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Neue Ausstellung „Welt zum Gegenstand“ in Gelsenkirchen

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Das Kunstwerk „Das Beste oder Nichts" von Künstler Alexander Wierer .

Das Kunstwerk „Das Beste oder Nichts" von Künstler Alexander Wierer .

Foto: Olaf Ziegler

Gelsenkirchen-Buer.  22 Stundenten der Kunstakademie Münster zeigen ihre Arbeiten zum Thema im Kunstmuseum Gelsenkirchen. Inspiration fanden sie in Japan.

Welche Bedeutung schlummert in Alltagsobjekten? Wie bestimmen diese unser Leben? Und wie verändert sich der Blickwinkel darauf, wenn ein Alltagsobjekt zum Kunstgegenstand wird? Die Klasse von Professor Klaus Weber der Kunstakademie Münster präsentiert dazu 42 Arbeiten im Gelsenkirchener Kunstmuseum. Unter dem Titel „Welt zum Gegenstand“ setzten sich 22 Studenten mit dem Thema auseinander.

Unter den vielschichtigen Arbeiten: Gemälde, Gegenständen, die in eine neue Form gebracht wurden, Werke mit einer Handlungsanweisung für den Besucher, kinetische Objekte und auch Kunst zum Lauschen. „Auch wenn die Arbeiten ganz unterschiedlich sind, enthalten sie einen roten Faden – die Beobachtung von alltäglichen Dingen und Situationen“, erklärt Weber, der seit zwei Jahren an der Kunstakademie Münster lehrt.

Ein Holztisch, der eigentlich ein Glastisch ist

In der Arbeit von Charlotte Drews lässt sich zwar ein Holztisch erkennen, trotzdem nennt sich die Arbeit „Der Glastisch“. Beim genauen Betrachten wird klar warum. Mehrere befestigte Weingläsern unter dem Tisch, die zum Klirren gebracht werden können, geben dem Objekt eine neue Bedeutung.

Frederike de Graft beschäftigte sich mit dem Thema Zeit. Zu sehen gibt es unter anderem ein Werk, in das sie viel Zeit investierte. Kekse wurden mühselig zu einem kreisförmigen Objekt geknüpft.

Eine ebenso ungewöhnliche wie interessante Arbeit von Hyeon Ung Ko befindet sich im ersten Stock der Villa in einer Vitrine. Für seine Arbeit hatte er die Haut eines Spanferkels bei einem Metzger gekauft und stellenweise mit goldener Farbe bemalt.

Wahrheit überdeckt

„Schönheit überdeckt Wahrheit“ ist die Aussage, die sich hinter diesem Kunstwerk verbirgt. So weist er darauf hin, dass Wurst, Kosmetik oder Weingummi oft tierische Produkte enthalten, die auf den ersten Blick optisch nicht zu erkennen sind.

Einige Arbeiten der Ausstellung stehen auch im Bezug zu einer Kursexkursion nach Japan im Herbst 2018, bei der die Studierenden die fremde Kultur und deren Besonderheiten kennenlernten.

Japan als Inspiration für Arbeiten

„Kawaii or die“ (Japanisch für „süß“ oder „kindlich“) nennt sich die Rauminstallation mit zugehörigen Soundobjekten von Laura Mareen Lagemann. Die Studentin hatte für eine Arbeit in Japan Muscheln gesammelt. „Als die Muscheln am Strand lagen, glänzten sie noch schön. Zuhause sahen sie jedoch ganz anders aus, wirkten blass und stumpf“, so die Studentin.

Mit einer Soundaufnahme über Kopfhörer regt sie die Ausstellungsbesucher dazu an, den Muscheln wieder neuen Glanz durch eine Sprühflasche mit Wasser zu schenken. Lena Dues sammelte hingegen typische Gesten von Japanern für eine Video-Installation. Gezeigt werden in Japan gebräuchliche Gesten, die in Europa nicht genutzt werden und deshalb eher unbekannt sind.

Eröffnung und Ausstellungstermine

  • Am Freitag, 22. Februar, wird die Ausstellung „Welt zum Gegenstand“, die übrigens die 25. Klassenausstellung seit 1981 in dem Museum ist, um 19 Uhr eröffnet. Bis zum 28. April (Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr) können die Werke kostenlos in den Räumen der Alten Villa im Kunstmuseum in Buer besichtigt werden.



Am 3. März wird zudem um 15 Uhr eine Führung angeboten. Wer mehr über die Werke erfahren möchte, hat zudem am 13. April ab 16.30 Uhr die Gelegenheit mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.

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