Gladbeck. Das Bürgerforum Gladbeck kritisiert die Schließungsgerüchte um die Kita Albert Schweitzer. Der Vereinsvorstand will die Einrichtung erhalten.
Das Bürgerforum Gladbeck fordert den Erhalt der evangelischen Kindertagesstätte Albert Schweitzer an der Woorthstraße in Schultendorf – notfalls in Regie der Stadt. Die Verlautbarungen, nach denen die Kita geschlossen werde, sei ein „schlimmes Signal an die betroffenen Eltern und die Mitarbeiter der Kita“, heißt es in einer Stellungnahme zum Bericht über den Kita-Streit.
Eltern und Mitarbeiter seien entsetzt, aber machtlos, schreiben die beiden Bürgerforums-Vorsitzenden Markus Kellermann und Franz Kruse. Das Personal, nicht nur in dieser kirchlichen Einrichtung, müsse sich fragen, ob der Träger, die evangelische Kirche, ihre Arbeit überhaupt wertschätze, wenn er wirtschaftliche Überlegungen als wichtiger erachte, als ihre seit Jahren im Stadtteil geschätzte Kita.
Das Bürgerforum sprach schon mit Bürgermeisterin Weist über die Kita
In Gladbeck sei die Versorgung mit Kindergartenplätzen „sowieso unzureichend“. Nach einem Gespräch, das der Vorstand des Bürgerforums kürzlich mit Bürgermeisterin Bettina Weist und weiteren Vertretern der Stadtspitze auch über die Schließung der Kita Albert Schweitzer geführt habe, sei man sich einig gewesen, dass sich die Stadt die Schließung eines Kindergartens gar nicht leisten könne.
Der Träger habe die massiv erbaute Kita offenbar seit längerem auf Verschleiß gefahren, kritisieren Kellermann und Kruse. Dadurch sei ein teurer Investitionsstau entstanden, der zu dem Entschluss geführt habe, „die Kita dicht zu machen“, was auch einen Verkauf „des sicherlich begehrten, alten Gebäudes ermöglichen würde“, mutmaßen sie. Erneut werde ein kirchlicher Träger aus finanziellen Gründen seiner Verantwortung nicht gerecht.
Die Stadt Gladbeck gerät womöglich durch die Kita-Schließung unter Zugzwang
Werde die Kita Albert Schweizer geschlossen, sei die Stadt in Zugzwang und müsse die fehlenden Plätze zusätzlich zu den sowieso fehlenden neu schaffen, so Kellermann und Kruse. Die Kosten für eine Sanierung der Kita könnten für die Stadt jedoch kaum höher sein als der Neubau von Plätzen. Das Bürgerforum appelliert daher an die Bürgermeisterin dafür zu sorgen, dass die Kita – eventuell unter der Regie der Stadt – erhalten bleibt und saniert wird.
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