Hattingen. Die Hattingerin Petra E. Schumann hat ihr zweites Buch im Paashaas-Verlag veröffentlicht. Leser tauchen im Märchen „Fridolin greift ein“ ab.
Im Regal hinter Petra E. Schumann türmen sich die Bücher auf, hunderte. Doch die 58-Jährige liest nicht nur gern, sie schreibt auch selbst. Direkt neben der Regalwand steht ihr Schreibtisch. Dort, in dem gemütlich eingerichteten Zimmer mit dickem Teppich, sitzt Schumann und tippt. Manchmal so viel, dass sie sich selbst wundert. 256 Seiten sind es bei „Fridolin greift ein“ geworden. Das Unterwasser-Märchen ist kürzlich im Edition-Paashaas-Verlag erschienen. Die Autodidaktin hat aber schon wieder neue Buchideen.
„Ich konnte einfach nicht loslassen, weil ich so verliebt in die Fridolin-Geschichte war“, erinnert sich Schumann. Eigentlich sollte der kleine Junge nur einen Gastauftritt in einer Anthologie bekommen, doch dabei blieb es nicht. Aus der Kurzgeschichte wurde schließlich das erste Kapitel ihres neuen Kinderbuches, Schumann schickt ihren Protagonisten in diesem wieder ins Meer zurück. Dort erlebt er allerlei Abenteuer mit Rochen, Haien, Unterwasser-Menschen.
Neun Monate brauchte Schumann, um das Märchen für Groß und Klein zu Papier zu bringen. So flott ging es nur, weil sie Ideen niemals lange im Kopf umher geistern lässt. „Egal ob ich schon im Bett liege oder etwas mache: Wenn ich eine Idee habe, muss ich sie sofort aufschreiben. Sonst vergesse ich sie wieder.“ Besonders kreativ ist Schumann in einer ganz bestimmten Lebenslage. „Die meisten Ideen habe ich beim Putzen. Sobald ich die Gummihandschuhe anziehe, geht es los.“ Es sei die Entspannung, die ihre Gedanken beflügele.
Dso wie in ihrem neuen Unterwasser-Märchen: In dem erlebt Fridolin am Meeresboden nicht nur Lustiges und Spannendes, sondern muss sich auch mit ernsten Themen auseinandersetzen. „Es steckt auch ein erhobener Zeigefinger im Buch.“ Schleppnetze, in denen sich Meeressäuger verheddern, Ölkatastrophen, die den Lebensraum unter der Wasseroberfläche bedrohen: Solche Umweltthemen anzusprechen, sei ihr wichtig gewesen, zumal sie selbst ein großer Fan des Meeres ist. Sechs Stunden täglich sei sie mal durch die Südsee geschnorchelt. Jenen Urlaub auf den Malediven hat die Welperanerin dabei nie vergessen – und so fand auch ein schneeweißer Sandstrand den Weg ins Buch.
Das Unterwasser-Märchen ist übrigens Petra E. Schumanns zweites Buch. Im Dezember 2016 erschien bereits ein Gedichtband, ebenfalls im Paashaas-Verlag. Angefangen hat Schumanns Liebe zum Schreiben jedoch mit langen Liebesbriefen. „Damals schrieb ich die immer für meine Freundinnen. Auch Schluss-Mach-Briefe habe ich verfasst“, verrät sie schmunzelnd.
Demnächst nun geht es mit den Abenteuern im Meer weiter. Schuman plant bereits eine Fortsetzung zu „Fridolin greift ein“. Denn: „Ich fühlte mich schlecht, als ich das Buch abgegeben habe. Es war klar, dass die Geschichte weitergehen musste.“
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