Sammelaktion

Warme Kleidung hilft Essener Obdachlosen durch den Winter

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Die Initiatoren Leandro Morante, Nico Jan Sobotta, Costas Karamanlis und Andreas Büdeker (v.l.).

Die Initiatoren Leandro Morante, Nico Jan Sobotta, Costas Karamanlis und Andreas Büdeker (v.l.).

Foto: HO

Essen-Rüttenscheid.  Handschuhe, Jacken, aber auch Dosenwürstchen: Vier Unternehmer aus Rüttenscheid sammeln im Winter Sachspenden, um Obdachlosen zu helfen.

Warum er helfen möchte, muss Nico Jan Sobotta nicht lange erklären, er zeigt nur nach draußen: Schnee, Regen, Matsch, die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Gemeinsam mit drei anderen Unternehmern in Rüttenscheid und Bergerhausen sammelt er Spenden, um Obdachlose in der kalten Jahreszeit zu unterstützen. Verteilt werden Kleidung und Lebensmittel dann über die Initiative „Essen packt an“.

Ein Bestatter, ein Physiotherapeut, ein Friseur und ein Boxtrainer haben sich für die Sammelaktion zusammengeschlossen. „Um unsere Firmen geht es dabei nicht. Aber der Vorteil ist, dass Geschäftsleute dabei sind, die man in Rüttenscheid kennt. So kann man Leute ansprechen und zusammen viel erreichen“, erzählt Sobotta.

Verantwortungsbewusstsein für andere wecken

Zum dritten Mal starten Unternehmer jetzt die Aktion, die durch den Winter bis zum 1. Februar laufen soll. Die Spendenbereitschaft sei dabei groß, erzählt Sobotta. „Vergangenes Jahr konnten wir drei Lieferwagen vollmachen mit den Sachen, die wir bekommen haben. Die Werbung für die Aktion lief eigentlich nur über Facebook, das hat gut funktioniert.“

Bei der diesjährigen Auflage hat Sobotta gleich zum Start schon einen großen Sack und einen Koffer voller Winterkleidung bekommen. „Und hier ist noch eine Tüte mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, zum Beispiel verpackte Zahnbürsten, da können schon die kleinsten Sachen helfen“, sagt er. „Von Geldspenden sehen wir aber ab, das kann man ja auch nicht einfach so sammeln.“ Außerdem sei bei Sachspenden auch die Schwelle niedriger und mehr Leute könnten sich beteiligen. „So entwickelt sich vielleicht auch ein Verantwortungsbewusstsein für andere.“

Schlafsäcke und Isomatten für kalte Nächte

Wenn es um die Hilfe für Obdachlose geht, wünscht sich Sobotta, dass man die Menschen dahinter sieht, nicht nur ihren Status. „Sie haben alle eine Geschichte, man muss ihnen zuhören.“ Dann würde man auch erfahren, warum viele selbst bei Schnee und Kälte lieber nicht in Obdachlosenunterkünften übernachten. „Da kann es vorkommen, dass man beklaut wird“, sagt Sobotta. Deshalb seien Schlafsäcke und Isomatten gerade willkommene Spenden. Und das werde in den nächsten Monaten noch wichtiger. „Jetzt hatten wir zwar einen Wintereinbruch. Aber im Januar wird es richtig kalt. Dann erst zum Spenden aufzurufen, wäre zu spät. Deshalb starten wir die Aktion jetzt schon.“

Die Sachspenden können bis Anfang Februar bei den teilnehmenden Unternehmen abgegeben werden (Adressen unter dem Artikel). Dort kann man auch erfragen, was gerade dringend benötigt wird. „Eine gute Idee ist es, einfach Wurst und Fisch oder Ravioli in Dosen zu holen. Oder Schokolade. Darüber freuen sich die Menschen auch.“

>>> Abgabestellen für Spenden

Für die Initiative „Essen packt an“ sammeln drei Rüttenscheider Unternehmer und einer aus Bergerhausen z.B. Schlafsäcke, Handschuhe, Mützen, Schals, Isomatten, Hygieneartikel, haltbare Lebensmittel wie Nudeln und Würstchen in Dosen, Schokolade, Kekse und Kleidung – von Socken über Unterwäsche bis zu Hosen und Jacken.

Hier werden Spenden entgegengenommen: Trauerhaus Sobotta, Von-Seeckt-Straße 28; Handarbeit – Praxis für Physiotherapie, Rosastraße 10; Morante Hair, Florastraße 4; Recover Fight Club, Max-Keith-Straße 66.

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