Gelsenkirchen. Verdi plant vier Demozüge mit über 30.000 Teilnehmern alleine in Gelsenkirchen. Das bedeutet massive Einschränkungen und Verkehrschaos.
Gelsenkirchen wird im Tarifstreit erneut zu einem Epizentrum der Streikenden: Die Gewerkschaft Verdi erhöht vor der dritten Verhandlungsrunde (ab 27. März) noch einmal den Druck und ruft für Dienstag, 21. März, alle 640 000 öffentlich Beschäftigten in ganz NRW zum Streik auf.
Angesprochen sind die Beschäftigten der Stadtverwaltungen, der städtischen Kitas, Jobcenter, Sparkassen oder des Nahverkehrs. Das bedeutet wieder massive Einschränkungen bei Müllabfuhr und Kinderbetreuung, bei Bus und Bahn oder Bürgerservice – und Verkehrschaos. Denn allein vier Demozüge sind im Gelsenkirchener Süden geplant.
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Auf drei zentralen Kundgebungen werden der Verdi-Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Frank Werneke (in Köln), die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende Christine Behle (in Gelsenkirchen) und Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz (in Mönchengladbach) reden. Gelsenkirchen ist auch deshalb ein wichtiger Ort für die Gewerkschaft, weil Oberbürgermeisterin Karin Welge in Ihrer Funktion als Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Verhandlungsführerin auf Arbeitgeberseite ist.
Mega-Streik in Gelsenkirchen: Vier Demonstrationszüge führen zum Heinrich-König-Platz
In Gelsenkirchen sind vier Demonstrationszüge geplant, die alle um 9.30 beginnen sollen – und zwar am Musiktheater, am Schalker Verein/an der Europastraße, am Gesundheitszentrum Nienhausen und Am Schalker Bahnhof/Hornbach. Die zentrale Kundgebung soll dann am Heinrich-König-Platz stattfinden. „Ab 9 Uhr muss entlang der Routen immer wieder mit Verkehrsbehinderung gerechnet werden“, sagte Polizeisprecher Stephan Knipp der WAZ. Verdi rechnet mit mehr als 30 000 Streikenden, die sich in Gelsenkirchen versammeln.
Auswirkungen hat das auch auf die Müllabfuhr „Es ist davon auszugehen, dass die Abfuhr der grauen, blauen und braunen Tonnen nur teilweise erfolgen bzw. komplett ausfallen wird, die beiden Wertstoffhöfe ganztägig geschlossen bleiben und Abholtermine für Sperrmüll und Elektrogroßgeräteverschoben werden müssen“, teilte Gelsendienste mit. Betroffene können Restabfall einmalig bei der nächsten regulären Sammlung in der kommenden Woche in reißfesten Säcken (nicht schwerer als 15 Kilogramm) neben ihre graue Tonne stellen oder die Säcke bei den Wertstoffhöfen (Adenauerallee 115 und Wickingstraße 25b) abliefern.
Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Angebot der Arbeitgeber sieht bisher eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten vor. Dazu soll eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro kommen. Verdi bewertet das Angebot als „unseriös“.
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