Neuer Kantor

Kleine Konzerte, große Pläne

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Buer. Große Pläne für seine berufliche Zukunft hat Carsten Böckmann: Nach zwölf Jahren als Kantor in St. Martinus in Westerholt übergibt er bekanntlich im April den kirchenmusikalischen Staffelstab an seinen jungen Nachfolger Markus Hrabal, wechselt zur Großpfarrei St. Urbanus (die WAZ berichtete). Und dabei empfindet der 37-Jährige sowohl Wehmut, als auch Vorfreude. Und er schmiedet bereits Pläne, will die kirchenmusikalische Landschaft bereichern.

„Ich weiß schon, was ich verlasse. Gerade die Chorarbeit ist etwas Besonderes“, so Böckmann, der in Sachen Kirchenmusik in Westerholt viel bewegte. Mit den „Westerholter Orgeltagen“ etwa zog er viele Freunde der gediegenen Orgelmusik nach Westerholt. Nicht zuletzt deswegen ist dies auch sein letztes Projekt in der Gemeinde. Anders als sonst ist hier auch die „Kulinarische Orgelnacht“ eingebunden, die eigentlich immer erst im Mai stattfand. „Das haben wir zu einer Zeit geplant, als noch nicht sicher war, ob wir einen nahtlosen Übergang haben.“ Der ist nun gegeben. Markus Hrabal fängt am 1. April an. „Und ich bin sicher, dass es dann in der Gemeinde Westerholt in Sachen Kirchenmusik gut weiter geht.“

Und auch für die neue Aufgabe plant Böckmann bereits, will sogar künftig „Buersche Orgeltage“ nicht ausschließen. „Das ist noch ein Problem der Finanzierung. Es gibt in Buer keinen echten Förderverein für Kirchenmusik“, erklärt Böckmann, der dennoch bereits acht Konzerte für dieses Jahr geplant hat. „Eine weitere Neuerung wird ein Tag der Kirchenmusik im September, sein, der, wenn er gut angenommen wird, jährlich stattfinden kann.“ Und Böckmann plant für den Advent einige „Marktmusiken“, kleine Konzerte, die samstags um 10.12 Uhr, gleich nach dem Glockenläuten, Marktbesuchern Kirchenmusik näher bringen sollen. „Das sind echte kleine Konzerte, die etwa eine halbe Stunde dauern.“

Carsten Böckmann prägte lange die kirchenmusikalische Landschaft in Westerholt. Und das hat er auch in Buer vor. Schon nach Ostern soll ein neuer Jugendchor ins Leben gerufen werden und der Propsteichor soll vergrößert werden. „Der ist einer der kleinsten Chöre in der Propstei. Das ist ein großes Problem. Mein Ziel ist es jetzt, den Chor zu vergrößern und neue Sänger zu finden.“ Das könnte auch über Chorprojekte geschehen. Über solche will Böckmann neue Angebote schaffen für jene, die gerne singen aber nicht immer Zeit haben. „Vielleicht bleibt dann aber auch der eine oder andere dauerhaft dabei.“

Mit seiner neuen Stelle ist Carsten Böckmann auch wieder seinen Brüdern näher. Zwei davon hat er, der eine ist Pater in Buer, der andere Goldschmied mit eigenem Laden auf der Ophofstraße. „Das ist aber reiner Zufall und kann sich ja auch noch einmal ändern“, lacht Carsten Böckmann. „Nicht dass es heißt, die Böckmänner erobern Buer.“

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