Essen/Mülheim. Zwei Dienstgruppenleiter der Polizei sollen den gewalttätigen Übergriff eines Kollegen gedeckt haben. Nun wurde Anklage gegen die beiden erhoben.
Im Vertuschungsskandal um einen Polizeieinsatz in Mülheim, bei dem ein Polizist einen gefesselten Migranten geschlagen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen zwei Dienstgruppenleiter des Präsidiums Essen/Mülheim erhoben. Das berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger unter Berufung auf einen Sprecher des Amtsgerichts Essen.
Die beiden Vorgesetzten der Polizei müssten sich sich wegen gemeinschaftlicher Strafvereitelung im Amt verantworten. Sie hätten „Absprachen getroffen haben, kein Strafverfahren gegen den Polizeikommissar einzuleiten“, so der Sprecher.
Gewalttätigen Übergriff gegen Migranten vertuscht
Der Kommissar hatte im Januar 2019 bei einem Einsatz ein Mülheim auf einen bereits fixierten Migranten eingeschlagen. Danach soll der Beamte das Einsatzprotokoll zusammen mit einer Kollegin gefälscht haben. Die angeklagten Dienstgruppenleiter sollen geholfen, den Vorfall zu vertuschen. Erst durch eine weitere Kollegin, die Zeugin des Einsatzes war, kam die Details ans Licht.
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Der prügelnde Polizist, der Teil der rechten Mülheimer Polizei-Chatgruppe „Alphateam“ gewesen ist, wurde inzwischen zu neun Monaten auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt verurteilt. (red)
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