coulter mit seiner Mundharmonika eine jazzige Improvisation beisteuert. Standing Ovations erhält Millns rockiger Titel „Close companion to the Blues“, in den er sich zu prägnant-stampfenden Rhythmen immer grooviger hineinwühlt, seine nuancenreiche Stimme wird kehlig-rau.

Was Paul Millns’ Enkelin zu Smartphone-Aufnahmen sagt

Immer wieder stehen Besucher auf, tanzen spontan oder machen mit ihren Smartphones Aufnahmen. „Auf solchen Fotos sehe ich aus wie Keith Richards’ Großvater, sagt meine Enkelin“, kommentiert Millns mit trockenem Humor, und besingt in „Nobody Home“, wie man im Vor-Handy-Zeitalter an der Telefonzelle seine sozialen Kontakte organisierte. Dazu groovt die Mundharmonika.

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Lügende Politiker sind das Thema von „Ghosts“, einem unruhig-bewegten Song mit rockig-forscher Attitüde. Kraftvolle Akzente bringen in einem seiner letzten Songs, der nostalgischen Ballade „Give me more Time“, Konturen ins Spiel, während „Calling all Clowns“ mit seinen rockigen, stellenweise schon fast harschen Klängen eine Hommage an die Welt des Zirkus’ ist. Mit „Georgia on my Mind“ in einer sehr individuellen Interpretation und seiner Ballade „When Love comes calling“ ließ Paul Millns einen fesselnden und sehr persönlichen Konzertabend ausklingen.

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